Tanz mit mir - Roman
zusammen Trübsal blasen könnten.«
Sie schlang die Arme um sich, als würde sie nie wieder umarmt und getröstet werden.
»Ich weiß«, erwiderte Katie und erhob sich von ihrem Stuhl. »Komm schon her!«
Sie vergrub ihr Gesicht in Jos Schulter und so blieben sie in Jos makelloser Küche stehen, bis ihnen die Realität der Ereignisse langsam klarwurde. In jedem Fall war es einfacher, den anderen zu trösten, als sich mit den nächsten Schritten in eine ungewisse Zukunft auseinanderzusetzen.
20
In der Zwischenzeit stand der Rest des Tanzkurses in der Memorial Hall beisammen und beobachtete Lauren dabei, wie diese zuerst Katie und dann Jo anrief. Der Kurs wirkte ohne die Fieldings und die Parkinsons ein wenig verloren.
»Bei Jo geht niemand ans Telefon«, berichtete Lauren, beendete den Anruf und sah zu Angelica hinüber, um auf neue Anweisungen zu warten. »Soll ich noch einmal Katies Handy anwählen?«
»Können wir nicht einfach loslegen?«, nörgelte Chloe und rieb sich fröstelnd über ihre drallen Oberarme, bis ihr ganzer Körper in dem seidenen Sommerkleid wie eine Götterspeise wackelte. »Ich friere mich hier zu Tode. Wenn ich mich nicht gleich bewege, bekomme ich noch Frostbeulen!«
»Ich habe noch eine Strickjacke, die ich gerade nicht brauche und die ich Ihnen gern leihen könnte, wenn Sie mögen«, bot Peggy schüchtern an. »Hier im Saal ist es noch nie besonders warm gewesen. Insbesondere, seitdem die Stadt letztes Jahr den Heizkessel aus Sicherheitsgründen entfernt und nicht wieder ersetzt hat.«
»Ich, ähm …. Ist schon okay, bis wir loslegen«, lehnte Chloe schnell ab. »Aber dennoch vielen Dank!«
Trina zwinkerte zu ihr herüber. »Baxter, Sie müssen ein paar Runden mit ihr auf dem Parkett drehen«, erklärte sie lachend. »Das wird Chloe wieder ein wenig Farbe ins Gesicht bringen!«
Chloe keuchte, doch Baxter zwinkerte ihnen gutgelaunt zu und wackelte mit seinen dunklen, buschigen Augenbrauen.
»Na ja, dann werden wir wohl ohne sie weitermachen müssen«, beschloss Angelica. »Wenigstens haben wir eine gerade Anzahl an Teilnehmern.« Sie lächelte. »Und mit vier Teilnehmern weniger werden Sie alle in den Genuss meiner gesteigerten individuellen Aufmerksamkeit kommen!«
Chris, der neben Lauren stand, stöhnte auf, und Lauren stieß ihn heftig mit der Hüfte an. Sie war gerade gar nicht gut auf ihn zu sprechen. Er hatte sie mit einer Reihe unsinniger Entschuldigungen abgespeist, warum er heute Abend nicht kommen könnte. Zuerst hatte Kian jemanden gebraucht, der zu Hause blieb und auf eine Lieferung warten konnte, dann hatte Chris angeblich länger arbeiten müssen – bis Lauren schließlich zur ultimativen Waffe gegriffen und Irene angerufen hatte, um »sicherzustellen, dass Chris nicht seinen Tanzkurs verpasste«.
Sie warf Chris einen bösen Blick zu, den er finster erwiderte. Nur mit vereinten Kräften hatten sie es geschafft, Irene davon abzuhalten, Chris zum Tanzkurs zu begleiten.
Er war zwar gekommen, doch Lauren war ziemlich sicher, dass sie im Anschluss an den Kurs noch eine Menge Ärger erwarten würde.
»Ich wollte eigentlich auf Jo und Greg sowie Katie und Ross warten, weil ich ein paar Ankündigungen zu machen habe«, erklärte Angelica und faltete die Hände. »Aber gut, fangen wir an. Zunächst einmal habe ich beschlossen, dass Sie alle an Weihnachten beim Gesellschaftsabend eine kleine Vorführung Ihres Könnens geben werden! Es sei denn«, fügte sie hinzu, »dass Sie alle wirklich, wirklich überhaupt gar nicht wollen. Oder wenn ich zum Schutze meines guten Rufes beschließe, dass Sie besser nicht auftreten sollten.« Sie warf den Kursteilnehmern einen kurzen, finsteren Blick zu, bevor sie sie wieder anstrahlte. »Dafür, dass Sie erst vier Wochen dabei
sind, tanzen Sie jedoch alle wirklich hervorragend. Sie haben nun mit vier Tänzen die Basics abgedeckt, was ich als einen sehr guten Start betrachte. Bisher gibt es keinen unter Ihnen, bei dem ich aktiv eine Teilnahme verhindern würde.«
»Auch nicht bei Lauren und mir?«, fragte Chris verdrießlich.
»Ganz besonders bei Ihnen beiden nicht!«, rief Angelica. »Guter Gott, natürlich nicht! Ist Ihnen denn noch nicht aufgefallen, dass Lauren eine der Besten im ganzen Kurs ist?«
Bridget strahlte vor mütterlichem Stolz, und Frank nickte anerkennend zu ihr hinüber.
»Gemeinsam mit ihren Eltern natürlich«, fügte Angelica großzügig hinzu.
»Versteh das bitte nicht falsch, Chloe«, mischte sich Trina ein
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