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Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Titel: Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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ihnen. Fauchend hoben sie ihre Speere und Messer und fielen über den bepelzten Hünen her. Sie waren wie eine graubraungelbe Welle aus Brackwasser, die über den sprichwörtlichen Fels in der Brandung hinwegschwappte, als sie sich auf Bromm warfen und ihn zu Boden zu ringen versuchten.
    Der Werbär brüllte seine Feinde an und versetzte ihnen mit seinen Tatzen furchtbare Hiebe, die sie auf den staubigen Steppenboden schleuderten. Doch schon im nächsten Moment schnellten die Kazzach mit blitzenden Augen und angriffslustig peitschenden Schwänzen wieder auf die Beine, und dies zeigte mehr als alles andere, wie geschwächt Bromm wirklich war.
    Haffta nahm Anlauf und sprang mit ihrem ganzen Körpergewicht in den Berg aus Leibern hinein, der sich um den Werbären gebildet hatte. Der Doppelklingendolch wurde zu einer Verlängerung ihres rechten Armes, als sie mit gefletschten Zähnen und urtümlicher Gewalt auf die schmächtigeren Katzenkrieger eindrosch.
    »Esdurial!« Mit einem Verzweiflungsschrei rief Tarean die Alte Macht herbei, die in der Waffe seines Vaters ruhte. Und während er vom Rücken seines gehörnten Pferdes glitt, erwachte das weiße Drachenfeuer einmal mehr zum Leben und setzte die silberne Runenklinge fauchend in Brand. Eine Welle gleißenden Lichts brandete über die Kämpfenden hinweg und wurde von Aurils wirbelnden Albenschwertern zurückgeworfen.
    Einen Lidschlag später waren sie mittendrin in einem Chaos kämpfender Leiber, das Tarean in dieser Art seit der Verteidigung von Ortensruh gegen die Wolflinge nicht mehr erlebt hatte. Das war vor einem halben Jahr gewesen, aber es fühlte sich an wie ein halbes Leben.
    Auril warf sich ins dickste Getümmel. Ihre beiden Waffen waren wie zwei tödliche Schlangen, die in einer einzigen geschmeidigen Abfolge von Bewegungen um den Körper der jungen Albin peitschten und blutige Bisswunden auf den Armen und Beinen der sie umgebenden Kazzach hinterließen.
    Tarean griff von der Flanke her an und schlug sich von außen durch die Mauer aus Kazzachleibern. Einer der Katzenkrieger stach mit seinem Speer nach ihm, doch der Junge drehte sich zur Seite und hackte die Waffe in der Mitte entzwei. Dann vernahm er ein Fauchen in seinem Rücken, ließ die Klinge in seiner Hand herumrollen und stach blindlings nach hinten. Ein schmerzerfülltes Jammern bezeugte seinen Treffer. Er riss die Waffe aus dem Gegner heraus, führte sie aufwärts und in einer Kreisbewegung über den Kopf und drehte sich dabei um die eigene Achse, um sich etwas Raum zu verschaffen.
    Plötzlich stand ein Kazzach mit gespanntem Bogen vor ihm. Er ließ den Pfeil von der Sehne schnellen, direkt in Tareans Gesicht. Instinktiv riss der Junge den Unterarm schützend vor sich. Im nächsten Moment verspürte er einen stechenden Schmerz. Als er den Arm wieder senkte, blickte er in die völlig entgeisterte Miene des Katzenkriegers. Er schlug mit Esdurial zu und erlöste den Kazzach von seinen Sorgen. Dann drehte er den Unterarm und riss selbst erstaunt die Augen auf. Es steckte kein Pfeil in seinem Fleisch. Stattdessen lag das Geschoss auf dem Boden vor seinen Füßen, und seine Haut hatte nicht viel mehr als eine Prellung davongetragen. Ein silbriges Glitzern huschte über seinen Arm, und der Junge gewahrte, dass es sein rechter war, der, mit dem er den Sternkristall aus Kesrondaias Drachenkörper gezogen hatte. Der in ihrem Blut gebadet hat … Dreigötter!
    Über ihm gellte mit einem Mal der Schrei eines Jagdvogels, und ein Schatten zog über sie hinweg. Dann brach zu Tareans Linken ein Kazzach zusammen. Eine Wurfklinge steckte in seinem Kopf. Iegi war zurückgekommen.
    »Hurra!«, schrie Moosbeere an seiner Seite und strahlte wie ein Signalfeuer.
    »Verdammt«, ächzte Auril gleich darauf und deutete mit einer Kopfbewegung auf Gongathar.
    Tarean folgte der Geste mit den Augen, und sein Magen verkrampfte sich. Eine Schar von sicher noch einmal zwanzig Kazzach kam hinter einem der riesigen Bauwerke in Sicht und hielt in gestrecktem Galopp auf sie zu.
    Das ist das Ende, durchzuckte es Tarean. Er hob sein Schwert, atmete tief ein und wartete auf das Eintreten des Unvermeidlichen.
    Doch er sollte vergebens warten, denn plötzlich schrie einer der Kazzachreiter laut auf und deutete auf die Steppe. Im nächsten Augenblick brach ein heilloses Durcheinander unter den Katzen aus. Sie machten auf der Stelle kehrt und jagten zurück auf die Grenzen der Stadt zu. Auch die Krieger, mit denen sich Bromm, Haffta, Auril

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