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Tanz mit mir ins Glueck

Tanz mit mir ins Glueck

Titel: Tanz mit mir ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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„Nein!"
    „Ach, Raphael, verstehst du denn nicht? Es war Schicksal."
    „Du meinst Pech."
    „Nein." Ein zaghaftes Lächeln umspielte ihre Lippen. „Du hast mir den Glauben wiedergegeben. Wärst du nicht erschienen, hätte ich resigniert, das weiß ich genau. Und dann hätte ich gedacht, dass du mit deiner Meinung über die Cinderella-Bälle recht hättest."
    „Ich habe recht, Aimee", versicherte er nachdrücklich. „Sie sind nur ein flüchtiger Traum für verzweifelte Leute."
    „Du täuschst dich, Raphael. Wärst du nicht gewesen, hätte ich den Abend damit verbracht, nach einem Mann zu suchen, den ich lieben könnte. Aber das hätte nicht geklappt. Ich hätte ihn nie gefunden."
    Jedes ihrer Worte traf ihn wie ein Fausthieb. „Du weißt nicht, was du sagst."
    „O doch. Du hast mich gewarnt, dass ich einem anderen nichts zu bieten habe, und das stimmt." Sie klammerte sich an ihn, ihre festen Brüste an seinen Arm geschmiegt. „Dir gehört alles: mein Herz, meine Liebe, meine Zukunft."
    „Basta!" Heftig stieß er sie von sich, setzte sich auf die Bettkante und wandte ihr den Rücken zu.
    „Was ist los, Raphael?" Aimee legte ihre kühlen Finger auf seine glühende Haut.
    „Fass mich nicht an!" befahl er schroff. „Wenn du auch nur einen Funken Selbstachtung hast, fasst du mich nicht an."
    Das verblassende Mondlicht ließ seine Züge noch markanter wirken. Seine Brust hob und senkte sich unter seinen Atemzügen, seine Muskeln waren angespannt, so als würde er eine schwere Last tragen.
    „Was ist los, Raphael?" wiederholte sie leise.
    Er schluckte trocken. „Gib mir eine Minute, um meine Selbstbeherrschung wiederzufinden", bat er. Dann stand er auf, griff nach der seidenen Bettdecke und warf sie ihr zu. „Deck dich zu."
    Gehorsam wickelte sie sich darin ein. „Bitte, sag mir doch, was dich stört."
    Furcht schwang in ihrer Stimme mit. „Was habe ich falsch gemacht?"
    „Ich stehe das nicht durch." Er hatte sich entschieden, ihr die unverblümte Wahrheit zu sagen. „Ich dachte, ich könnte es, aber ich habe mich geirrt."
    „Was kannst du nicht?"
    Raphael drehte sich zu ihr um. Er war von sich selbst angewidert und zugleich wütend auf ihre Naivität und Vertrauensseligkeit. Wann würde sie endlich merken, dass er ihr Vertrauen nicht verdiente, ganz zu schweigen von der Zuneigung, die sie ihm so vorbehaltlos schenkte?
    „Was glaubst du denn, warum ich dich geheiratet habe?"
    „Das hast du mir doch schon erzählt. Weil du mich begehrst." Aimee streckte die Hand nach ihm aus. „Ich weiß, du hältst es nur für körperliche Anziehungskraft, aber trotzdem meine ich, dass mit der Zeit..."
    „Die Zeit wird daran weder etwas ändern", unterbrach er sie schroff „noch erklärt sie meine Anwesenheit auf dein Ball. Interessieren dich die wahren Gründe für mein Kommen?"
    Sie überlegte. „Du wolltest unseren Streit beilegen", vermutete sie.
    „Falsch, Mrs. Beaumont. Versuch es noch einmal."
    Ihre Blicke trafen sich. Raphael bereitete sich darauf vor, auf ihren Zügen die Erkenntnis heraufdämmern zu sehen, zu beobachten, wie das zuversichtliche Leuchten in ihren Augen erlosch. Er musste nicht lange warten.
    „Raphael, bitte, tu es nicht..."
    „Antworte", befahl er. Er hatte seine Emotionen fest unter Kontrolle, er durfte sich nicht von dem letzten Hoffnungsschimmer auf ihrem Gesicht beirren lassen.
    „Warum bin ich wohl heute abend ins Haus deiner Eltern gekommen?"
    Die Hoffnung erlosch. „Du wolltest Rache", wisperte sie gequält.
    „Das hat mich all die Jahre angetrieben", gestand er. „Aber in erster Linie wollte ich den Cinderella-Bällen ein für allemal ein Ende bereiten."
    Trotzig hob sie das Kinn. „Indem du mich heiratest? Wie sollte das weitere Bälle verhindern?"
    Er erwiderte nichts darauf. Er konnte es nicht. Er konnte weder seinen Plan in Worte fassen noch die Art und Weise, wie er ihn durchführen wollte. Aimee schwieg ebenfalls. Erst nach einiger Zeit begriff sie die Wahrheit und wurde blass.
    „Du ..." Sie befeuchtete die Lippen mit der Zungenspitze. „Du dachtest, dass unsere Gefühle füreinander vergehen würden, wenn wir erst einmal miteinander geschlafen hätten. Und mit ihnen würde unsere Ehe enden."
    „Wie ich sehe, verstehst du mich jetzt."
    „Nein", entgegnete sie kopfschüttelnd. „Du irrst dich. Das wäre nicht passiert."
    „In diesem Punkt teile ich deine Meinung leider nicht."
    „Ist das dein Ernst?" Sie zog das Laken höher. „Du hättest mit mir

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