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Tanz mit mir - Roman

Tanz mit mir - Roman

Titel: Tanz mit mir - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon Sina Hoffmann
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Hälfte irrsinnig teure Importe waren.
    »Das T-Shirt welcher Band hatte ich an?«, nervte Ross.
    »Herrgott noch mal!«, blaffte Katie, während sich ihr Verstand immer noch mit der Tatsache abmühte, dass sie sich
schwerlich über eine Eigenschaft von Ross aufregen konnte, die die ganze Zeit über schon da gewesen war. Die plötzliche Erinnerung an die Verärgerung damals war so lebhaft wie der frühere Schwung der Sehnsucht und des Verlangens, doch dieses Mal war es persönlich. Sie spürte die Verärgerung immer noch. Sie war nicht nur noch da, sie wuchs sogar noch an, und ihre Wurzeln fußten in einer Wut über sich selbst.
    »Welche Rolle spielt das denn schon? Das ist acht Jahre her! Ross, ich habe in letzter Zeit so viel Stress, dass ich mich kaum erinnern kann, welche Kleidung ich gerade trage!«
    Ross wirkte verletzt.
    »Wie erinnern Sie sich denn an den Abend, Katie?«, wandte sich Peter ihr zu.
    Sie wurde ganz starr und ging in Abwehrhaltung. »Genauso. Mehr oder weniger.«
    »Möchten Sie mir den Abend vielleicht ein wenig beschreiben?«
    »Ähm …«
    Nein – ganz bestimmt nicht, seitdem ich weiß, dass Peter Noten für den Romantikfaktor verteilt. Und dann wäre da immer noch diese Sache, die Ross nicht erwähnt hat. Die Sache, die mich wie ein Miststück aussehen lassen wird, obwohl es nicht von Bedeutung ist …
    Beide hatten ihr Augenmerk auf sie gerichtet: Ross sah sie erwartungsvoll an, während Peter ihr einen unverbindlichen, ermunternden Blick zuwarf.
    Jetzt konzentrier dich, ermahnte sich Katie. Erzähl eben nur … nur die relevanten Dinge.
    »Ich hatte zugestimmt, mit ein paar Mädchen aus meinem alten Büro zum Pub-Quiz zu gehen, hatte aber nicht gedacht, dass sie dabei so ehrgeizig sein würden. Ross saß am Nebentisch, zusammen mit ein paar sehr modisch gekleideten Freunden …«
    Obwohl sie in Wirklichkeit von ihnen eingeschüchtert gewesen
war, hatte Katie sie zugleich aber auch unbedingt beeindrucken wollen.
    »Und, ähm, wie Ross schon sagte …«
    »Ich möchte aber gerne hören, was Sie sagen«, erinnerte sie Peter mit seiner unerträglichen Ruhe.
    »Okay. Ross hat sich immer weiter zu mir herübergelehnt, bis sich irgendjemand schrecklich darüber aufregte, dass er unsere Antworten klauen würde. Ich bekam das Gefühl, etwas sagen zu müssen. Ich habe mich gefragt …« Sie stockte. »Ich habe mich gefragt, ob er sich über mich lustig machen wollte, als er mich zu einem Drink einlud, weil er eigentlich nicht der Typ Mann war, der normalerweise … Ich meine, ich dachte, ich sei nicht so ein Mädchen, das …«
    Sie schaute auf, und ihr wurde plötzlich ganz heiß. »Sie wissen schon, was ich meine.«
    »Nein«, antwortete Peter.
    »Ich meine«, erklärte Katie mit zusammengebissenen Zähnen, »dass Ross ein trendiger Designertyp war und ich … eben keines dieser Modepüppchen. Das bin ich auch immer noch nicht. Haben Sie es jetzt verstanden?«
    »Du dachtest, ich würde mich über dich lustig machen?«, fragte Ross ungläubig. »Das hast du mir nie gesagt!«
    »Nein – warum auch?« Katie hatte das Gefühl, das Gleichgewicht zu verlieren. Noch nie zuvor hatte sie diesen Gedanken in Worte gefasst. »Jedenfalls kamen wir miteinander ins Gespräch, und er hat mich überredet, ihm und seinen Freunden ein paar Antworten zu verraten. Im Gegenzug würde er dann bei ein paar Musikfragen aushelfen.«
    »Das habe ich getan, um ihr ins Ohr flüstern zu können«, fügte Ross hinzu, der offensichtlich durch ihr Geständnis Auftrieb bekommen hatte.
    »Also waren Sie beide gleichermaßen erstaunt darüber, dass der jeweils andere an Ihnen interessiert sein könnte. Das ist … interessant«, befand Peter und nahm die Brille ab.

    Oh Gott, dachte Katie. Nun folgt also das vernichtende Urteil.
    Doch es kam nichts.
    »Danach sind Sie dann miteinander ausgegangen?«, fuhr er stattdessen fort.
    Ross und Katie blickten einander an und zögerten. Sie sah in seinen Augen eine Verwundbarkeit, die ihren Beschützerinstinkt weckte – ein weiteres Gefühl, das sie von früher kannte. Es fühlte sich seltsam an, dachte Katie, Ross zu sehen, wie er neben ihr saß, und dabei ausnahmsweise einmal nicht zu wissen, was er sagen würde. Es war wie beim Tanzen, als er mit Angelica getanzt und sich Mühe gegeben hatte, ganz gerade zu stehen, damit er wie ein vollkommen anderer Mann aussah. Wie ein neuer Mann.
    Was wäre, wenn er sich zusammenreißen würde, sodass du ihn wieder anziehend findest, und dann

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