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Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19)

Titel: Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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auf einen Stein. Dort wird es ihr gefallen. Vielleicht läuft sie ja dieses Mal nicht weg.«
    Celina hob ihre verschränkten Hände zwischen ihre Brüste. »Ruhe in Frieden, Hure. Dann schneidet er ihr die Augen raus. Gott, Gott, er schneidet ihr die Augen raus, steckt sie in einen kleinen Beutel und verstaut den in seiner Tasche. Blut läuft über ihr Gesicht. Blut läuft auf seine Hände. Und er, er beugt sich über sie und gibt ihr einen Kuss. Dann bin ich aufgewacht, bin aus dem Traum erwacht, und habe seine blutigen Lippen auf meinem Mund gespürt.«
    Das Schrillen von Eves Armbanduhr riss Celina aus ihrer Erstarrung. »Was haben Sie dann gemacht?« Eve sah sie fragend an.
    »Was ich … Nun, nachdem ich endlich aufgehört habe zu zittern, habe ich ein Beruhigungsmittel genommen und mir eingeredet, dass das alles nur ein Albtraum war. Ich wusste ganz genau, dass das nicht stimmte, aber ich wollte einfach, dass es keine Vision, sondern lediglich ein Albtraum war. Meine Gabe hatte mich noch nie an einen derart dunklen Ort geführt, und ich hatte fürchterliche Angst. Also habe ich ein Beruhigungsmittel genommen und versucht, das Ganze zu verdrängen. Das war sicher feige, aber ich habe auch noch nie behauptet, dass ich
besonders mutig bin. Ich will auch gar nicht mutig sein, zumindest nicht, wenn es um solche Dinge geht.«
    Sie griff erneut nach ihrer Tasse. »Aber heute Morgen habe ich den Fernseher eingeschaltet. Ich sehe möglichst keine Nachrichten, aber ich stand wie unter einem Zwang herauszufinden, ob tatsächlich etwas wie in meinem Traum geschehen ist. Ich musste es ganz einfach wissen. Dann sah ich den Bericht. Sie haben auch ihr Foto eingeblendet - ein Foto von der hübschen Frau mit dem hellbraunen Haar. Sie haben ihren Namen genannt. Ich wollte mich nicht bei Ihnen melden. Die meisten Polizisten sind die geborenen Skeptiker. Deshalb sind sie, was sie sind. Aber ich musste einfach kommen.«
    »Sie haben gesagt, Sie hätten das Opfer in dieser Vision gesehen. Aber den Typen, der sie überfallen hat, haben Sie nicht gesehen?«
    »Ich habe sein … Wesen gesehen, könnte man vielleicht sagen. Und seine Umrisse, mehr nicht.« Sie musste mühsam schlucken. »Er hat mir Angst gemacht, größere Angst als ich in meinem ganzen Leben jemals hatte. Ehrlich gesagt, hatte ich auch gar nicht die Absicht hierher zu kommen. Ich wollte versuchen die Bilder zu verdrängen. Dieses Wissen über meine eigene Schwäche hat mir das Gefühl gegeben, klein und hässlich zu sein.«
    Sie hob eine Hand und spielte mit der Kette, die sie trug. Ihre Nägel waren dunkelrot lackiert, und die kleinen Halbmonde stachen leuchtend weiß daraus hervor. »Also bin ich zu Ihnen gekommen, weil Louise schon oft von Ihnen gesprochen hat. Ich werde versuchen, Ihnen bei Ihrer Arbeit behilflich zu sein.«
    »Wie wollen Sie das machen?«
    »Vielleicht würde ich ja noch was sehen, wenn ich etwas von ihm hätte, etwas, was er berührt hat. Ich habe keine Ahnung.« Ein Hauch von Ärger huschte über ihr
Gesicht. »Ich kenne mich mit diesen Dingen nicht aus. Das alles ist mir völlig fremd, und Sie machen es mir nicht gerade leicht.«
    »Es ist nicht meine Aufgabe, es Ihnen leicht zu machen. Mein Job ist es, diesen Mordfall aufzuklären.«
    »Also, dann klären Sie ihn auf«, schnauzte die Hellseherin zurück. »Vielleicht helfen Ihnen die Dinge, die ich Ihnen erzählen kann, ja dabei. Ich kann Ihnen erzählen, dass der Mann, der das getan hat, groß ist oder sich zumindest dafür hält. Ich kann Ihnen erzählen, dass er unglaublich stark ist. Ich kann Ihnen erzählen, dass er völlig irre ist. Und ich kann Ihnen erzählen, dass diese Frau, Elisa Maplewood, weder sein erstes Opfer war noch dass sie sein letztes Opfer bleiben wird.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Selbst wenn ich versuchen würde, es Ihnen zu erklären, würden Sie das nicht verstehen.« Sie beugte sich eindringlich über den Tisch. »Ich habe es gespürt. Er hat sie gehasst, dieser Hass hat ihn verängstigt und gleichzeitig erregt. Angst und Hass, Angst und Hass. Das sind die ihn beherrschenden Gefühle. Er hat sie alle gefürchtet und gleichzeitig gehasst. Ich habe keine Ahnung, weshalb ich sie und ihn gesehen habe. Vielleicht gab es zwischen ihr und mir eine Verbindung in irgendeinem anderen Leben oder wird sie irgendwann mal geben. Aber ich habe Angst, ich habe eine unglaubliche Angst, dass es vielleicht irgendeine Verbindung zwischen mir und diesem Typen gibt. Ich muss

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