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Tareks Versprechen

Tareks Versprechen

Titel: Tareks Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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dann?“
    Zaaras Frage hatte Sinn. Aber das war es nicht, warum Tarek erneut finster blickte. „Du! Du sollst mich mit du und Tarek ansprechen! Und das, was wir hier machen, ist eine Absprache, die uns beiden Vorteile bringt. Du lebst unter meinem Schutz mit dem Status einer Ehefrau und ich werde von meinem Vater nicht mehr gedrängt zu heiraten, weil ich ja schon eine Frau habe!“
    Ein Plan, den Zaara verstand. Sie sah nur eine Schwierigkeit. „Aber die anderen Frauen in deinem Harem werden merken, wenn wir nicht...“
    Tarek musste gegen seinen Willen lächeln, als er sah, wie sehr das Thema Zaara in Verlegenheit brachte. Wenn sie bei jeder Andeutung errötete, würde man ihr die Ehefrau mit einschlägigen Erfahrungen nicht abnehmen. Aber er hatte auch nicht vor, sie in einer Umgebung unterzubringen, wo sie ständig neugierigen Fragen ausgesetzt war.
    „Ich habe keinen Harem, Zaara. Du wirst also die einzige Frau sein, die sich um meine Gunst bemühen muss. Und das Einzige, was ich von dir verlange besteht darin, dass du niemandem verrätst, wie es zwischen uns wirklich steht.“
    Zaara hatte nach den Worten kein Harem abgeschaltet und Tareks weiteren Worten nicht mehr zugehört.
    „Kein Harem?“, fragte sie erschrocken. „Aber wo werde ich dann leben?“
    Oh ja, das musste er regeln, sobald sie zu Hause waren. „Du wirst in meinen Räumen leben, und du wirst dich vom Harem meines Vaters oder dem meines Bruders fernhalten. Am besten wird es sein, du meidest den Kontakt mit den Frauen komplett“, überlegte Tarek weiter.
    Zaara riss die Augen erschrocken auf und Tarek hatte das Gefühl, als ob sie plötzlich durch ihn hindurch sah. Waren seine Anweisungen so schockierend? Oder machte es ihr Angst, so von anderen Frauen abgeschottet zu werden? Aber er hatte keine andere Wahl. Denn die Frauen konnten mit wenigen harmlosen Fragen schnell ihren Schwindel aufdecken. Und was der Harem wusste, das wusste in kürzester Zeit auch der Scheich.
    Das wollte Tarek Zaara eigentlich noch erklären, doch bevor er dazu kam, machte das Mädchen eine schnelle Bewegung und breitete ihre Röcke seitlich vor seinen Beinen aus. Zu spät hörte er das Zischen, zu spät, um die Schlange von Zaara abzuwehren, ehe sie zubiss.
    Tarek handelte ohne nachzudenken und schleuderte seinen Dolch, der an seiner Seite steckte gegen das Tier. Die Klinge blieb im Kopf der Schlange stecken. Dann zog er Zaara zur Sicherheit von dem toten Tier weg und hielt sie bei den Schultern fest.
    „Hat sie dich gebissen?“, fragte Tarek eindringlich.
    Zaara konnte nicht antworten. Sie stand unter Schock. Die blitzschnelle Bewegung hatte sie nicht kommen sehen und deshalb konnte sie auch nicht sagen, ob sich ihr Körper von dem Gift der Schlange plötzlich so kalt anfühlte oder vom Entsetzten, einer Schlange direkt in die Augen gesehen zu haben.
    Tarek schüttelte sie leicht. „Hat sie dich gebissen?“, fragte er erneut, eindringlicher.
    Zaara konnte immer noch nicht antworten, vor ihren Augen verschwamm alles und sie sackte in sich zusammen. Tarek fing sie sofort in seinen Armen auf, dann brüllte er nach seinem Bruder.
    „Diss!“
    Tarek erkannte seine eigene Stimme nicht. Die Schlange lag tot im Sand, von seinem Dolch aufgespießt und Zaara war ganz offensichtlich gebissen worden. Das Mädchen war so gut wie tot. Seine Reaktion war zu spät erfolgt.
    Noch einmal brüllte Tarek nach seinem Bruder und fühlte Erleichterung, als der im Laufschritt die Sanddüne umrundete. Er sah nur das ohnmächtige Mädchen in Tareks Armen und vermutete einen Hitzschlag, da Tareks Braut kaum vor der Sonne geschützt war. Den ganzen Tag im Sattel des Kamels, war sie der Sonne direkt ausgesetzt. Aber Tarek korrigierte diese Annahme noch bevor Diss die beiden ganz erreicht hatte.
    „Eine Giftschlange! Sieh sie dir an und sag mit, wie die Chancen stehen.“
    Diss blickte in die Richtung, in die Tarek mit seinem Kopf deutete.
    „Allah steh uns bei!“, brach es aus Diss heraus, als er das Muster auf der Haut des Kriechtiers erkannt hatte.
    Tarek sah ihn nicht an, legte nur Zaara vorsichtig in den Sand und kniete sich neben sie. „Wie schlimm ist es?“, fragte er, ohne den Blick von dem blasen Gesicht des Mädchens zu nehmen.
    Diss konnte nicht antworten. Er sah so entsetzt aus, dass es Antwort genug war. Aber da Tarek nicht zu ihm hinsah, musste er seine Erkenntnisse wohl in Worte fassen.
    „Wenn sie gebissen worden ist, dann wird sie diese Nacht wohl nicht

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