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Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Titel: Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Vorderlast, damit ich die hinteren und mittleren Kyrilliane nutzen kann, um uns voranzutreiben. Und passt auf die Landschaft vor uns auf. Ich werde uns möglichst tief halten, will aber in keiner Baumkrone hängen bleiben.«
    »Sollten wir nicht besser aufsteigen?«, warf Iegi ein, während die Gefährten sich beeilten, Aurils Befehlen Folge zu leisten. »Die Winde am Himmel sind stärker als die in Bodennähe.«
    »Das mag stimmen«, rief Auril. »Aber wir schaffen es nicht mehr, so weit an Höhe zu gewinnen, dass wir diesen Vorteil nutzen können. Die drei in unserem Rücken wären über uns, bevor wir auch nur zweihundert Schritt erreichen. Außerdem will ich nicht die Schussbahn dieser Schleudern kreuzen. Wir müssen ihnen einen Treffer ja nicht leichter als nötig machen.«
    Unter dem Befehl der Albin nahm das Flugschiff träge Fahrt auf.
    Keinen Augenblick zu früh. Ihre Verfolger waren inzwischen auf eine knappe Meile herangekommen. Da sie über ihnen schwebten, vermochte Tarean nicht zu sehen, was an Bord vor sich ging. Aber er konnte sich auch so bildlich vorstellen, dass sich in diesem Moment rothäutige Krieger an den Speerschleudern zu schaffen machten, während hinter ihnen Bögen gespannt und Enterhaken verteilt wurden.
    Der Junge zwang sich, nach vorne zu schauen. In der Dämmerung vor ihnen ragten die Türme von Durai in die kühle Morgenluft, schlanke Bauten aus hellem Stein mit roten und goldenen Kuppeldächern. Sie kamen näher – aber viel zu langsam.
    »Würde es helfen, wenn ich aussteige und schiebe?«, fragte Tarean mit hörbarer Anspannung in der Stimme.
    Die Albin verzog das Gesicht. »Ja, vermutlich. Noch lieber wäre es mir, wenn du einen magischen Wind herbeibeschwören könntest wie ein nondurischer Sturmreiter.«
    Der Junge bedachte ihre Verfolger mit einem alarmierten Blick. »Nondurischer Sturmreiter?«
    Auril lachte kurz auf. »Keine Angst. Wenn die drei in unserem Nacken einen Sturmreiter an Bord hätten, lägen wir schon längst zerschmettert unten auf der Ebene. Die Burschen beherrschen das Wetter, und es wäre ihnen ein Leichtes gewesen, uns mit einem Blitzschlag vom Himmel zu holen. Zum Glück sind Sturmreiter selten, und ihr Ehrenkodex ist so streng, dass sie sich niemals gemeinen Söldnern anschließen würden.«
    Hinter ihnen scherte das Pfeilschiff aus dem Verbund der Verfolger aus und setzte zum Sturzflug an.
    »Sie kommen«, brüllte Bromm. Er rannte zu dem Armbrustgeschütz und riss es herum, um schießen zu können, sobald die Angreifer auf ihrer Höhe waren. Haffta ergriff einen der erbeuteten Jagdbögen und legte einen der fünf Pfeile, die sie besaßen, auf die Sehne.
    Die Seitenfächer des Pfeilschiffs falteten sich zusammen, wie eine Blüte vor drohendem Frost. Mit hoher Geschwindigkeit glitt es von achtern her näher. Am Bug standen Menschen und Nondurier, die Harpunen wurfbereit in den Händen hielten, als seien sie auf der Jagd nach einem besonders dicken Fisch.
    »Lenkt sie irgendwie ab«, sagte Iegi. »Ich kümmere mich um alles Weitere.« Der Taijirinprinz ließ seinen Kampfstab einmal um die eigene Achse wirbeln, dann schwang er sich auf der dem Feind abgewandten Seite ihres Schiffes von Bord.
    »Moosbeere, komm her«, rief Tarean, der auf einmal eine Idee hatte.
    Das Irrlicht gehorchte ohne Widerworte.
    »Kannst du mit deiner Aura Segel entzünden?«
    »Vielleicht«, piepste Moosbeere. »Aber so etwas mache ich nicht. Das ist nicht nett.«
    In ihrem Rücken flog die erste Harpune eines übereifrigen Jägers heran. Doch dem Wurf fehlte es an Wucht und Genauigkeit, sodass sie vom Rumpf abprallte, ohne Schaden anzurichten.
    »Wir können es uns bei dieser Übermacht nicht leisten, nett zu sein«, schimpfte Auril und ließ das Flugschiff hin- und herschlingern, um ihren Angreifern einen Treffer zu erschweren.
    »Es ist auch gar nicht nötig, dass du die Segel ansteckst«, beeilte sich Tarean auszuführen. »Wichtig ist, dass diese Schurken es glauben. Was wir tun, ist Folgendes …«
    Wuffzak war stolz auf sich. Er gehörte erst seit einem Jahr zu den berühmten Goldenen Klingen, und schon hatten die Brüder ihm die Mannschaft der Nechtar , ihres schnellen Jagdflugschiffes, unterstellt, dessen Aufgabe es für gewöhnlich war, bei einer Verfolgung das Opfer zu stellen und so lange aufzuhalten, bis die beiden großen Brocken mit ihren Speerschleudern in Reichweite waren, um es in die Zange zu nehmen und festzusetzen. Bislang hatte sich Wuffzak, der zu der Sorte

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