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Tanz mit mir - Roman

Tanz mit mir - Roman

Titel: Tanz mit mir - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon Sina Hoffmann
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mit dem ersten Album und ihrem ersten Ballettabend.
    »Angela Clarke aus Longhampton, überzeugte mit einer bezaubernden Vorführung des Ballettsolos aus Coppélia … «

8

    Um zehn vor acht saß Katie an ihrem Schreibtisch, trug ihren seriösesten Hosenanzug und hatte ihre Brille gegen Kontaktlinsen getauscht. Vor ihr stand ein Coffee to go , während sich gerade die ersten Anzeichen von Kopfschmerzen bemerkbar machten.
    Sie hatte diesen Anzug jedoch nicht ausschließlich gewählt, um damit ihre Leistungsfähigkeit zu betonen; er war außerdem der einzige Anzug gewesen, der keine Reinigung benötigt hatte. Zudem bekam Jack gerade Zähne und hatte sie seit vier Uhr dreißig in der Frühe auf Trab gehalten, bevor sich dann Hannah dem Geschrei angeschlossen hatte. Ross hatte sich allein damit begnügt, zeitig das Frühstück zu bereiten. Katie war fast erleichtert gewesen, um sieben Uhr das Irrenhaus verlassen zu können.
    Sie aß den nicht mehr ganz so frischen Muffin auf, den sie beim Weggehen mitgenommen hatte. Genauso schlimm, wie die Woche begonnen hatte, ging es nun weiter. Gleich um neun Uhr stand eine Besprechung mit ihrem Ressortleiter Eddie Haring an über den Stand diverser Bauvorhaben.
    Im Amt für Städteplanung ging es mehr um Politik als eine Etage höher in den Büros des Stadtrates. Katies derzeitiges Hauptproblem war, zu durchschauen, welche Strategie Eddie verfolgte, um ihr das zentrale, durchaus karrierefördernde Projekt wieder abzunehmen, um es seinem Golfkumpel Nick Felix zuschanzen zu können.

    Zwar verfügte Katie über drei Jahre mehr Berufserfahrung als Nick, doch im Gegensatz zu ihr spielte er Golf, und sein Vater war Bauunternehmer. Jedem war klar, dass Eddie ihn darauf vorbereitete, den Hauptteil der interessanten Arbeiten zu übernehmen, die Katie gerne erledigte – wie etwa tote, erneuerungsbedürftige Gebiete aufzustöbern, die in frische, nutzbare Projekte umgewandelt werden konnten, sich um das Wohnungsbauwesen zu kümmern und das ein oder andere Sanierungsprojekt zu betreuen. Katie sollte stattdessen mit langweiligen Angelegenheiten wie zum Beispiel dem Bau und der Sanierung von Parkplätzen betraut werden. Es gab eine Menge Gebiete in Longhampton, die dringend erneuerungs- und förderungsbedürftig waren, aber auch ebenso viele Parkplätze.
    Katie war sich bewusst, dass das vielleicht ein wenig streberhaft war, aber sie freute sich unbändig auf die anstehenden Sanierungsprojekte. Die Pläne hatten jahrelang auf Eis gelegen, da erst Mittel dafür aufgebracht und Bauträger gefunden werden mussten, doch endlich schien Bewegung in die Sache zu kommen. Neue Geschäfte und Wohnungen würden gebaut und ganze Stadtviertel mit beträchtlichen Subventionen bedacht werden. Longhampton war so grau und heruntergekommen, dass jedes neue Gebäude das Stadtbild aufheitern würde. Mit Ausnahme der Stadthalle mit ihren roten Backsteinen und ein paar Büros waren kaum noch viktorianische Bauten erhalten geblieben, um dem Ort ein wenig Würde zu verleihen. Das Beste, was ihrer Meinung nach den schrecklichen Sozialwohnungen der Nachkriegszeit und der hässlichen Fußgängerzone passieren konnte, war die Abrissbirne.
    Katie trank den schwarzen Kaffee, während sie die erste Akte systematisch durchging. Es machte schon einen großen Unterschied, ob man ein Büro besaß, in dem man in Ruhe nachdenken konnte. Sie überflog das technische Kauderwelsch
und übersetzte es, bis sich vor ihrem inneren Auge ein klares Bild entwickelte; Katie konnte sich sehr gut Gebäude und Plätze vorstellen. Es gab genau zwei Grundstücke, die man für das derzeitige Förderungsprojekt ins Auge gefasst hatte. Ihre Aufgabe war es nun, die Realisierbarkeit für das eine Grundstück zu überprüfen, während sich Nick um das zweite kümmerte. Wie sie sich schon gedacht hatte, lag ihr mögliches Baugebiet im schäbigeren Teil der Stadt und umfasste ein paar neuere Wohnsiedlungen, die alte Cidre-Fabrik sowie die Müllhalde. Das Gebiet würde sich prima für ein paar schöne Ortsbesichtigungen eignen, dachte sie grimmig und überflog den Bericht über die Pachtverträge, um den sie Scott, ihren Volontär, gebeten hatte.
    Ihre Kopfschmerzen wurden stärker, als sie Scotts krakelige Schrift auf den Post-it-Zetteln erblickte, und sie kramte in der Schreibtischschublade nach den höchst wirksamen Ibuprofentabletten.
    Katie hätte ihr Vermögen darauf verwetten wollen, dass Eddie Harding ihr mit voller Absicht den aufsässigsten,

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