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Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet

Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet

Titel: Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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entschlossen: Ich werde den Spiegel nicht suchen.«
    »Was soll das nun wieder heißen?«, schrie Fflewddur. »Höre ich recht? Die Suche aufgeben? Ausgerechnet jetzt? Nach all dem, was du durchgemacht hast? Taran, mein Junge, du bist zwar wieder bei Kräften und bei guter Gesundheit, aber nicht bei rechtem Verstand!«
    Taran schüttelte den Kopf. »Ich gebe die Suche auf. Sie hat euch allen nur Kummer gebracht. Und mir? Mir brachte sie keine Ehre, sondern Schande. Taran? Taran ekelt mich an. Ich wünschte sehnlichst, von vornehmer Abstammung zu sein. Ich wünschte es so sehnlich, dass ich es schließlich für wahr hielt. Nur eine vornehme Herkunft zählte für mich. Wer keine hatte, zählte deshalb weniger – selbst wenn ich ihn bewunderte, wie Aeddan und schließlich auch Craddoc. Ohne sie zu kennen, hielt ich sie für geringer, als sie waren. Jetzt erkenne ich sie als wirkliche Menschen. Vornehm? Sie sind weit vornehmer als ich. Ich bin nicht stolz auf mich«, fuhr Taran fort. »Vielleicht werde ich es nie mehr sein. Falls ich aber doch einmal wieder stolz sein werde, dann jedoch nicht auf das, was ich war oder bin, sondern auf das, was ich vielleicht werde; nicht auf meine Herkunft, sondern auf mich selbst.«
    »Also gut«, erwiderte der Barde, »dann ist es wohl am besten, wir packen unsere Sachen und brechen nach Caer Dallben auf.«
    Taran schüttelte den Kopf. »Ich kann Dallben oder Coll nicht unter die Augen treten. Später vielleicht einmal. Nicht jetzt. Ich muss meinen eigenen Weg gehen, meinen eigenen Lebensunterhalt verdienen. Irgendwie muss das Rotkehlchen nun allein seine Würmer suchen.« Er hielt plötzlich inne und schaute den Barden verwundert an. »Orddu – das waren ihre Worte. Ich hörte sie nur mit den Ohren. Bis zu diesem Augenblick verstand ich sie nicht wirklich.«
    »Würmer suchen und aus der Erde kratzen, das ist, gelinde gesagt, unappetitlich«, meinte Fflewddur. »Aber es stimmt, jeder sollte eine bestimmte Fertigkeit haben. Nimm zum Beispiel mich. Ich bin zwar ein König, aber du wirst keinen besseren Barden finden …«
    Eine Saite der Harfe riss, und für einen Augenblick schien es, als wollten noch weitere Saiten nachgeben. »Nun, jedenfalls«, sagte Fflewddur hastig, »wenn du schon nicht nach Hause zurückkehren willst, dann schlage ich dir die Freien Commots vor. Die dortigen Handwerker freuen sich vielleicht über einen arbeitswilligen Lehrling.«
    Taran überlegte einen Augenblick, dann nickte er. »Das will ich tun. Und ich werde keines Menschen Willkommen mehr verachten.«
    Das Gesicht des Barden wurde länger. »Ich – ich fürchte, ich kann nicht mit dir gehen, alter Freund. Mein eigenes Reich wartet auf mich. Es stimmt wohl, dass ich ein glücklicherer Barde als König bin. Aber ich war zu lange weg.«
    »Dann werden sich unsere Wege also wieder trennen«, sagte Taran. »Muss man sich denn immer Lebewohl sagen!«
    »Aber Gurgi sagt liebem Herrn nicht Lebewohl«, schrie Gurgi, als Fflewddur begann seine Sachen zusammenzusuchen. »Nein, nein! Bescheidener Gurgi arbeitet an seiner Seite!«
    Taran senkte den Kopf und wandte sich ab. »Wenn der Tag kommt, an dem ich deine Treue verdiene, dann wird mir das reichlicher Lohn sein.«
    »Nein! Nein!«, protestierte Gurgi. »Kein Lohn! Gurgi gibt nur, was er in seinem Herzen zu verschenken hat! Er bleibt und möchte nichts weiter. Freundlosen Gurgi hast du getröstet. Nun lass Gurgi kummervollen Herrn trösten!«
    Taran fühlte die Hand der Kreatur auf seiner Schulter. »Dallben sprach die Wahrheit, alter Freund«, murmelte er. »Festigkeit und ein gutes Herz? Ja, und noch weit mehr. Aber dein Trost hilft mir mehr als alle Klugheit in Prydain.«
    Am nächsten Morgen verabschiedeten sich Taran und Fflewddur. Trotz der Behauptung, ein Fflam fände immer seinen Weg, bestand Taran darauf, dass Kaw den Barden als Führer begleiten sollte. Dann sollte der Rabe nach Caer Dallben zurückkehren oder, wenn er wollte, frei umherfliegen.
    »Ich will dich nicht an meine Reisestrecke binden«, sagte Taran zu Kaw, »denn nicht einmal ich weiß, wo sie enden wird.«
    »Wie soll es weitergehen?«, schrie Gurgi. »Treuer Gurgi folgt, o ja! Aber wo will lieber Herr beginnen?«
    Das Tal schien plötzlich leer zu sein, als Taran, ohne zu antworten, dastand und die stille Hütte betrachtete und den Steinhaufen, unter dem Craddoc ruhte. »Es gab eine Zeit«, sagte er wie zu sich selbst, »da glaubte ich, ich baue mit eigenen Händen an meinem

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