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Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Titel: Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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Glew schrie vor Wut auf und fuhr herum, um nach ihnen zu greifen. Aber er verlor den Halt, rutschte aus und klammerte sich verzweifelt an die Bretter der Galerie. Doch das Gewölbe gab unter ihm nach. Glew schrie jetzt nicht mehr nach seinen Steinen, sondern um sein Leben. Er wurde wild umhergewirbelt und bekam endlich einen der schwankenden Balken zu fassen. Mit Getöse stürzte er auf die Erde. Hinter ihm krachte es im Gewölbe, und die Decke knisterte. Glew rappelte sich auf und stolperte blindlings davon, um den fallenden Gesteinsbrocken zu entgehen.
    »Zurück!«, schrie Doli. »Zurück! Alle zurück!«
    Die Pferde stiegen in die Höhe und wieherten, als die Krieger versuchten sie herumzureißen. Mit einem ohrenbetäubenden Lärm fiel die obere Galerie in sich zusammen, eine Lawine aus Steinen und Balken ging in den Tunnel nieder. Undurchdringlicher, erstickender Staub erfüllte den Gang, der Berg schien zu beben. Dann folgte tödliche Stille.
    Taran rief nach Doli und Fflewddur und bahnte sich einen Weg zu dem Trümmerhaufen. Keiner der Krieger und keines der Tiere war verletzt, denn der Tunnel hinter ihnen war unbeschädigt geblieben und hatte sie gerettet. Aber der Weg nach vorn war hoffnungslos blockiert.
    Doli war auf den Geröllhaufen geklettert und zerrte an einem Balkenende. Doch schon bald gab er es auf und sah Taran verzweifelt an.
    »Es hat keinen Zweck«, keuchte er. »Wenn du weiterwillst, werden wir uns den Weg graben müssen.«
    »Wie lange?«, fragte Taran besorgt. »Wie viel Zeit dürften wir verlieren?«
    Doli schüttelte den Kopf. »Schwer zu sagen. Selbst für das Feenvolk ist es eine schwierige Aufgabe. Tage, wahrscheinlich. Wer weiß, wie groß der Schaden ist?« Er schnaubte wütend. »Und du kannst dich bei deinem schwachsinnigen, eingeschrumpften, zweibeinigen Giftpilz von einem Riesen dafür bedanken!«
    Taran erschrak. »Was aber sollen wir tun?«, fragte er. »Müssen wir umkehren?«
    Aus dem Ausdruck auf Dolis grimmigem Gesicht erriet er die Antwort.
    Doli nickte kurz. »Wir haben sehr viel Zeit verloren. Aber wenn du meinen Rat hören willst, dann sage ich, kehre um. Wir müssen über der Erde das Brachland erreichen, so gut wir können. Das gesamte Bergwerk ist nun unsicher. Es wird noch mehr einstürzende Stollen geben. Das ist sicher wie nur was. Und das nächste Mal kommen wir vielleicht nicht mehr so glücklich davon.«
    »Glücklich!«, stöhnte der Barde. Er hatte sich auf einen Felsen gesetzt und vergrub den Kopf in den Armen. »Tage vergeudet! Die Kesselkrieger werden in Annuvin ankommen, bevor wir auch nur eine Gelegenheit haben, sie aufzuhalten. Das einzige Glück, das mir jetzt passen würde, wäre, dieses gierige Wiesel unter einem Berg seiner eigenen wertlosen Steine zu sehen!« Glew kam inzwischen vorsichtig unter einer der Galerien hervorgekrochen. Sein Mantel war zerrissen, sein feistes Gesicht staubverschmiert.
    »Tage vergeudet?«, winselte er. »Kesselkrieger? Zugeschüttete Gänge? Aber hat einer von euch auch nur im Entferntesten daran gedacht, dass ich soeben ein Vermögen verloren habe? Meine Edelsteine sind weg, alle, und ihr erwähnt das mit keinem Wort. Das nenne ich egoistisch. Egoistisch! Ein anderes Wort gibt es nicht dafür.«

Das Licht des Tages
    rinzessin Eilonwy war doppelt wütend. Sie wusste nicht, wo sie war, und sie war gefangen. Während des Angriffs war sie von Taran und Fflewddur getrennt worden, und die Kesselkrieger hätten sie sicherlich erschlagen, hätte Gurgi sie nicht aus dem Kampfgetümmel fortgezogen. Als der Sturm sich dann von ihnen entfernte, waren sie beide blindlings über die zerklüfteten Felsen gestolpert, und als die Nacht einfiel und sie ihre Suche nach Taran abbrechen mussten, hatte Gurgi eine kleine Höhle gefunden, in der sie sich zitternd verbargen, bis der Tag sich ankündigte. Am Tag waren sie dann, als sie nach Spuren von Taran suchten, von Räubern angegriffen worden.
    Eilonwy biss, trat und kratzte, um sich aus dem Griff des kräftigen Mannes zu befreien. Ein anderer hatte Gurgi auf den Boden geworfen, zog ein langes Messer und setzte der unglücklichen Kreatur das Knie auf den Rücken. Im Nu waren die beiden an Händen und Füßen gebunden und wurden von den Männern wie Mehlsäcke über die Schulter geworfen. Eilonwy hatte keine Ahnung, wohin sie gebracht wurde, doch erblickte sie bald den Lichtschein eines Lagerfeuers und darum herum ungefähr ein Dutzend abgerissener Gestalten.
    Der Mann, der dem Feuer am

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