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Tarean 01 - Sohn des Fluchbringers

Tarean 01 - Sohn des Fluchbringers

Titel: Tarean 01 - Sohn des Fluchbringers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies , Bernd
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erregen würden.
    »Nun? Was sagst du?!«
    Tarean knirschte mit den Zähnen. Was immer er den Wolflingen anbieten konnte, sie würden es nicht schlucken. Wilfert hatte ihm zwar eingeschärft, sich nicht in einen Kampf verwickeln zu lassen – und schon gar nicht innerhalb der Mauern von Agialon –, aber er schien den Ärger geradezu anzuziehen, seit er das Almental verlassen hatte. Also welche Wahl blieb ihm schon?
    Tarean verlagerte das Gewicht, atmete langsam aus und hob das Schwert kampfbereit über den Kopf. »Ich denke, es gibt nichts mehr zu sagen.«
    »Wie du willst, Mensch .« Der Grawl spuckte das Wort regelrecht aus. Er bellte einen Befehl, und sofort sprangen seine Krieger dem Jungen entgegen, die Zähne gebleckt und die Äxte zum Schlag erhoben.
    »Esdurial«, beschwor dieser ruhig, aber von einer grimmen Entschlossenheit erfüllt, einmal mehr die Macht des Schwertes. Und wieder floss weißes Feuer über die runenverzierte Klinge, bevor sie in einer Druckwelle aus Licht erwachte, die jede Ecke des Hinterhofs flutete. Die beiden Wolflinge rissen die haarigen Arme vor die Augen und winselten schmerzerfüllt. Und selbst ihr Anführer, der offenbar aus anderem Holz geschnitzt war als seine Untergebenen, japste überrascht.
    Tarean wartete nicht, bis sie sich von dem Schreck erholt hatten, sondern ging sofort zum Angriff über. In einem flammenden Halbkreis führte er das Schwert von oben nach unten quer über die Brust des einen Wolflings, und er zuckte beinahe selbst zusammen, als er sah, wie widerstandslos die Klinge den schäbigen Harnisch und die darunter liegende dicke Haut des Wolfs zerteilte. Er wandte sich dem zweiten Gegner zu und riss Esdurial in einem schwungvollen Hieb herum, doch dieser hob geistesgegenwärtig seinen Schild, der die Klinge krachend abfing. Die Wucht des Schlages aber hob ihn von den Pfoten und warf ihn nach hinten gegen die Mauer – eine Wucht, für die der Junge nicht einmal die Kraft hätte aufbringen können, wenn er zehn Jahre mehr Kampferfahrung und deutlich mehr Muskeln besessen hätte. Esdurial war wahrlich eine machtvolle Waffe.
    In diesem Moment traf ihn ein schwerer Körper im Rücken und riss ihn zu Boden. Er rollte herum und sah, dass sich nun auch die beiden Wolflinge, die ihm durchs Haus gefolgt waren, in den Kampf eingemischt hatten. Der Erste der beiden hatte ihn offenbar vom Schuppendach aus angesprungen, der Zweite folgte ihm direkt hinterdrein. Hektisch schlug Tarean seinem Feind mit dem Schwertknauf gegen den haarigen Schädel, während er gleichzeitig versuchte, sich aus dem Griff der Bestie zu befreien. Mit einem Tritt gelang es ihm, sich etwas Raum zu verschaffen, und als sich der andere wieder auf ihn werfen wollte, erwartete ihn schon die brennende Klinge Esdurials, die ihm zwischen zwei Panzerplatten hindurch fast bis zum Heft in die Brust drang. Diesmal ließ der Junge nicht los, sondern versetzte dem Leichnam seines Gegners einen weiteren heftigen Fußtritt, um sich und das Schwert zu befreien, dann kam er schwankend auf die Knie, nur um gerade noch rechtzeitig die Klinge hochzureißen und einen schwungvollen Axthieb zu parieren. Er ließ die schartige Waffe nach links abgleiten, dann zog er das Schwert zurück und führte es in einem kraftvollen Streich gegen die Beine des Wolflings. Winselnd ging sein Feind zu Boden, und Tarean setzte nach und rammte ihm das Schwert in die Kehle.
    Keuchend sprang der Junge auf und wirbelte einmal um die eigene Achse. Sein Puls raste, und bunte Flecken tanzten durch sein Blickfeld, Nachbilder des Flammenschwerts in seinen Händen. Seine vier Gegner lagen tot oder sterbend um ihn herum verstreut. Nur ihr Anführer, der Schwarze, stand noch im Hof, und hätten Blicke töten können, Tarean wäre in diesem Moment leblos zu Boden gesunken. Stattdessen hob der Junge schwer atmend sein Schwert und sah über die gleißende Klinge hinweg den Schwarzpelz mit blitzenden Augen an.
    Der Körper des Grawls war angespannt, und ein dumpfes Grollen entrang sich seiner Kehle, während er sich bedächtig zur Hintertür zurückzog. »Nicht hier. Nicht heute. Aber wir sehen uns wieder, Menschenknabe.«
    Für einen Moment spielte Tarean mit dem Gedanken, dem Schwarzpelz nachzusetzen und den Kampf zu beenden, doch mit einem Mal spürte er, wie seine Arme und Knie zu zittern anfingen, und er biss die Zähne zusammen, um nicht von der Schwäche übermannt zu werden. Er wartete noch stumm, das Gesicht zur Maske erstarrt, bis der schwarze

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