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Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Titel: Taran Bd 1 - Das Buch der Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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klüger, wann wir uns aus dem Staub machen.«
    »Aber wir können Hen Wen nicht im Stich lassen!«, rief Taran.
    »Geh, such sie doch!«, knurrte Doli. »Du wirst deinen Kopf verlieren, wie du das Schwein verloren hast.«
    »Der listige Gurgi wird gehen«, schlug Gurgi vor. »Ohne zu bangen, wird er das Schweinchen fangen und wiedererlangen.«
    »Wir können es uns nicht leisten, unsere Kraft zu verzetteln«, sagte der Barde und hielt ihn zurück. »Ein Schwert weniger könnte uns zum Verhängnis werden. Lasst Hen Wen für sich selber sorgen! Wo immer sie stecken mag: Ich bin sicher, dort ist sie weit weniger in Gefahr als wir.«
    »Damit kannst du recht haben«, antwortete der Junge nachdenklich. »Fällt es mir auch nicht leicht, Hen Wen ihrem Schicksal zu überlassen, so weiß ich doch, dass wir auf schnellstem Wege nach Caer Dathyl müssen.«
    »Fragt sich nur, ob das noch möglich ist«, sagte Fflewddur stirnrunzelnd. »Was hältst du davon, Doli?«
    Der Zwerg blickte finster zu Boden und überlegte, dann meinte er: »Möglich wäre das schon. Doch wir müssen ins Tal hinunter und werden dabei auf die Vorhut des Feindes stoßen.«
    »Ob wir durchkommen?«, fragte Taran.
    »Vielleicht ja, vielleicht nein«, grunzte Doli. »Versuchen wir’s – und es wird sich zeigen.«
    »Der Entschluss liegt bei dir«, sagte Fflewddur mit einem Blick auf den Jungen.
    »Versuchen wir’s!«, meinte Taran.
    Sie wanderten ohne Aufenthalt weiter. Bei Anbruch der Dunkelheit wollte Taran rasten lassen, der Zwerg jedoch war dagegen. Murrend folgten ihm die Gefährten durch die Finsternis. Sie waren dem Angriff, den Fflewddur erwartet hatte, entgangen. Einmal zog eine Reiterschar mit brennenden Fackeln in Bogenschussweite an ihnen vorüber. Sie duckten sich in die Büsche und warteten, bis die Lichter hinter den Hügeln verschwunden waren. Dann führte Doli den Trupp ins Tal hinunter, wo sie sich bis zum nächsten Morgen in einem Waldstück verbargen. Bei Tagesgrauen enthüllte sich ihnen ein Bild, das sie mit Verzweiflung erfüllte. So weit das Auge reichte, wimmelte das Tal von Feinden. Schwarze Banner flatterten über den Heerhaufen des Gehörnten Königs, Speerspitzen blinkten und Schwerter klirrten.
    Taran ließ alle Hoffnungen fahren und wandte sich ab. »Zu spät«, murmelte er. »Wir haben es nicht geschafft!«
    Während der Zwerg die Heerscharen beobachtete, band Fflewddur das weiße Ross los und drängte zum Aufbruch.
    »Noch haben wir eine letzte Möglichkeit!«, rief er. »Caer Dathyl liegt genau vor uns. Wir müssen jetzt nur versuchen uns durchzuschlagen!«
    Taran nickte. »Mein Platz ist bei Gwydions Leuten. Doli mag Gurgi und Eilonwy in Sicherheit bringen« Er holte tief Atem und schnallte den Schwertgurt fester. Dann wandte er sich mit ruhiger Stimme an den Zwerg: »Gut hast du uns geführt. Kehre nun heim zu deinem König und bestellte ihm unseren Dank! Deine Arbeit ist getan.«
    Der Zwerg sah ihn wütend an. »Getan!«, maulte er. »Narren und Strohköpfe, die ihr seid! Denkt bloß nicht, ich sehe mir an, wie man euch in Stücke hackt! Ich kann Pfuscherei nicht vertragen. Ob ihr es wollt oder nicht – ich gehe mit euch!«
    Kaum hatte Doli zu Ende gesprochen, als ein Pfeil an seinem Kopf vorbeipfiff. Melyngar stieg hoch. Aus einem Gehölz im Rücken der Freunde stürmte zu Fuß ein Dutzend feindlicher Krieger hervor. »Fort!«, rief der Barde Taran zu. »Reite nach Caer Dathyl – sonst ist alles verloren!«
    Der Junge zögerte einen Augenblick; doch Fflewddur packte ihn bei den Schultern, stieß ihn auf Melyngar zu, drängte Eilonwy hinterher. Dann zog er das Schwert und schrie Taran mit blitzenden Augen an: »Tu, was ich sage!«
    Da schwang sich der Junge in den Sattel und ließ Eilonwy hinter sich aufsitzen. Das weiße Ross galoppierte los. Eilonwy klammerte sich an Tarans Hüfte fest. Sie sprengten in vollem Lauf auf die Vorhut des Gehörnten Königs zu. Taran machte keinen Versuch, das Ross zu lenken. Melyngar suchte sich selbst seinen Pfad. Plötzlich war er inmitten der feindlichen Reiterei. Er bäumte sich auf und schlug mit den Hufen nach allen Seiten. Taran hieb wütend um sich. Einer der Feinde streckte die Hand nach dem Steigbügel aus. Taran versetzte ihm einen Schwertstreich. Er sah, wie der Krieger zurücktaumelnd im Gewühl verschwand. Das weiße Ross brach sich den Weg frei, stürmte auf den Gipfel des nächsten Berges zu. Ein einzelner Reiter löste sich aus der Menge und nahm die Verfolgung auf.

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