Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Titel: Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
Vom Netzwerk:
keuchend und stoßweise. Trotzdem wagte er nicht, seinen Schritt zu verlangsamen, aus Angst, er könne nicht rechtzeitig bei seinen Gefährten eintreffen, um ihnen gegen den rachsüchtigen Alben und dessen Schergen beizustehen.
    Immer wieder hob der Junge den Blick, den er ansonsten achtsam auf seinen Weg gerichtet hielt, um nicht in irgendein Erdloch zu treten und sich den Knöchel zu verstauchen. Aber es zeigte sich kein graues Flugschiff mit schwarzen Segeln, das ihm entgegengeschwebt kam, um ihn aufzunehmen. Stattdessen schälten sich drei dunkle Punkte aus dem Zwielicht am nördlichen Himmel, die Flugschiffe ihrer Verfolger, die sich voll aufgetakelt und, wie es schien, trotz schwachem Wind mit geblähten Segeln näherten.
    Schließlich nahten der Hügel mit dem einzelnen Baum und ihr Nachtlager. Zu Tareans Überraschung befand sich das Flugschiff nach wie vor am Boden. Während Bromm und Haffta scheinbar orientierungslos hin und her liefen, hockten Auril und Iegi unter dem Rumpf des Schiffes, und es wirkte auf den Jungen, als arbeiteten sie fieberhaft an den Lamellenkästen, in welche die Kyrilliankristalle eingelassen waren.
    Gerade als Bromm und Haffta das Flugschiff bestiegen und Auril Iegi ein Zeichen gab, dass die Reparaturen abgeschlossen seien, stolperte Tarean völlig außer Puste und mit hochrotem Kopf die sanfte Steigung hinauf.
    »Da kommt Tarean«, rief die an der Spitze des Masts Ausschau haltende Moosbeere und veranlasste die Gefährten des Jungen dazu, von ihrer Arbeit aufzusehen und sich umzudrehen.
    »Warum seid ihr mir nicht entgegengekommen?«, keuchte Tarean, als er die Gruppe erreicht hatte. Erschöpft stützte er die Hände auf die Oberschenkel und hustete ein paarmal, bevor er mit fragendem Blick den Kopf hob.
    »Es gab ein kleines … Problem mit dem Schiff«, antwortete Auril ausweichend und mit einem raschen Seitenblick zu Iegi. »Aber was ist mit dir?«, lenkte sie das Gespräch in eine andere Richtung. »Wo hast du dich herumgetrieben? Wir haben dich bereits vermisst.«
    »Ich musste mir über ein paar Dinge klar werden und habe mir dazu die Beine vertreten«, sagte Tarean und blieb damit kaum weniger vage als die Albin.
    »Ich schlage vor, wir reden später und versuchen jetzt erst einmal zu fliehen«, rief Bromm ihnen vom Deck herab zu.
    Der Junge und die Albin sahen einander kurz an und nickten. »In Ordnung.«
    Rasch kletterten sie zu den anderen an Bord. Iegi gesellte sich mit einem kräftigen Flügelschlag zu ihnen. Während Auril zum Steuerstand eilte und in die Taue griff, zogen Tarean und Iegi die Seitenfächer auf. Bromm setzte unterdessen mit Haffta das Segel. »Das wird knapp«, grollte der Werbär mit einem Blick über die Schulter.
    Tatsächlich hatten sich die drei Verfolgerschiffe bereits bis auf wenige Meilen genähert. Eines war schlank wie ein Pfeil und wies statt eines normalen Segels zwei halbmondförmige Fächerkonstruktionen auf, die links und rechts vom Rumpf angebracht worden waren und dem Schiff das Aussehen einer fremdartigen Blüte verliehen. Die anderen beiden hatten bauchige Rümpfe und große Hauptsegel. Sie erweckten eher den Eindruck, Handelsschiffe zu sein, wären da nicht die gekreuzten goldenen Klingen auf dem blutroten Grund des Segelstoffs und die zwei bedrohlich wirkenden Speerschleudern am Bug gewesen, die das Armbrustgeschütz auf Ardos Schiff im Vergleich wie ein Kinderspielzeug erscheinen ließen.
    Auril stöhnte, als sie das Wappen der Verfolger erkannte. » Die Goldenen Klingen – das hat uns noch gefehlt.«
    Tarean warf Bromm, der neben ihm stand, einen fragenden Blick zu.
    »Nondurische Söldner«, erklärte der Werbär. »Elende Bluthunde. Ich frage mich, wie Ardo es geschafft hat, diese Burschen für eine Jagd auf uns anzuheuern.«
    »Sei dir nicht zu sicher, dass euer Ardo dahintersteckt«, grollte Haffta. »Es könnte auch das Werk von Calvas sein.«
    »Der Hexer? Der kann sich doch unmöglich so rasch von seiner Niederlage erholt haben«, mischte sich Iegi ein.
    Die Wolfsfrau zuckte mit den Schultern. »Er ist ein Zauberer, oder nicht? Was wissen wir schon über die Kräfte von Zauberern …«
    »Umso wichtiger ist es, dass wir bis Durai unseren Vorsprung halten können, denn dort können wir ihnen im Gewirr der Türme und Gassen vielleicht entkommen. Auf der freien Steppe wird das unmöglich sein«, rief Auril vom Steuerstand aus. »Bromm, stell die Seitenfächer schräg und trimm das Segel. Und dann alle in den Bug. Wir brauchen

Weitere Kostenlose Bücher