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Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Titel: Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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auf die Beine. »Alle Achtung, mein Freund. Mit dieser Entdeckung hast du dich wahrlich selbst übertroffen.«
    »Was macht ihr hier?«, herrschte dieser die beiden jungen Taijirin an.
    Iegi grinste selbstzufrieden. »Ich sagte dir doch, wir würden uns bald wiedersehen«, erklärte er. »Denkst du, ein Abenteuer wie dieses ließe ich mir entgehen?«
    »Und denkst du, ich hätte ihn alleine ziehen lassen?«, fügte Raisil hinzu und legte dabei in einer fast besitzergreifenden Geste ihre Hand auf die Schulter des Nistbruders.
    Tarean schnitt eine Grimasse. Er hätte es ahnen müssen. Rasch eilte er auf die Freunde zu. »Ihr müsst hier sofort verschwinden.«
    Iegi hob eine Augenbraue. »Wieso? Wir sind gerade erst eingetroffen. Also, ich würde mir diese Höhle gerne näher …«
    »Kesrondaia sagt, es ist nicht sicher hier«, schnitt ihm Tarean das Wort ab.
    »Kesrondaia?«
    »Der Kristalldrache! Sie sagt, ihr schwebt in höchster Gefahr.« Erst jetzt bemerkte Tarean, dass Iegi den Runenhammer Janosthins bei sich trug. Das hieß, dass die beiden dem Setten bereits begegnet waren und dieser erraten hatte, wo Moosbeere und Tarean abgeblieben waren. Hat er sie in den Schlund hinabgeschickt, oder ist es Iegis eigene glorreiche Idee gewesen, sich todesmutig ins Nichts zu stürzen?
    Der Vogelmenschenprinz blickte sich derweil misstrauisch um. »Wir sollen in Gefahr schweben? Welche Art von Gefahr soll das wohl sein?«
    »Ich denke, sie spricht von mir, junger Taijirin.«
    Von einem Augenblick zum nächsten hatte Tarean das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Er zuckte zusammen, und sein Herz machte einen schmerzhaften Satz in seiner Brust. Diese Stimme … Nein , durchfuhr es Tarean. Das darf nicht wahr sein.
    Und dann trat die Gestalt aus den Schatten am Rande der Höhle.
    Moosbeere stieß einen spitzen Schrei aus und huschte hinter Tarean in Deckung.
    Das ist unmöglich. Ich habe ihn getötet.
    Der Neuankömmling trug eine bodenlange dunkelblaue Robe, und weißes Haar fiel ihm lang über die Schultern. Auf seinen grauen, scharf geschnittenen Gesichtszügen lag ein Ausdruck grausamer Verbitterung, und in seinen violett glühenden Augen schien das Feuer des Hasses zu brennen. Feine schwarze Dunstschleier umwaberten die Gestalt, stiegen aus ihrer schweren Robe auf und vom Boden, über den der Mann schritt, und sie verliehen ihm etwas geisterhaft Entstofflichtes, so als sei er nicht mehr ganz Teil dieser Welt. Wie damals der falsche Geist meines Vaters – nur sein dunkler Widerpart …
    »Calvas …«
    Die Mundwinkel des Mannes verzogen sich zu einem humorlosen Lächeln. »Das, was von ihm übrig geblieben ist, nachdem du ihn getötet hast. Nachdem du mich getötet hast.«
    Tarean wirbelte zu der gefangenen Kristalldrachin herum. »Warum hast du mir das nicht gesagt?!«, schrie er gleichzeitig wütend und bis ins Mark erschüttert. »Warum hast du mir verschwiegen, dass er noch lebt und hier unten lauert?«
    »ER IST NUR EIN SCHATTEN«, dröhnte Kesrondaias Stimme in seinem Kopf. »ER WAR KEINE GEFAHR – FÜR DICH.«
    »Keine Gefahr für den Träger von Esdurial, nein«, zischte Calvas und glitt lautlos auf sie zu, während Iegi und Raisil, die zum ersten Mal der Präsenz der Kristalldrachin ausgesetzt waren, gepeinigt aufstöhnend in die Knie gingen. »Aber durchaus eine für einen leichtfertigen … Ah!« Mit einem enttäuschten Aufschrei zuckte der Schatten des Hexers zurück, als er sah, wie Iegi mühsam den Runenhammer vor sich hob.
    »Bei Janosthins Hammer«, keuchte der Vogelmensch angestrengt. »Komm uns nicht zu nahe!«
    Der Schatten hatte sich ein paar Schritte zurückgezogen und beäugte die Waffe in den Händen des Taijirinprinzen mit widerwilliger Anerkennung. »Ein weiterer Träger einer Abtrünnigenwaffe. Was für ein bemerkenswertes Zusammentreffen, das heute hier unten in diesem kalten, finsteren Loch stattfindet.« Er warf einen Blick in Richtung Kesrondaias. »Mir scheint, du kannst dich glücklich schätzen, meine Liebe.«
    Dann verdunkelte sich seine Miene. »Doch hoffe nicht zu früh auf deinen Triumph, Drachenweib. Denn noch gibt es ein schwaches Glied in der Aufstellung deiner Streiter.«
    »FLIEHT!«, donnerte Kesrondaias Stimme, und in ihrer Panik kam es der Drachin gar nicht in den Sinn, dass sie mit ihrer Einmischung genau diesen Schritt verhinderte. Von der schieren Wucht ihres geistigen Ausbruchs zu Boden geschleudert, musste Tarean hilflos mit ansehen, wie der Schatten des

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