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Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Titel: Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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dumpfes Pochen, als sie darüber hinwegschritten. Niemand behelligte die Gefährten, weder die Goldenen Klingen, noch Ardo, noch Calvas selbst.
    Einige Meilen später teilte sich die Handelsstraße plötzlich. Eine der beiden Abzweigungen führte auf direktem Wege weiter nach Süden, die andere bog nach Westen ab. »Nun müsst ihr euch entscheiden«, sagte Fenrir. »Wollt ihr den Weg entlang der Küste nehmen oder den mitten durch die Steppe? Der Weg entlang der Küste birgt kaum Gefahren, allerdings ist er hundert Meilen länger. Der Weg mitten durch die Steppe führt uns schneller zum Ziel, aber wir müssen durch das Gebiet der wilden Kazzach hindurch.«
    »Wer sind die Kazzach?«, fragte Tarean.
    »Die Kazzach sind eine Plage, gegen die wir ankämpfen, seit unsere ersten Siedlerschiffe die Gestade von Endar erreicht haben. Es sind Wilde, ein Nomadenvolk aus dem Osten, das jeden Sommer durch die Ebene zwischen den Grauen Bergen und den Glutlanden kommt, um Brulls zu jagen. Sie töten unsere Viehzüchter und machen unser Weideland unsicher. Erwartet keine Gnade von ihnen, wenn wir ihnen begegnen.«
    »Ich kenne die Kazzach auch«, mischte sich Haffta ein. »Unsere Sippen teilen die weiten Steppen des Ostens mit ihnen. Wir leben im Norden, sie im Süden. Sie sind schnell und furchtlos, und was ihnen an Körperkraft mangelt, machen sie durch Wildheit wieder wett.«
    »Möglicherweise haben wir Glück«, meinte Fenrir. »Vielleicht ist es noch zu früh im Jahr und die Kazzach sind noch nicht da. Aber das werden wir erst erfahren, wenn wir bei einer der Wachfesten haltmachen, die dafür sorgen, dass die Kazzach nicht unsere Städte im Norden und an der Küste angreifen. Die nächste von ihnen liegt eine halbe Tagesreise südlich.«
    Tarean blickte nachdenklich in die Runde. »Wir sind nun fast drei Wochen unterwegs. Mit jedem Tag, der verstreicht, wird Kesrondaia schwächer. Ich sage: Wenn wir hundert Meilen Umweg vermeiden können, sollten wir das tun. Sofern du bereit bist, uns zu führen, Fenrir«, fügte er hinzu.
    Der Nondurier neigte zustimmend den Kopf. »Hätte ich Angst vor den Kazzach, wäre ich zu Hause geblieben.«
    Bromm schnaufte. »Von mir aus sollen diese Wilden nur kommen. Dann kann ich mich schon einmal aufwärmen für den Kampf gegen die Drachenbrut in den Glutlanden und die Dämonen in den Dunkelreichen.«
    »So gesehen wäre es wirklich lachhaft, wenn wir vor diesen Kazzach zurückschrecken würden«, sagte Iegi mit freudlosem Grinsen.
    »Dann ist es also entschieden?«, fragte Auril mit grimmiger Miene. Die Albin sah Haffta an.
    Die Wolfsfrau entblößte angespannt die Zähne und knurrte leise. Doch dann nickte sie.
    Schweigend lenkten sie ihre Pferde auf die linke, deutlich weniger befahrene Straße und ritten weiter nach Süden – ins Land der Kazzach hinein.

 
    18
    DAS LAND DER KAZZACH
    Im Grunde hatten sie alle erwartet, dass es so kommen würde. Trotzdem spürte Tarean, wie sich sein Magen für einen Augenblick schmerzhaft zusammenzog, als der Hauptmann der Wachfeste ihnen am Mittag des folgenden Tages auf Anfrage bestätigte, dass die Kazzach in diesem Jahr schon gesichtet worden seien. Der Nondurier, ein stämmiger Bursche mit wettergegerbter Haut, dessen linkes Ohr einen gut sichtbaren Riss aufwies, begrüßte Fenrir wie einen alten Freund, und es stellte sich heraus, dass die beiden vor zehn Jahren gemeinsam in einer Garnison im Süden Nondurs gedient hatten. »Arkas hat mir alles beigebracht, was ich über die Steppe von Nondur weiß«, verriet Fenrir mit einem Blick, der sowohl Zuneigung als auch Respekt dem Älteren gegenüber zum Ausdruck brachte.
    »Ach, Unsinn«, brummte der Genannte und winkte ab. »Fenrir war schon einer der besten Kämpfer und Fährtenleser, die mir jemals über den Weg gelaufen sind, als wir das erste Mal aufeinandertrafen. Es blieb mir nur noch, seinem Wissen und seinen Fähigkeiten ein wenig Feinschliff zu verleihen.« Er lachte bellend.
    Gerne wären Tarean und seine Gefährten noch länger geblieben. Die Wachfeste war zwar nicht sonderlich groß – sie bot nur knapp fünfzig Soldaten ein zeitweiliges Zuhause an der Grenze zum wilden Herzen Nondurs –, doch die Aussicht auf ein warmes Herdfeuer und ein bequemes Bett stellte insbesondere für Tarean und Iegi, die nun schon seit knapp zwanzig Tagen fast ausschließlich im Freien genächtigt hatten, eine nur schwer zu widerstehende Verlockung dar. Aber natürlich wussten sie alle, dass ihnen die Zeit

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