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Tanz um Mitternacht

Titel: Tanz um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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was Rand ihr erzählt hatte. Seit ihrer Rückkehr beobachtete sie ihn, fest entschlossen, ihren Vater zu schützen, sollte sich Talmadge tatsächlich als
    Schurke entpuppen. Hatte Rand Beweise gegen ihn gefunden? War er nicht ihretwegen auf die Insel zurückgekehrt, sondern um den Baron endlich zu entlarven?
    Bei diesem Gedanken schalt sie sich eine Närrin. Spielte es denn eine Rolle, was ihn nach Santo Amaro geführt hatte? Er war hier, und das missfiel ihr. Wenn sie ihn jeden Tag sehen und sich erinnern musste, wie er sie verführt und ihr Herz gewonnen und sie dann weggeworfen hatte wie überflüssigen Ballast, um wieder in die Arme seiner Geliebten zu sinken - das würde sie einfach nicht ertragen.
    »Die Vorräte, die Sie brauchen, werden viel Geld kosten«, meinte Rand. »Dafür will ich sorgen. Also würde das Unternehmen wenigstens keine finanziellen Probleme aufwerfen.«
    Flehend schaute Talmadge den Professor an. Wie er bereits erklärt hatte, war das Geld fast aufgebraucht. Die spärlichen Vorräte würden für einen kurzen Ausflug ins Landesinnere reichen, und sie müssten sich mit der mittlerweile abgenutzten Ausrüstung begnügen. Einen Führer, den sie dringend benötigten, konnten sie sich nicht leisten.
    Donovan Harmon wandte sich wieder zu Cait, und sie erkannte den schwachen Hoffnungsschimmer in seinem Blick. »Angesichts der Umstände muss ich die Entscheidung meiner Tochter überlassen.«
    Gequält schloss sie die Augen und rang nach Fassung. Sie wollte nein sagen und Rand auffordern, nach England zurückzukehren und nie wieder hierher zu kommen. Damit würde sie jedoch einen Fehlschlag ihres Vaters heraufbeschwören.
    Und wenn Rand auf der Insel blieb, würde sein Geld zum Erfolg führen. Endlich würde sich der Wunschtraum ihres Vaters erfüllen. Ein kostbareres Geschenk konnte sie ihm nicht machen.
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und spürte, wie sie bebten. »Also gut, er darf hier bleiben - unter einer Bedingung.«
    »Und die wäre?« Aufmerksam betrachtete Rand ihr Gesicht, und sie versuchte vergeblich, die Wärme in seinen Augen zu übersehen, die sie zu liebkosen schienen.
    »Halte dich von mir fern. Komm mir nicht zu nahe.«
    Ohne zu zögern, schüttelte er den Kopf. »Tut mir Leid, darauf gehe ich nicht ein.«
    »Falls du auf deinen ehelichen Rechten beharrst...«
    »Das habe ich nicht vor. Ich weiß, was du empfindest, und das verstehe ich nur zu gut.«
    Verblüfft hob sie die Brauen. Seine Worte brachten sie aus dem Konzept. »So unangenehm ich deine Anwesenheit auch finde - wir sind auf dein Geld angewiesen. Bleib hier, wenn du willst. Aber du solltest mir aus dem Weg gehen - ich warne dich.«
    Seine sinnlichen Lippen verzogen sich zu einem schwachen Lächeln. »Allzu leicht machst du’s mir nicht, Cait.«
    Was immer du auch planst, es wird dir nicht gelingen, dachte sie.
    »Dann wäre alles geregelt«, triumphierte Talmadge grinsend, »und ich kann mich frohen Mutes an Bord der Moroto begeben.«
    »Tun Sie das«, stimmte Rand zu. »Aber Mr. Fox wird Sie begleiten und auf einer Bank einen Wechsel einlösen, über die Summe, die Sie brauchen.«
    Cait schwieg. Durch gesenkte Wimpern musterte sie Rand. Nun war sie sicher, dass sein Interesse dem Baron galt. Aber er erwiderte ihren Blick mit jener Zärtlichkeit, die sie erneut irritierte.
    In ihrem Gehirn schrillten Alarmglocken. Lieber Gott, dachte sie, über diese Emotionen bin ich doch hinweg! Nach allem, was ich seinetwegen erleiden musste, sollte ich meine Lektion gelernt haben... Nach einem letzten Blick in diese betörenden dunklen Augen verhärtete sie ihr Herz.
    Sobald die Halskette der Kleopatra gefunden ist, wird der Duke of Beldon ein für alle Mal aus meinem Leben verschwinden, redete sie sich ein.
    Nichts, was er sagen oder unternehmen mochte, würde auch nur das Geringste daran ändern.

22
    Etwas abseits vom Camp, inmitten einer Baumgruppe, stellte Rand die Zelte für sich selbst und seinen Kammerdiener auf, der an Bord der Moroto abgereist war. Aus der Ferne beobachtete er, wie sich der Professor und die anderen am Lagerfeuer versammelten.
    Beim Anblick seiner Frau wuchs die Sehnsucht in seinem Herzen, die ihn während der ganzen langen Reise erfüllt und die der atemberaubende Moment des Wiedersehens am Strand geschürt hatte. Am liebsten wäre er zu ihr geeilt, um sie zu umarmen, zu küssen und zu versichern, wie sehr er sein Verhalten bedauerte.
    Jetzt verstand er sich selbst nicht mehr. Warum war er

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