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Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Titel: Taran Bd 1 - Das Buch der Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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ihr: »Halt ein! Du weißt doch, er soll nicht gestört oder gar belästigt werden. Und vor allem soll niemand sich auf ihn draufsetzen.« Eilonwy wandte sich wieder dem Jungen zu und sagte: »Wir sind hier in Caer Dathyl. Ein freundlicher Ort, viel netter als Spiral Castle.«
    Mit einem Mal brach die Erinnerung über Taran herein. »Der Gehörnte König!«, rief er. »Was ist aus ihm geworden?«
    »Ein Häuflein Asche, soviel ich gesehen habe.«
    »Bedeutet das, dass er – tot ist?«
    »Natürlich«, antwortete Eilonwy. »Viel ist nicht übrig geblieben von ihm. Ich glaube, dass er der finsterste Bösewicht war, dem ich je begegnet bin, einschließlich Achren. Er hat mir einen furchtbaren Stoß versetzt; und dann hätte er dich beinah totgeschlagen.« Sie rieb sich den Kopf. »Übrigens bist du auch nicht gerade sanft mit mir umgesprungen, als du mir Dyrnwyn entrissen hast. Wie oft hab ich dich gewarnt, es nicht zu ziehen? Aber du kannst ja nicht hören, du musstest dir erst den Arm verbrennen!« Taran sah, dass das Schwert nicht mehr über Eilonwys Schulter hing.
    »Sei froh, dass du ohnmächtig geworden bist!«, fuhr das Mädchen fort. »Es war kein erhebender Anblick, als der Gehörnte König verbrannte. Mich schaudert noch jetzt, wenn ich daran denke.«
    Tarans Geduld war zu Ende. »Eilonwy!«, stieß er zähneknirschend hervor. »Berichte mir endlich der Reihe nach, langsam und ausführlich – oder es soll dir leid tun!«
    »Lang-sam und aus-führ-lich?«, meinte Eilonwy, Silbe für Silbe betonend. »Ich wer-de mir gro-ße Mü-he ge-ben, dich nicht zu erzür-nen.« Sie zuckte die Achseln, dann fuhr sie in ihrer gewohnten atemlosen Art fort: »Als die Kriegsleute sahen, dass der Gehörnte König tot war, liefen sie auseinander wie eine Kaninchenherde. Es war jämmerlich anzusehen. Erwachsene Männer, die vor Angst nur so schlotterten! Nun war für die Söhne des Hauses Don die Stunde zum Angriff gekommen. Weithin leuchteten ihre goldenen Banner. Schade, dass du das nicht gesehen hast! Es war wie … Mir fehlen die Worte dafür!«
    »Und Hen Wen?«
    »Hat sich – genau wie ich – nicht aus dem Zimmer gerührt, seit du hier liegst«, sagte Eilonwy. »Sie ist, wie mir scheint, ein überaus kluges Tier, auch wenn sie sich hin und wieder erschrecken lässt und Reißaus nimmt. Im Übrigen finde ich, dass sie gewissen Leuten, die immer gleich mit dem Kopf durch die Wand wollen, manches voraushat.«
    Die Tür gegenüber von Tarans Lager wurde zur Hälfte geöffnet, und Fflewddur Fflam steckte seinen zerzausten Kopf herein.
    »Na?«, rief er. »Du lebst ja noch, wie ich sehe!«
    Gurgi und der Zwerg, die hinter dem Barden gestanden hatten, drängten nun auch herein, obwohl Eilonwy sie daran hindern wollte. Wie es schien, waren Fflewddur und Doli unverwundet. Gurgi hingegen trug einen Verband um den Kopf und hinkte.
    »Gurgi hat sich für seine Freunde tapfer geschlagen!«, schrie er. »Voll Wut und Mut bis aufs Blut! Welch ein Getümmel im Kampfgewimmel! Püffe und Knüffe von allen Seiten für Gurgi und Schwerthiebe auf sein armes zartes Haupt. Aber der tapfere Gurgi ist nicht davongelaufen, o nein!«
    Taran lächelte, er war tief bewegt. »Tut mir leid um dein zartes Haupt«, sagte er und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Schlimm, dass du meinetwegen verwundet wurdest!«
    »Macht nichts! Der grimmige Gurgi hat es den Kriegern des bösen Königs heimgezahlt. Er hat sie mit Zittern und Zagen erfüllt und mit lautem Wehklagen!«
    »Stimmt aufs Wort«, sagte Fflewddur. »Er war der Tapferste von uns allen – doch auch mein stämmiger kleiner Freund aus dem Zwergenland hat erstaunliche Dinge mit seiner Axt vollbracht!«
    Doli lachte zum ersten Mal, seit sie ihn kannten. »Hab mich gewaltig in euch getäuscht«, gab er zu. »Hielt euch am Anfang alle für Muttersöhnchen und Hasenfüße. Hoffe, ihr werdet es mir verzeihen!«
    »Wir haben die feindlichen Krieger aufgehalten, bis ihr weit genug weg gewesen seid«, sagte Fflewddur. »Manche von ihnen dürften in Zukunft allen Grund haben, schlecht von uns zu denken.« Das Gesicht des Barden leuchtete auf. »Wir haben wie Löwen gekämpft, obgleich wir hoffnungslos in der Minderzahl waren. Aber ein Fflam streckt niemals die Waffen! Nie! Ich hab mich mit dreien zugleich herumgeschlagen: Hieb und Stoß ging das. Stoß und Hieb! Da griff mich ein Vierter von hinten an, dieser feige Schuft! Aber ich schleuderte ihn von mir. Wir haben sie alle abgeschüttelt. Mit tödlichen

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