Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Titel: Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
Vom Netzwerk:
Dunkelreiche hinter ihnen her. Das war kein völlig abwegiger Vergleich, wie sich gleich darauf zeigte, denn in einem Abstand von nicht einmal hundert Schritt kamen gut drei Dutzend Kazzachkrieger zum Vorschein, die den Flüchtenden kreischend und Waffen schwingend auf den Fersen waren.
    Auril handelte sofort. »Wir müssen ihnen zu Hilfe eilen. Iegi, gib Fenrir Tareans Tasche und komm. Fenrir, du bewachst Kesrondaias Herz – und fliehst, wenn es sein muss.«
    Der Nondurier nickte nur, während Auril und Iegi ihre Tiere am Zügel herumrissen und losgaloppierten. Die Albin zog ihre zwei Schwerter, und der Vogelmensch klemmte seinen Kampfstab unter den Arm wie eine Lanze. »Tarean, wir kommen!«, schrie er.
    Vor ihnen taumelte Bromm. Der Werbär wirkte abgekämpft und am Ende seiner Kräfte, genau wie der Junge auf seinem Rücken, so als hätten beide mit einer Übermacht an Feinden gerungen. Dabei hatte Bromm keinerlei offensichtliche Wunden davongetragen, sah man von drei neuen Pfeilen ab, die in seinem Hinterteil und seinen Flanken steckten. Tarean schien sogar völlig unverletzt.
    Als die drei sahen, dass Hilfe nahte, verdoppelten sie ihre Anstrengungen. Haffta sprintete vorneweg, während Bromm schwerfällig hinter ihr her rannte.
    Nach wenigen Herzschlägen hatten die Albin und der Vogelmensch ihre Gefährten erreicht. Sie wollten schon weiterpreschen, den Verfolgern entgegen, doch Tarean hielt sie auf. »Nicht! Diesen Kampf könnt ihr nicht gewinnen. Wir müssen verschwinden.« Er glitt von Bromms Rücken.
    »Dann nimm mein Pferd«, sagte Iegi, sprang aus dem Sattel und breitete sofort die Schwingen aus, um sich in die Luft zu erheben. »Ich entkomme mit Leichtigkeit.«
    »Bromm, wirst du es schaffen?«, fragte Auril.
    »Ich muss«, keuchte der Bär, doch in seinem Blick lag eine Erschöpfung, die nicht zu seinen Worten passte.
    Tarean hievte sich auf den Rücken des gehörnten Rosses. Dann machten die fünf kehrt und flohen hinaus in die Steppe. Die Kazzach, die durch den Reitertausch auf fast fünfzig Schritt herangekommen waren, schrien triumphierend, denn sie wähnten sich ihrer Beute einmal mehr so gut wie sicher.
    Abermals machten die gehörnten Pferde diese Hoffnung zunichte. Mit weit ausgreifenden Schritten trugen sie Auril, Tarean und Fenrir durch das hohe Gras davon. Moosbeere huschte neben ihnen her. Iegi erhob sich derweil hoch in die Lüfte, um sich außer Reichweite der Pfeile der Katzenkrieger zu bringen. Selbst Haffta, deren Ausdauer Tarean immer wieder aufs Neue in Erstaunen versetzte, vermochte halbwegs mit ihnen Schritt zu halten. Es waren Bromms versagende Kräfte, an denen ihre Flucht nach vielleicht zwei Meilen schließlich scheiterte.
    Im einen Augenblick war der Werbär noch an ihrer Seite, schnaufend und mit vor Anstrengung zur Grimasse verzerrtem Gesicht. Dann versagten plötzlich seine Beine, er fiel zu Boden, überschlug sich mehrmals und blieb reglos liegen.
    »Bromm!«, schrie Auril und brachte ihr Pferd mit einem scharfen Zügelreißen hart zum Stehen. Das gehörnte Ross wieherte aufgebracht und stieg auf die Hinterbeine. Doch die Albin blieb im Sattel.
    Auch Tarean zügelte sein Reittier und sah sich um. Er fluchte, als er sah, wie sich der Werbär unter einem wütenden Röhren aufrichtete und zu den Kazzach umdrehte. Offenbar hatte er eingesehen, dass er den sich unerbittlich nähernden Katzenkriegern nicht entkommen würde, und so schien er lieber kämpfend untergehen zu wollen, als von einem Speer im Nacken niedergestreckt zu werden.
    Auril trieb ihr Pferd an, um ihrem Freund zum zweiten Mal an diesem Tag zu Hilfe zu eilen.
    »Iegi, Fenrir!«, schrie Tarean aus Leibeskräften, um die beiden Gefährten, die das jähe Ende ihrer Flucht nicht bemerkt hatten, zurückzurufen.
    »Ich hole sie«, zwitscherte Moosbeere und sauste los.
    »Ich kann Bromm tragen, wenn er sich in einen Menschen verwandelt«, erbot sich Haffta und machte kehrt, um zu Bromm zurückzueilen.
    »Dafür haben wir keine Zeit mehr, fürchte ich.« Der Junge schloss für einen Herzschlag die Augen. Dieser Kampf wird niemals enden. Das können wir nicht gewinnen. Aber soll ich weiterreiten? Bromm im Stich lassen und mich selbst retten, damit meine Aufgabe nicht gefährdet wird? Welche Opfer ist die Wiederkehr der Kristalldrachen wert? Er schlug die Augen wieder auf und zog Esdurial. »Jedenfalls nicht das meiner Freunde«, entschied er und sprengte hinter Auril her.
    Die Kazzach erreichten den Werbären kurz vor

Weitere Kostenlose Bücher