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Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19)

Titel: Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Nicht Sie.«

    »Das ist mir klar, nur …«
    »… fällt es Ihnen schwer zu akzeptieren, dass da draußen eine Frau herumläuft und sich nicht bewusst ist, dass jemand die Absicht hat, ihr Leben gewaltsam, auf grauenhafte Weise zu beenden. Es fällt Ihnen schwer zu akzeptieren, dass ihm das trotz all Ihrer Bemühungen vielleicht gelingen wird.«
    »Während er sein weiteres Vorgehen plant, sitze ich heute Abend auf einer verdammte Dinnerparty bei Louise und Charles.«
    »Eve.« Mira nahm ihren Arm und zog sie sanft in eine Ecke, in der es etwas ruhiger war. »Es gab eine Zeit, in der es für Sie nichts als Ihre Arbeit gab.«
    »Was hat wohl mehr Gewicht? Eine blöde Dinnerparty.« Eve hielt ihre Hände wie die Schalen einer Waage in die Höhe. »Oder einen Killer davon abzuhalten, dass er noch einen Mord begeht?« Sie ließ den linken Arm nach unten plumpsen und sah Mira reglos an.
    »So einfach ist das nicht, und das ist Ihnen auch bewusst.« Eves starrsinnige Miene jedoch bewog Mira, noch ein wenig näher auf das Thema einzugehen. »Mit nichts als Ihrer Arbeit hätte ich Ihnen noch zwei, höchstens drei Jahre gegeben, bis Sie ausgebrannt gewesen wären. Bis Sie es nicht mehr ertragen hätten, eine Leiche auch nur zu sehen. Das wäre eine Tragödie gewesen, und zwar nicht nur für Sie selbst, sondern auch für Ihre Abteilung und für die gesamte Stadt.«
    Bereits bei dem Gedanken, dass es jemals so weit kommen könnte, wurde Eve eiskalt. »Das hätte ich nicht zugelassen.«
    »Auf solche Dinge hat man keinen Einfluss. Im Februar vor zwei Jahren«, fuhr Mira eindringlich fort, »waren Sie wegen eines tödlichen Schusses auf einen Verdächtigen bei mir zum Test.«

    »Das Wort Verdächtiger ist vielleicht etwas vage, wenn man bedenkt, dass dieser Typ das blutige Messer, mit dem er das Kind, das zu seinen Füßen lag, in Fetzen geschnitten hatte, noch in den Händen hielt.«
    »Sie haben den Test mit Ach und Krach bestanden. Nicht wegen des finalen Rettungsschusses, der gerechtfertigt und nötig war, sondern weil der Gedanke an das Kind Sie fertig gemacht hat. Sie haben es damals nur aus reiner Willenskraft geschafft. Das wissen Sie genauso gut wie ich.«
    Sie konnte sich erinnern. Konnte sich noch immer ganz genau daran erinnern, wie sie, angetrieben von gellenden Hilfeschreien, die Treppe hinaufgehechtet war. Und konnte sich genauso gut an das erinnern, was sie gesehen hatte, als sie - zu spät - in die Wohnung eingedrungen war.
    Sie hatte ausgesehen wie eine Puppe. Eine kleine, tote Puppe in den Händen eines Monsters.
    »Ich sehe sie noch immer vor mir. Sie hieß Mandy. Es gibt eben Fälle, die einem mehr als andere zu schaffen machen.« Eve atmete vorsichtig aus.
    »Ich weiß.« Mira konnte nicht mehr anders. Tröstend strich sie mit der Hand über Eves linken Oberarm. »Sie haben Ihren Job gemacht, konnten das Kind aber nicht retten. Das hat Sie schwer getroffen. Sie haben auch andere Fälle gehabt und werden auch in Zukunft immer wieder einmal Fälle haben, die Sie stärker als andere treffen. Aber auch wenn die Tatsache, dass Sie Ihr Leben auch für andere Dinge als die Arbeit geöffnet haben, Sie nicht zu einem besseren Menschen oder einer besseren Polizistin macht, kann ich Ihnen versprechen, dass sie Ihnen helfen wird, Ihrer Arbeit auch in Zukunft nachgehen zu können, ohne dass sie Sie völlig fertig macht. Gehen Sie also heute Abend, auch wenn ein Teil Ihrer
Gedanken weiter um die Arbeit kreisen wird, zu Ihrer Dinnerparty.«
    »Es gab mal eine Zeit, in der hätten mich derartige Sätze total wütend gemacht.«
    Mira sah sie lächelnd an. »Auch das ist mir bewusst.«
    »Da sie mich nicht mehr wütend machen, haben Sie vielleicht tatsächlich Recht. Schließlich ist es nur ein Abendessen. Und essen muss der Mensch.« Sie blickte auf den Aufbauriegel, den sie in der Hand hielt, und stieß ein halbes Lachen aus. »Zumindest ab und zu.«
    »Ich lese die Akte noch genauer, und falls ich irgendetwas finde, rufe ich Sie sofort an. Außerdem hat dieser Fall Priorität, ich stehe also jederzeit für Gespräche zur Verfügung. Tag und Nacht.«
    »Danke.« Eve knüllte das Papier des Schokoriegels zu einem kleinen Ball zusammen, warf es in einen Recycler und wandte sich zum Gehen. »Und danke für den Aufbauriegel und das aufbauende Gespräch.«
    Sie ging kurz ins Bad, klatschte sich dort kaltes Wasser ins Gesicht, trocknete sich ab, zog ihr Handy aus der Tasche und wählte die Nummer ihrer

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