Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Titel: Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
Vom Netzwerk:
in Form eines zunehmenden Wirbels um die Gefährten verdichtete. Weitere Blitze zuckten in unmittelbarer Nähe, Donnerschläge hallten von den Türmen von Gongathar wider, und dann setzte ein Sturmregen ein, als habe jemand alle Schleusen des Himmels geöffnet.
    »Dreigötter! Was ist das?«, schrie Tarean über das Toben der Elemente hinweg.
    »Eine kleine Ablenkung für unsere Flucht«, brüllte Fenrir zurück. »Schnell, bevor der Hexer sich von der Überraschung erholt hat.«
    Sie wandten sich ihren Reittieren zu, die zwar ruhelos tänzelten, aber dank ihrer hervorragenden Ausbildung nicht durchgegangen waren. Während das Flugschiff vor ihnen von dem immer stärker werdenden Sturmwind ergriffen und in die Höhe gerissen wurde, schwangen sie sich auf die Rücken der gehörnten Pferde, wendeten diese dem Fluchtweg gen Süden zu und preschten los. »Wir sehen uns in den Glutlanden«, schrie Calvas ihnen hasserfüllt nach, während Ardo und seine Leute hektisch versuchten, die Herrschaft über ihr bockendes Gefährt zurückzugewinnen.
    Die Kazzach jedoch ließen sich von dem unheimlichen Unwetter nicht so leicht in Panik versetzen wie die Alben und Menschen. Vielmehr fauchten und kreischten sie und gingen dann zum Angriff über. Ihre hastig abgeschossenen Pfeile zischten in der Dunkelheit, dem Sturm und dem Regen zum Glück harmlos an Tareans Gruppe vorüber. Dennoch hatten die Gefährten noch nicht einmal das Ende des Platzes erreicht, als schon die ersten der Katzenkrieger neben ihnen aus dem Wasservorhang auftauchten – klatschnass und fuchsteufelswild.
    Tarean sah, wie Bromm sich neben ihm auf die Hinterbeine erhob und auf vier Kazzach gleichzeitig losging. Fenrir zu seiner Rechten hatte unterdessen den Jagdbogen gegen ein Kurzschwert eingetauscht und hieb vom Rücken seines Reittieres hinab auf zwei Katzen ein, die ihn aus dem Sattel zu zerren drohten. Der Junge drängte sein Tier neben das des Nonduriers und stach mit Esdurial zu. Widerstandslos glitt die runenverzierte Klinge durch Fell und Fleisch in den Rücken eines der Kazzach, und dieser brach wie ein nasser Sack zusammen.
    Im nächsten Augenblick traf Tarean, wie aus dem Nichts kommend, ein schwerer Körper und riss ihn mit sich. Der Junge schrie, als er von seinem Pferd rutschte, und ließ sein Schwert los, um den Sturz abzufangen. Trotzdem schlug er hart genug auf den Steinplatten des Platzes auf, dass ihm der Aufprall die Luft aus den Lungen trieb. Irgendetwas krallte sich in seinen Rücken und versuchte ihn in eine der Pfützen zu drücken, die sich überall bildeten. Gleichzeitig stieß Tareans Pferd einen schrillen Schmerzensschrei aus. Einen Blitzschlag lang glaubte der Junge, einen Speer in der Flanke des Tieres stecken zu sehen. Dann brach es seitlich aus und galoppierte davon, wobei es Fenrirs Tier mit sich riss. Fluchend und nur halb im Sattel hängend, verschwand der Nondurier im Regen.
    Tarean drückte seinen Oberkörper hoch und spuckte Wasser. »Fenrir! Hilfe!« Er schlug und trat nach hinten aus, um seinen Peiniger loszuwerden. Doch dieser ließ sich nicht abwerfen. Vielmehr packte er Tarean an den Haaren und riss seinen Kopf in den Nacken. Eine silberne Klinge blitzte vor dem Gesicht des Jungen auf und schwang nach seiner Kehle. Es ging zu schnell, als dass Tarean auch nur hätte schreien können.
    Doch der befürchtete Todesstoß blieb aus. Stattdessen wurde sein unsichtbarer Angreifer mit einer Gewalt vom Rücken des Jungen gerissen, als habe ihm jemand eine Seilschlinge übergeworfen, deren anderes Ende um den Bauch eines durchgehenden Brulls gebunden war. Der Kazzach maunzte enttäuscht und erschrocken, dann gab es einen dumpfen Schlag, und Tarean gewahrte, dass der fremde Krieger plötzlich schlaff neben ihm auf dem Steinboden lag. Blut sickerte aus seinem Maul.
    »Steh auf, Junge«, röhrte eine dunkle Stimme an seinem Ohr. Es war Bromm, der ihm das Leben gerettet hatte. »Wir müssen hier weg, bevor es zu viele werden.«
    Tarean ergriff Esdurial und rappelte sich auf. »Danke, Bromm.«
    »Danke mir, wenn wir hier raus sind«, grollte der Werbär, dessen Pelz vor Nässe so dunkel war, dass er fast schwarz wirkte.
    »Wo sind die anderen?«, fragte Tarean und blickte sich um.
    »Ich weiß es nicht. Nun rasch!«
    In den Wasserschleiern in ihrem Rücken tauchten bereits weitere Schemen auf, und es waren zu viele, als dass sie sich ihnen hätten im Kampf stellen können!
    Bromm und Tarean sparten sich jedes weitere Wort und nahmen die

Weitere Kostenlose Bücher