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Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Titel: Taran Bd 1 - Das Buch der Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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Voller Entsetzen erkannte Taran den Gehörnten König.
    Der Rappe des Blutroten holte sie ein. Melyngar drehte scharf ab und versuchte den Wald zu erreichen. Der Rappe folgte in dichtem Abstand. Mit Krachen und Prasseln stoben sie durch das Unterholz. Eine Zeit lang galoppierten die beiden Rosse Seite an Seite dahin. Mit letzter Kraft schob sich der Rappe ein Stück nach vorn. Melyngar bäumte sich wütend auf und biss nach ihm. Taran und Eilonwy wurden aus dem Sattel geschleudert.
    Der Gehörnte König sprang vom Pferd, mit ein paar langen Sätzen war er bei ihnen.
    Das Mädchen schrie auf, Taran warf sich dem Blutroten entgegen. Verzweifelt schwang er das Schwert. Es zitterte in seiner Hand. Die Klinge des Gehörnten Königs schlug dagegen und zerschmetterte es mit einem einzigen Streich.
    Taran warf den Schwertgriff weg. Der Blutrote johlte in wilder Freude auf. Dann fasste er seine Waffe fester.
    Todesangst überkam den Jungen. Er wich ein paar Schritte zurück, auf das Mädchen zu. »Dyrnwyn!«, schrie er. »Gib mir das Königsschwert!«
    Ehe Eilonwy es verhindern konnte, entriss er ihr die Waffe. Der Gehörnte König sah die schwarze Scheide in Tarans Hand und zögerte einen Augenblick, wie von plötzlicher Furcht gepackt. Taran umfasste den Griff, die Klinge bewegte sich nicht. Er zerrte mit aller Kraft daran, das Schwert gab nicht nach. Der Gehörnte König holte zum Schlag aus. Mit letzter Kraft gelang es dem Jungen, Dyrnwyn ein Stück aus der Scheide zu ziehen. Da zuckte ein gleißendes Licht auf. Ein Blitzstrahl traf seinen Arm, er wurde zu Boden geschleudert. Von Flammen umlodert, sprang ihm das Königsschwert aus der Hand und fiel außerhalb seiner Reichweite nieder.
    Mit einem Mal stand der Blutrote über ihm. Aufschreiend stürzte sich Eilonwy auf den gehörnten Mann, der Riese stieß sie zur Seite. Da ertönte plötzlich hinter dem Gehörnten König eine Stimme. Taran sah eine hohe, helle Gestalt aus dem Wald hervortreten. Und er hörte, wie jemand ein Wort rief – ein Wort, dessen Sinn ihm verborgen blieb.
    Reglos stand der Gehörnte König da, mit erhobenem Arm. Ein Blitz zuckte auf ihn nieder und traf sein Schwert. Der Riese loderte auf wie ein brennender Baum. Er brüllte vor Schmerz und Wut. Das Hirschgeweih flammte im Wind, zwei gewaltigen Fackeln gleich. Die Schädelmaske zerrann wie geschmolzenes Blei.
    Der Junge stieß einen Schrei aus und barg das Gesicht in den Händen. Die Erde erbebte, als ob sie sich öffnen und ihn verschlingen wollte. Dann schwanden ihm die Sinne.

Das Geheimnis
    onnenlicht flutete durch die hohen Fenster des kühlen, angenehm duftenden Raumes. Taran öffnete die Augen und versuchte sich zu erheben. Man hatte ihn auf ein niedriges Lager gebettet, sein Kopf dröhnte, sein rechter Arm war mit einem weißen Verband umwickelt und schmerzte. Trockene Binsen bedeckten den Fußboden; die Sonnenstrahlen ließen sie goldgelb erscheinen wie Weizenstroh. Neben dem Lager bewegte sich etwas Weißes, von Sonnenflecken Gesprenkeltes – und grunzte. Hen Wen strahlte vor Freude und Zufriedenheit. Zärtlich begann sie dem Jungen die Wange zu lecken. Taran versuchte zu sprechen, er brachte keinen Ton über die Lippen. Ein Mädchen begann zu lachen: »Schade, dass du dein Gesicht nicht sehen kannst! Du schaust drein wie ein Fisch, der sich in ein Vogelnest verirrt hat.«
    Eilonwy erhob sich aus ihrem Korbstuhl in der Ecke des Raumes. »Gut, dass du endlich erwacht bist! Du kannst dir nicht vorstellen, wie langweilig es ist, an jemandes Lager zu sitzen und ihm beim Schlafen zuzusehen. Das ist schlimmer, als wenn man die Steine an einer Mauer zählen muss.«
    »Hat man uns – nach Annuvin gebracht?«, fragte Taran verwirrt.
    Eilonwy lachte ihn aus. »Nach Annuvin? Bewahre! Warum musst du immer gleich an die schlimmsten Dinge denken? Hoffentlich schmerzt dich die Wunde nicht allzu sehr. Du bist zwar noch immer grün-weiß im Gesicht wie gekochter Lauch, doch ich hoffe, es geht dir ein wenig besser.«
    »Hör mit deinem Geschwätz auf und sag mir gefälligst, wo wir sind!« Taran machte einen neuerlichen Versuch, sich aufzurichten. Er war noch zu schwach dazu. Stöhnend sank er aufs Lager zurück und fasste sich an den Kopf.
    »Das kommt davon«, meinte Eilonwy. »Hoffentlich siehst du nun ein, dass es besser ist, wenn du vorerst liegen bleibst.«
    Zappelnd und unter lautem Grunzen schickte Hen Wen sich an, auf Tarans Lagerstätte zu klettern. Eilonwy schnalzte mit dem Finger und befahl

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