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Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Titel: Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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einige der Unsrigen als Weggefährten mitgegeben. Doch wir leben schon so lange in den Grauen Bergen unter der Erde, dass wir deine weite Reise an der Oberfläche nur verlangsamen würden. Zudem sind die Dunkelreiche ohnehin nur durch Heimlichkeit zu erreichen, nicht durch rohe Gewalt. So nimm denn nur unsere Geschenke und unsere Hoffnungen auf ein Gelingen mit dir – mögen sie dir dabei helfen, die Kristalldrachen zu retten.«
    »Ich danke Euch«, sagte Tarean und verneigte sich. »Und ich bete darum, dass ich Eure Hoffnungen nicht enttäusche.«
    Das wirst du nicht, vernahm er die Stimme des Steinernen in seinem Geist. Wenn du das Vertrauen in dich und deine Gefährten nicht verlierst. Und vergiss niemals – Kesrondaias Macht ist mit dir.
    Sie blickten sich einen Moment stumm an, der graue Hüne mit dem goldenen Gewand und den blau glühenden Augen und der Junge in dem unscheinbaren grauen Reisemantel, der mittlerweile wahrscheinlich mehr und mächtigere Artefakte der Alten Macht am Leibe trug als jedes andere sterbliche Wesen in den letzten paar Jahrhunderten.
    Tarean nickte Câch’drokk noch einmal zu, dann wandte er sich zum Gehen. Kurz darauf brachte Kiesel Moosbeere und ihn auf schnellstem Wege zurück an die Oberfläche. Noch bevor der Tag vorüber war, hatten sie den Kristalldrachenstein wieder erreicht, wo Iegi und Ro’ik sie erwarteten, und nachdem sie sich von dem wortkargen Steinernen verabschiedet hatten, brachen sie sogleich auf, um vor Sonnenuntergang noch einige Meilen ihres langen Weges Richtung Süden gutzumachen.
    Das Land glitt mit einer Gleichförmigkeit vorbei, die einen träge machen musste. Meilenweit um sie herum erstreckten sich die grünen Lande des westlichen Thals, saftige Wiesen und kleine Wäldchen, immer wieder durchbrochen von Anzeichen menschlicher Besiedlung, und der spannendste Anblick, der sich einem Reisenden bieten mochte, waren die mitunter exotisch beladenen Karren und Fuhrwerke der Händler, die auf der ufernahen Handelsstraße zwischen Agialon, dem jüngst befreiten Anfurt und dem fernen Durai verkehrten.
    Bromm wusste, wie man so eine Fahrt den Riva hinab am besten verbrachte. Man legte sich irgendwo an Deck hin, ließ sich die wärmende Frühlingssonne auf den Leib scheinen und stand nur ab und zu auf, wenn die Glocke des Flussschiffers zur nächsten Mahlzeit rief.
    Auril beneidete den Werbären, der seit ihrem Eintreffen in Agialon und dem Buchen einer Passage den Riva hinab nach langer Zeit einmal wieder seine menschliche Gestalt angenommen hatte, um unnötiges panisches Geschrei in der Bevölkerung zu vermeiden. Ungeachtet seiner gelegentlichen Launenhaftigkeit und seinem stärker gewordenen Hass auf das Volk der Wolflinge schien es Auril zumindest so, als wäre Bromm imstande, all seine Sorgen und düsteren Gedanken für ein paar Stunden oder Tage von sich zu weisen, wenn er wusste, dass für sie weder der richtige Ort noch der richtige Zeitpunkt war.
    Eine gemächliche Schifffahrt an einem sonnigen Tag war mit Sicherheit nicht der richtige Ort und Zeitpunkt, um sich in Zorn oder Selbstzweifeln zu verlieren. Aber auch wenn sich die Albin dieses Umstands durchaus bewusst war, änderte es nichts an den Gedanken und Gefühlen, die in ihrem Inneren rumorten, seit sich Tarean vor vier Tagen am Rand des Alten Walds mit ihnen in Verbindung gesetzt hatte. Und so saß sie auf der Reling, den Oberkörper an ein angewinkeltes Knie gelehnt und die Arme davor verschränkt, und starrte mit finsterem Gesichtsausdruck ins Leere.
    Hinter ihr ließ Bromm einen tiefen Seufzer hören, dann knarzte eine Planke, und schwere Schritte näherten sich. »Eigentlich hatte ich mir geschworen, dich das alleine aussitzen zu lassen«, erklärte Aurils Gefährte, als er neben ihr an die Reling trat. »Aber dann dachte ich mir: Wer weiß, wie lange das dauert, wenn sie nicht darüber sprechen kann? Also, was ist los?«
    Die Albin warf ihm einen Blick zu, den jeder normale Mensch als abweisend empfunden hätte. Doch der Werbär legte mitunter eine bemerkenswerte Unfähigkeit an den Tag, derartige Zeichen richtig zu deuten. So einfach, das wusste Auril, machte es ihr Bromm nicht – und nicht zuletzt deshalb war er der treueste, beste Gefährte, den sie sich vorstellen konnte.
    »Nun rede schon. Oder muss ich dich kopfüber in den Fluss halten, damit dir die schlechte Laune vom Gesicht gewaschen wird?«
    »Wag es ja nicht!« Auril funkelte den Hünen an. Zwar hatte er als Mensch nicht ganz die

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