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Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Titel: Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Steuerbordfächer landete, während der Rest des Geschosses harmlos an ihnen vorbeizischte und in Richtung Steppenboden verschwand.
    »Feuer!«, schrie einer der Männer. »Feuer im Steuerbordfächer.«
    Sofort brach heilloses Durcheinander an Deck aus. Natürlich gab es kein Wasser an Bord, um zu löschen. Ein brennendes Flugschiff wurde am besten gelandet und – wenn kein Gewässer in der Nähe war – aufgegeben. Manchmal reichte es auch, ein Segel, das Feuer gefangen hatte, irgendwie über Bord zu werfen oder aber einen Fächer zu kappen. Genau das schienen Wuffzaks Männer vorzuhaben, als sie sich mit Äxten an der Fächerkonstruktion zu schaffen machten.
    Wuffzak kniff die Augen zusammen. Das Licht strahlte noch immer aus dem zusammengefalteten Fächerstoff, aber es schlugen keine Flammen daraus hervor. Auch Qualm stieg keiner auf, und es roch nicht nach Feuer. »Wartet«, schrie er mit misstrauischer Miene. »Das ist irgendeine Täuschung.«
    Er hatte das Wort kaum ausgesprochen, als er plötzlich einen heftigen Schlag von unten gegen den Rumpf vernahm – irgendwo am Bug.
    »Was war das?«
    Der Schlag wiederholte sich. Diesmal gab es keinen Zweifel. Irgendetwas oder irgendjemand hämmerte auf ihren Rumpf ein.
    »Verdammt, da ist ein Angreifer unter dem Schiff!«, fluchte Wuffzak lauthals. »Es soll jemand rausklettern und nachschauen!«
    Er zog an den Bugsteuertauen, um die Nase des Schiffes etwas nach oben zu ziehen.
    Nichts passierte.
    Er zog erneut, diesmal kräftiger – und seine Kehle wurde trocken, als plötzlich die abgeschlagenen Enden der Taue fröhlich über die Bugreling hüpften. Dann fing die Nechtar unvermittelt an zu steigen, und es gab absolut nichts, was er dagegen hätte tun können …
    »Hurra!«, schrie Tarean und riss begeistert die Arme in die Luft. »Iegi hat sie ausgeschaltet.« Er winkte dem Vogelmenschen zu, der sich vom Bug des anderen Schiffes löste, nachdem er die Steuertaue durchtrennt und dann die Kyrilliankästen ganz geöffnet hatte. Gleichzeitig krabbelte Moosbeere aus dem Seitenfächer, in den sie sich hatte schießen lassen, und huschte zu ihnen zurück, während das Pfeilschiff in einen unkontrollierten Steigflug überging.
    »Ich möchte nicht in deren Haut stecken«, brummte Bromm an Tareans Seite. »Die Reparatur eines Flugschiffs in einer Meile Höhe oder mehr macht sicher keine Freude.«
    »Kein Grund zum ausgelassenen Feiern«, rief Auril vom Steuerstand her. »Zwei sind noch da, und die haben wir jetzt richtig wütend gemacht.«
    Wie um ihre Worte zu bestätigen, erhob sich Gebrüll an Bord der beiden bauchigen Großschiffe mit den blutroten Segeln, und sie gingen gleichzeitig in den Sturzflug über. Es sah aus, als nähere sich ein gewaltiges Doppelpendel auf tödlicher Kreisbahn.
    »Weg hier!«, rief Tarean unnötigerweise. »Durai ist nicht mehr fern. Das können wir schaffen.«
    »Wenn nicht, stecken wir auch ganz schön in Schwierigkeiten«, erwiderte die Albin, während sie das graue Flugschiff in eine enge Kurve zog und erneut auf Kurs brachte.
    Es würde ein Sieg – oder ihr Untergang – um Haaresbreite werden. Vor ihnen wurden die Felder sichtbar, bis zu denen Tarean zuvor gewandert war. Der Junge erblickte einige Landarbeiter, die sich zu ihrem frühen Tagewerk begaben. Sie hoben verwundert die Köpfe, als die drei Flugschiffe in wenigen Schritt Höhe über sie hinwegrauschten.
    Hinter ihnen donnerten beinahe gleichzeitig die beiden Speerschleudern der Goldenen Klingen. Armdicke Geschosse mit widerhakenbesetzten Metallspitzen flogen auf sie zu und zogen dabei dünne, aber feste Seile hinter sich her.
    »Ducken und festhalten«, schrie Auril und ließ das Schiff mitten in der Luft absacken – angesichts der Bodennähe eine mehr als gewagte Entscheidung. Tarean kannte das Manöver bereits. Sie hatte es im Kampf gegen den Glutlanddrachen über Astria erfolgreich angewandt. Diesmal jedoch versagte es. Die Nondurier kannten sich mit Flugschiffen mindestens genauso gut aus wie die Albin, wahrscheinlich sogar besser, und sie hatten den Ausweichversuch vorausgesehen. Der erste Speer flog zwar über ihre Köpfe hinweg, riss allerdings ein hässliches Loch in ihr Hauptsegel. Der zweite knallte unterdessen geradewegs ins Heck des Schiffs, durchbohrte die Holzwandung und verhakte sich dann in ihr. Es gab einen hässlichen Ruck, als die Nondurier das Halteseil am Bug ihres Schiffes festzogen.
    »Löst das Seil, sonst sind wir gefangen«, rief Auril.
    Iegi machte

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