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Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Titel: Taran Bd 1 - Das Buch der Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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müsst, uns Unterirdische geht das nichts an. Ganz Prydain hat einmal uns gehört, bevor ihr dort auftauchtet. Ihr habt uns unter die Erde vertrieben, ihr habt unsere Erzlager ausgeraubt, ihr tollpatschigen Lümmel, und habt es auf unsere Reichtümer abgesehen. Ihr habt uns schon immer bestohlen und werdet uns weiter bestehlen.«
    »Herr!«, antwortete Taran. »Ich kann nur für mich allein sprechen; aber ich habe Euch nie beraubt und gedenke auch es in Zukunft niemals zu tun. Wenn es zwischen euch Unterirdischen und dem Menschenvolk Zwistigkeiten gibt, ist das nicht meine Sache. Wenn aber der Gehörnte König die Söhne des Hauses Don besiegt, wird der Schatten Annuvins über ganz Prydain fallen – und selbst in der tiefsten Tiefe wird König Arawn euch finden, verlasst Euch darauf!«
    »Für einen Hilfsschweinehirten bist du ganz schön beredt«, sagte Eiddileg. »Doch wir Unterirdischen fürchten uns nicht. Was schert uns Arawn? Wir werden uns seiner schon zu erwehren wissen, wenn es so weit ist.«
    »Ich hoffe nur, dass es dann nicht zu spät sein wird«, sagte Taran.
    »Mein Gefährte hat recht«, rief Eilonwy dazwischen. »Du redest von Dingen, König Eiddileg, die du einfach nicht verstehst. Ich fürchte, du hast keine Ahnung davon, was auf Erden tatsächlich vorgeht! Dazu bist du viel zu eingebildet und eigensüchtig und halsstarrig.«
    »Eingebildet?«, schrie Eiddileg. »Eigensüchtig?« Die Augen quollen ihm fast aus dem Kopf. »Wie kannst du dich unterstehen, so was zu sagen! Du wirst niemanden finden, der selbstloser wäre als ich. Was verlangst du von mir? Du sollst es bekommen, und wenn es mein Herzblut ist!« Er riss sich den Mantel herunter, streifte die Ringe von den Fingern und warf sich dem Mädchen vor die Füße. »Los, nimm sie dir! Du kannst alles haben, was ich besitze! Sagtet ihr nicht, dass ihr wegwolltet? Geht doch, geht! Je eher ihr euch aus dem Staube macht, desto besser. Und halsstarrig nennst du mich außerdem? Dass ich nicht lache! Ich bin viel zu weichherzig, wie ihr seht, viel zu weichherzig.«
    In diesem Augenblick wurde die Tür zum Thronsaal abermals aufgestoßen und – Gurgi erschien auf der Schwelle. Einige Zwergenkrieger versuchten ihn aufzuhalten, doch er packte sie wie Kaninchen am Wickel und schleuderte sie zur Seite.
    »Juhu!«, rief er Taran und seinen Gefährten zu. »Der treue Gurgi ist wieder da! Diesmal ist er nicht ausgerissen, o nein! Der brave tapfere Gurgi hat wacker um sich geschlagen, mit Püffen und Knüffen, mit Kratzen und Beißen und Steineschmeißen! Doch dann hat man die mächtigen Herren davongeschleppt, und Gurgi, der helle, pfiffige Gurgi, ist losgezogen, um sie zu retten. Jetzt endlich hat er sie wiedergefunden – aber das ist nicht alles! Der treue, ehrliche, furchtlose Gurgi hat noch einen anderen Fund gemacht, o Jubel und Freude!«
    Gurgi war so aufgeregt, dass er auf einem Bein zu tanzen begann, sich im Kreis drehte und in die Hände klatschte. »Die mächtigen Krieger suchen ein weißes Schweinchen, nicht wahr? Und wer hat das Schweinchen gefunden? Niemand sonst als der listige Gurgi!«
    »Hen Wen?«, rief Taran überrascht. »Wo steckt sie?«
    »Hier unten, mächtiger Herr!«, schrie Gurgi. »Hier unten, in einer der Felsenhöhlen.«

Doli
    arum hast du nichts von Hen Wen erwähnt?«, warf Taran dem Herrn und Gebieter der Unterirdischen vor.
    »Hast du mich etwa nach ihr gefragt?«, erwiderte Eiddileg. »Solche Haarspaltereien sind eines Königs unwürdig«, murrte Fflewddur; und Taran fügte hinzu: »Verschweigen ist manchmal schlimmer als eine Lüge! Hättest du uns nicht aufgehalten, so hätten wir nie erfahren, was mit Hen Wen geschehen ist.«
    »Du solltest dich schämen!« Eilonwy deutete mit dem Finger auf Eiddileg, dem es sichtlich Verlegenheit bereitete, dass man ihm auf die Schliche gekommen war. »Du hast dich verhalten wie jemand, der wegschaut, wenn neben ihm einer in den Brunnen fällt.«
    »Was wir Unterirdischen finden, gehört uns«, erklärte der Zwergenkönig barsch. »Hen Wen ist einigen meiner Leute am Ufer des Avren in die Hände gelaufen. Von den Häschern des Gehörnten Königs verfolgt, kam sie durch eine Schlucht gerannt. Meine Krieger haben sie dem Zugriff ihrer Verfolger entzogen – wir wissen ja, wie man mit solch ungeschlachten Tölpeln fertig wird – und sie auf unterirdischen Wegen hierher gebracht.«
    »Also deshalb hat Gwydion keine Spur von ihr finden können!«, murmelte Taran
    »Meine Leute haben Hen Wen

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