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Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Titel: Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Mienen der Gefährten verhärteten sich angesichts dieses grausamen Schauspiels.
    Fenrir blickte sich aus zusammengekniffenen Augen um. »Steigt von den Pferden und haltet den Hexer für einen Moment am Reden«, raunte er dann.
    Tarean hob fragend eine Braue.
    »Vertraut mir.« Um die Lefzen des Kriegers blitzte ein grimmiges Lächeln auf.
    »Calvas!«, rief der Junge daraufhin laut, während er sich betont langsam vom Rücken des gehörnten Rosses schwang. Er ließ die Klinge Esdurials wie beiläufig durch die Luft pendeln. »Ich hätte nicht erwartet, Euch so bald wiederzusehen. Als wir uns das letzte Mal trennten, wart Ihr kaum noch ein Schatten Eurer selbst, wie ich hörte.«
    »Deine Überheblichkeit ist unangebracht, törichter Knabe«, antwortete der Hexer im Körper des Kazzach. »Glaubtest du wirklich, ihr würdet mir entkommen?«
    »Wer sagt, dass das in unserer Absicht lag? Einige von uns brannten sogar regelrecht darauf, Euch erneut zu treffen .« Tarean betonte das letzte Wort gewollt doppeldeutig.
    »Ich beispielsweise, denn du hast meine Nistschwester auf dem Gewissen!«, schrie Iegi, der an Tareans Seite trat. »Einmal bist du feige geflohen! Dann hast du dich hinter gemeinen Söldnern versteckt. Und jetzt umgibst du dich mit Wilden. Du magst einst ein Furcht einflößender Zauberer gewesen sein. Doch ich sehe nur noch einen Windhauch, dem außer seinem bösen Wispern nichts geblieben ist.«
    »Genug!«, rief der Kazzach, und seine donnernde Stimme hallte von den Steinfassaden der Bauten rings um den Platz wider. Er hob seinen Stab, und ein Blitz fuhr auf den Taijirinprinzen hinab, der Iegi ächzend zurücktaumeln ließ.
    Doch der Vogelmensch richtete sich sogleich wieder auf, und sein Blick wirkte eher wütend als gequält. »Ich werde dich umbringen, Calvas! Das schwöre ich dir!«
    »Nein, ich werde den Hexer töten. Und zwar jetzt gleich«, grollte Haffta und drängte sich plötzlich nach vorne.
    »Halt!« Tarean packte sie am Arm und warf ihr einen eindringlichen Blick zu. »Nicht hier und heute«, flüsterte er. »Du kämst nicht einmal in seine Nähe, bevor dich die Kazzach erwischen. Oder Calvas dir Schlimmeres antut.«
    »Ganz recht, Grawl«, bestätigte Calvas mit bösem Lächeln. »Ich weiß nicht, wer du bist, aber deinesgleichen zu beherrschen, war für mich niemals mehr als eine Fingerübung.« Wie zum Beweis bewegte er kurz die Hand, und Haffta brach zuckend und jaulend wie unter unsichtbaren Peitschenschlägen zusammen. Im Gegensatz zu Iegi stand sie nicht sofort wieder auf.
    »Habt ihr sonst noch irgendwelche Beleidigungen oder Drohungen vorzubringen, bevor sich meine Wilden eurer annehmen?«, fragte der Hexer.
    Tarean schielte zu Fenrir hinüber, der neben seinem Pferd stand und dessen Hand wie beiläufig in der Gepäcktasche steckte.
    »Eines wüsste ich noch gerne«, mischte sich da Auril ein. »Wie ist es Euch gelungen, das Flugschiff so schnell zu reparieren, das wir mit so viel Mühe zu Schrott geflogen haben?«
    Der Hexer beugte sich mit einem süffisanten Lächeln vor. »Magie, meine Teure. Und der unermüdliche Eifer eines treuen Gefolgsmannes.« Er deutete mit einer ausladenden Geste auf Ardo. Der Alb bedachte Auril mit einem glühenden Blick des Hasses, der auch Calvas gut zu Gesicht gestanden hätte.
    »Aber was ist mit den Goldenen Klingen? Ihr hattet doch deren Flugschiffe?«
    »Die Hunde fühlten sich ihrer Aufgabe nicht gewachsen«, zischte der Hexer. »Daher habe ich das Angebot deines Freundes hier angenommen, dem sehr viel daran lag, mir nach seinem Versagen am Bruch aufs Neue seinen Wert zu beweisen. Aber genug geredet!« Er hob theatralisch die Arme. »Jetzt soll Magie sprechen!«
    »Du sagst es, Zauberkünstler!«, knurrte Fenrir in diesem Moment und zog eine tellergroße Tonscheibe aus seinem Gepäck, auf die eine kundige Hand fremdartig geschwungene Schriftzeichen gemalt hatte. Er packte die Scheibe mit beiden Händen, brach sie in der Mitte entzwei und warf sie dem Hexer und seinen Schergen vor die Füße. »Hier habe ich ein bisschen nondurische Magie für Euch!«
    Ein Blitz krachte und ließ den Anwesenden die Haare zu Berge stehen. Dann verdunkelte sich urplötzlich der Himmel über ihren Köpfen. Wie aus dem Nichts sammelten sich schwarze Gewitterwolken, türmten sich über dem Platz auf und breiteten sich mit einer Geschwindigkeit aus, als habe jemand die Zeit beschleunigt. Dazu kam ein scharfer Wind auf, der aus den breiten Straßen herbeiwehte und sich

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