Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tanz mit mir - Roman

Tanz mit mir - Roman

Titel: Tanz mit mir - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon Sina Hoffmann
Vom Netzwerk:
den Ohren gelegen! Kann ich nicht einen Abend mit meinen Kumpeln verbringen?«
    Lauren drehte sich um, damit sie ihm in die Augen sehen konnte. »Es geht gar nicht um diesen einen Abend, nicht wahr? Als wir noch zusammengewohnt haben, bist du nie so oft ausgegangen und hast dich so häufig betrunken wie jetzt. Die halbe Zeit weiß ich nicht einmal, wo du überhaupt steckst! Ich hoffe, dass sich das ändert, wenn wir unser eigenes Haus haben!«
    »Was willst du denn damit sagen?«
    Sie wussten beide nur allzu gut, was sie damit meinte, doch keiner von ihnen wollte es in Worte fassen – in Worte, die zu einem riesigen Krach führen würden. Stattdessen starrten sie einander vorwurfsvoll an.
    Chris brach als Erster das Schweigen. »Ich würde schon gern … mit dir nach Hause gehen, aber … ich will auch Zeit mit meinen Freunden verbringen. Die machen jetzt schon Witze darüber, dass du mich nun an der Kandare hast, weil wir verlobt sind. Wie sähe es denn aus, wenn du mich jetzt nach Hause mitschleppen würdest?«
    »Ist es, weil du der Einzige bist, der eine Freundin hat?«
    »Das ist es nicht. Das hat etwas mit Männerfreundschaft zu tun.«
    Für Lauren war das Maß nun voll, da Chris und seine Kumpel bis zur Auflösung von Chris’ und Laurens Wohnung vielleicht
drei Mal im Monat miteinander losgezogen waren – und das war genau so viel Männerfreundschaft, wie die Kerle hatten ertragen können. Damals hätte Chris jede Verabredung für Stunden der Zweisamkeit mit Lauren abgesagt. Damals hatte er die Zeit mit seinen Kumpeln nicht so dringend nötig.
    »Wenn das so ist!«, erklärte sie und packte ihre Handtasche. »Wenn du meinst, ich nähme dich an die Kandare, wenn wir zusammen sind, dann mach nur. Du weißt, wo du dir deine Kandare hinstecken kannst.«
    »Lauren!«
    Sie stand auf, wobei sie an den Tisch stieß, sodass das Bier in Kians Glas überschwappte und sich über die Tischplatte ergoss. »Bemühe dich nicht.«
    »Wenn du mich dazu zwingen willst, mich zwischen meinen Kumpeln und dir zu entscheiden …«, fing Chris an, doch Lauren wollte davon nichts hören.
    Sie deutete mit dem Finger auf ihn. »Das hast du gesagt! Außerdem war es abgemacht gewesen, dass du den Abend heute mit mir verbringen solltest!«
    Bevor er protestieren konnte, drehte sich Lauren um und marschierte aus dem Pub hinaus. Ihre Absätze knallten auf den Holzdielen, und ihre blonde Haarmähne wippte über den Köpfen der anderen Pubbesucher. Auf dem Weg nach draußen hätte sie beinahe Kian zu Fall gebracht, als dieser mit zwei Pint Bier und einer Flasche Smirnoff Ice von der Theke zurückkehrte.
    »Eieiei«, lautete Kians Kommentar. Chris schaute Lauren hilflos hinterher.
    Verdammt, dachte Chris. Verdammt! Lauren wurde nicht oft wütend, weil sie es hasste, Menschen damit zu erschrecken. Wenn sie aber einmal die Beherrschung verlor, dann richtig. Außerdem wusste Chris tief in seinem Inneren, dass sie dieses Mal durchaus recht hatte.

    Aber manchmal musste man seinem Ärger einfach mal Luft machen, nicht wahr?
    »Sie kommt schon wieder, Kumpel!«, erklärte Kian und stellte die Biergläser auf dem Tisch ab. »Vielleicht hat sie ganz einfach gerade ihre Tage.«
    Chris nahm nachdenklich einen großen Schluck, während Kian mit der Zunge schnalzte, um damit anzudeuten, dass er eine neue Telefonnummer in sein Handy eingegeben hatte.
    Das Problem war, dachte Chris, dass er es nicht mehr so leicht hatte wie Kian. In seinem Leben ging es eben nicht mehr nur noch um ihn; Lauren spielte jetzt darin eine ebenso große Rolle. Fünfundzwanzig Jahre lang, wie es im Darlehensvertrag geschrieben stand. Fünfundzwanzig Jahre lang und mehr.
     
    Bridget schlüpfte ins Gästezimmer und schloss vorsichtig die Tür, während Frank selig unten in seinem Sessel schlummerte. Lauren war mit Chris ausgegangen und beabsichtigte, anschließend bei ihm zu übernachten. Daher konnte sich Bridget mindestens eine Stunde lang ungestört um ihre Angelegenheiten kümmern, vielleicht sogar noch länger, wenn sich Frank dazu entschloss, sich nach dem Aufwachen selbst eine Tasse Tee zu kochen.
    Sie musste blinzeln. Als ob sie alle Probleme innerhalb von einer Stunde lösen könnte!
    Nein, dachte sie entschlossen und ermahnte sich, wie sie die Kinder in der Schule immer ermahnte, wenn etwas schiefgelaufen war: Man muss sich den Problemen stellen! Es nützt nichts, diese zu ignorieren, da sie sich kaum von selbst lösen werden. Und bevor sie es sich noch einmal anders

Weitere Kostenlose Bücher