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Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Titel: Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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der Luft ertrinken, die in seine Lungen strömte. Mit aller verbliebenen Kraft ließ er sich nach vorne fallen, wie von Sinnen und gelähmt vor Entsetzen. Ein jäher, unaussprechlicher Schmerz fuhr durch seinen ganzen Körper, heiß und brennend, als reiße ihn eine gewaltige, unsichtbare Kraft in der Mitte entzwei. Und sein rechter Arm, den er im Laufe der Wochen völlig vergessen hatte, schien von den Fingerspitzen bis zur Schulter in Flammen zu stehen, so als stecke er einmal mehr in Kesrondaias glühendem Leib.
    Und dann war er frei. Tarean taumelte drei Schritte nach vorne, strauchelte und fiel hin. Er verzog das Gesicht, als seine Knie auf den harten Steinplatten aufschlugen und weitere Schmerzwellen durch seinen geschundenen Körper sandten.
    Neben ihm stieß Bromm ein gequältes Brüllen aus und krachte donnernd der Länge nach auf den Boden. Er schnaufte und grunzte im Dunkeln, als läge ein Kampf hinter ihm, der ihm alles abverlangt hatte. Doch im nächsten Moment rappelte er sich schon wieder auf, ergriff den Jungen am Arm und zog ihn mit sich zur Tür. »Weg hier«, röchelte der Werbär.
    »Was war das?« Tareans Stimme war nicht mehr als ein heiseres Krächzen.
    »Keine Ahnung. Komm weiter, bevor es uns ein zweites Mal erwischt.« Bromm verzichtete auf den Hinweis, dass er diesen Fluchtweg nicht hatte nehmen wollen.
    Einige bange Herzschläge später hatten sie die unheimliche Finsternis mit ihrem grauenvollen, unsichtbaren Bewohner hinter sich gelassen und stolperten durch das zweite Portal wieder in das Gewitter hinaus, das Fenrir heraufbeschworen hatte. Von ihren Verfolgern war keine Spur zu sehen. Dafür zeichnete sich am Ende der Straße, auf der sie nun standen, ein bräunlicher Fleck inmitten des hellgrauen Stadtgebirges von Gongathar ab. »Die Steppe!«, rief Tarean. »Jetzt haben wir es so gut wie geschafft.«
    Das war ein Irrtum, wie sich sogleich herausstellte, denn er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als Haffta um eine Hausecke gerannt kam – und sie kam nicht allein.
    Sie trafen sich auf der Steppe südlich von Gongathar: Auril, Iegi und Fenrir.
    »Wo sind die anderen?«, fragte die Albin den Nondurier, als dieser als Letzter auf seinem Pferd eintraf.
    »Ich weiß es nicht«, keuchte Fenrir. Er vermochte sich kaum noch im Sattel zu halten, und zahlreiche Wunden an seinen Armen und Beinen zeugten davon, dass ihm die Kazzach die Flucht alles andere als leicht gemacht hatten. »Mein Pferd ging durch, als das von Tarean von einem Speer der Katzen getroffen wurde.«
    »Sagtest du nicht, die Kazzach würden Gongathar meiden?«
    Der Nondurier verzog das Gesicht. »So war es bislang immer. Ich weiß nicht, was sie dazu bewogen hat, ihr Verhalten zu ändern.«
    »Ich wette, dass Calvas seine Hände im Spiel hatte«, bemerkte Iegi.
    Auril fluchte leise. »Wir müssen zurück, um nach den anderen zu suchen!«
    Iegi warf einen abwägenden Blick auf die Ruinen von Gongathar, über denen noch immer Blitz und Donner eine gemeinsame Schreckensherrschaft ausübten. Außerhalb der Stadtgrenzen ließen die Auswirkungen des magischen Unwetters rasch nach, und bereits hier, eine knappe halbe Meile entfernt, erreichte sie kein Windhauch mehr und kein einziger Regentropfen. Zwischen den titanischen Türmen aber tobten die Elemente unvermindert mit einer Gewalt, die eindrucksvoll Zeugnis davon ablegte, dass Calvas nicht der einzige mächtige Zauberer Endars war.
    Der Vogelmensch schüttelte den Kopf. »Das ist zu gefährlich, Auril. Wir sind den Kazzach nur mit Müh und Not entkommen. Außerdem müssen wir das hier schützen.« Er deutete auf Tareans Tasche, die an seiner Seite hing. »Tarean würde es so wollen. Nichts ist wichtiger als Kesrondaias Herz, hat er mir mal gesagt.«
    »Was redest du da, Iegi?«, rief Auril aufbrausend. »Tarean ist dein bester Freund. Und ich werde Bromm nicht im Stich lassen! Und Tarean auch nicht!«
    In diesem Augenblick tauchte Moosbeere neben ihnen auf. »Schnell. Ihr müsst Tarean, dem Brummbär und dem Wolfsmädchen helfen. Sie stecken in Schwierigkeiten.«
    Auril fuhr zu dem Irrlicht herum. »Hast du sie gesehen? Wo sind sie?«
    »Dort!« Ihre winzige Gefährtin deutete auf den Stadtrand.
    Einen Moment lang war nichts als graue Regenschleier zu erkennen. Dann jedoch brachen drei kleine Gestalten aus den niedergehenden Wassermassen hervor. Während sich Tarean an den Rücken des Werbären klammerte, rannten Bromm und Haffta auf allen vieren, als seien alle Dämonen der

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