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Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet

Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet

Titel: Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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gesprochen, Dorath. Jetzt werden wir endlich unseren Spaß haben!«
    »Du hast die Wahl, Sauhirt«, sagte Dorath zu Taran. »Wer ist dein Vorkämpfer? Soll dieser zottige Wilde, den du deinen Kameraden nennst, gegen Gloff antreten? Sie sind beide von der Natur so benachteiligt worden, dass sie gut zusammenpassen würden. Oder der Harfenzupfer …«
    »Die Sache geht nur dich und mich an, Dorath«, erwiderte Taran, »und keinen anderen.«
    »Um so besser«, antwortete Dorath. »Du nimmst also den Zweikampf an? Die Bedingungen sind, dass wir unbewaffnet um Sieg oder Niederlage kämpfen und dass der Preis dein Schwert sein soll. Dafür hast du Doraths Wort.«
    »Ist dein Wort so aufrichtig wie deine Forderung?«, gab Taran zurück. »Ich traue keiner Abmachung mit dir.«
    Dorath zuckte mit den Schultern. »Meine Leute werden sich unter die Bäume zurückziehen, wo sie mir nicht zu Hilfe kommen können – wenn du das fürchtest. Deine Leute werden dasselbe tun. Was sagst du dazu? Ja oder nein?«
    »Nein! Nein!«, rief Gurgi dazwischen. »Lieber Herr, sei auf der Hut!«
    Lange blickte Taran auf das Schwert. Weder die Klinge noch das Heft waren verziert, und doch hatte Dorath erkannt, dass sie kunstvoll geschmiedet waren. Der Tag, an dem Dallben ihm das Schwert überreicht hatte, leuchtete in Tarans Gedächtnis so hell wie das blanke Eisen selbst. Und Eilonwy – ihre schroffen Worte hatten ihren Stolz und ihre Erregung nicht überspielen können. Obwohl ihm die Klinge kostbar war, zwang er sich doch, sie so zu betrachten, als wäre sie nichts als nur ein gewöhnliches Stück Metall. Zweifel stieg in seinem Herzen auf. Er zweifelte, ob Dorath – sollte er als Sieger oder Besiegter aus dem Kampf hervorgehen – die Gefährten ohne eine Entscheidungsschlacht ziehen lassen würde. Aber er nickte kurz. »So sei es denn.«
    Dorath gab seinen Leuten ein Zeichen, und Taran beobachtete sie misstrauisch, bis sie sich weit genug in den Wald zurückgezogen hatten. Auf Tarans Weisung banden Fflewddur und Gurgi Llyan und die beiden Pferde los und zogen sich in die entgegengesetzte Richtung zurück. Taran warf seinen Mantel und Eilonwys Horn auf den Boden. Dorath wartete. Seine Augen folgten Taran aufmerksam und verschlagen, als dieser Schwert und Scheide auf den Boden fallen ließ.
    Taran trat zurück. In diesem Augenblick sprang Dorath ihn ohne Warnung an. Der jähe Angriff raubte Taran den Atem, und die Wucht des Anpralls fällte ihn beinahe. Dorath rang mit ihm. Taran merkte bald, dass der Gegner ihn am Gürtel zu packen suchte, um ihn auf die Erde zu schleudern. Deshalb warf er die Arme empor und entschlüpfte Doraths Umklammerung. Laut fluchend holte dieser zu einem wuchtigen Faustschlag aus, Taran sprang zur Seite, aber die Faust traf ihn doch schmerzlich an der Seite des Schädels. Tarans Ohren dröhnten, und er versuchte festen Halt zu gewinnen, aber Dorath ging sofort wieder zum Angriff über. Da Taran wusste, dass er mit seinem gewichtigeren Gegner nicht ringen durfte, weil dessen mächtige Arme ihn zerquetschen würden, fasste er ihn am Unterarm und schleuderte ihn mit all seiner Kraft über die Schulter auf den Boden. Dorath war blitzschnell wieder auf den Beinen. Taran duckte sich und machte sich für einen erneuten Angriff bereit. Trotz seiner Massigkeit bewegte sich Dorath geschmeidig wie eine Katze. Er ließ sich zur Seite fallen, warf sich herum und stieß völlig unerwartet seine gespreizte Hand nach Tarans Augen. Taran versuchte auszuweichen, Dorath aber packte ihn an den Haaren und riss ihm den Kopf nach hinten. Die Faust des Kriegers war zum Schlag erhoben. Taran stöhnte vor Schmerz auf und taumelte. Verzweifelt und mit seiner ganzen Kraft schlug er in das grinsende Gesicht des Gegners. Doraths Griff lockerte sich, und Taran entkam mit einer raschen Bewegung. Für einen Augenblick schien Dorath betäubt. Taran nutzte sofort seinen geringen Vorteil, indem er von einer Seite auf die andere sprang, um so einen Angriff unmöglich zu machen.
    Ganz plötzlich ließ sich Dorath auf ein Knie fallen und umschlang Taran mit den Armen. Taran wand sich, um sich zu befreien. Da spürte er in der Seite einen scharfen Hieb. Er fiel nach rückwärts und tastete nach der Stelle. Dorath erhob sich. Er hatte ein kurzes Messer in der Hand.
    »Weg mit der Waffe!«, schrie Taran. »Wir kämpfen unbewaffnet. Du hast mich betrogen, Dorath!«
    Der Krieger sah auf ihn herab. »Weißt du nun, wer von uns beiden der Dummkopf ist, Herr

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