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Tareks Versprechen

Tareks Versprechen

Titel: Tareks Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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überleben!“
    Tarek nickte grimmig. Es gab nur eins, was er tun konnte. Die Stelle suchen, wo die Schlange ihre Zähne in Zaara geschlagen hatte und die Wunde aussaugen. Kein wirklich effektives Mittel, aber er musste wenigstens irgendetwas tun.
    Die Suche nach den zwei kleinen nebeneinanderliegenden Einstichstellen erwies sich als schwierig. Wie weit nach oben war die Schlange geschnellt, ehe sie das Mädchen erwischt hatte? Tarek suchte Zaaras Beine ab und es war ihm egal, wie viel sein Bruder dabei von der nackten Haut seiner Braut zu sehen bekam.
    Allerdings fand er keine Bissspuren und auch an ihren Armen und Händen wurde er nicht fündig. Tarek war ratlos. Sollte er auch noch den Rest ihres Körpers untersuchen? Er musste sich schnell entscheiden, denn mit jeder Sekunde, würde sich das Schlangengift weiter in Zaaras Körper ausbreiten.
    Nur konnte er dem Mädchen nicht die Schande antun, dass jemand, selbst wenn es sein Bruder war, ihren nackten Körper sah oder die Zeichen der Misshandlung auf ihrem Rücken.
    „Diss, geh!“, befahl Tarek seinem Bruder.
    Der war entsetzt und starrte Tarek vorwurfsvoll an. „Du willst aufgeben?“
    Tarek fehlte die Zeit und auch die Geduld, um mit Diss zu streiten. „Geh, Diss! Ich will nicht, dass du sie siehst, wenn ich weiter nach den Einstichstellen suche.“
    Erleichterung überkam den jungen Mann. Tarek würde nicht kampflos aufgeben! Diss wollte sich abwenden, doch etwas an Zaaras Rock machte ihn stutzig.
    „Was ist das für ein dunkler Fleck, dort auf ihrem Rock, unterhalb ihres rechten Knies?“
    Was kümmerte Tarek ein Schmutzfleck auf Zaaras Kleidung, wenn es hier um Leben oder Tod ging. Er hatte keine Zeit, sich diesem unwichtigen Detail zu widmen, sah aber automatisch auf die Stelle, die Diss beschrieben hatte. Und anstatt sich sofort um seine wichtigste Aufgabe zu kümmern, blieb sein Blick an diesem Fleck hängen. Er rieb sogar mit Daumen und Zeigefinger über die Stelle.
    „Es ist feucht, beginnt aber gerade zu trocknen“, wunderte sich Tarek. In der näheren Umgebung gab es nichts, was diesen feuchten Fleck verursacht haben konnte. Außerdem hätte er es sehen müssen, wenn sich Zaara irgendwie schmutzig gemacht hätte.
    „Dreh dich um, Diss!“, forderte Tarek seinen Bruder auf, ehe er die Stoffbahnen von den Beinen des Mädchens zog und die darunterliegenden Stoffschichten inspizierte. Der Fleck ging durch, auch wenn nicht ganz. Auf der Innenseite war er auf jeden Fall wesentlich kleiner, kaum größer als ein Wassertropfen.
    Tarek sah sich Zaaras Beine noch einmal genauer an. Er entdeckte eine ganz winzige Schramme, die kaum die Haut beschädigt hatte. Diese kleine Wunde war genau da, wo Zaaras Gewand mit dem Fleck ihr Bein bedeckt hatte.
    „Hast du etwas gefunden?“, fragte Diss ungeduldig, während er weiter auf die Sanddünen starrte und Tarek und dem Mädchen dabei den Rücken zukehrte.
    „Es sieht ganz so aus, als hätte sie die Schlange so gut wie möglich von sich abgelenkt“, erklärte Tarek wesentlich entspannter, aber immer noch beunruhigt.
    „Was meinst du mit so gut wie ?“
    „Ich glaube, die Schlange hat in den Stoff ihres Gewandes gebissen und ihr Gift dort verspritzt. Aber es gibt auch eine kleine Verletzung auf Zaaras Haut“, gab Tarek Auskunft.
    „Also hat sie etwas von dem Gift in sich? Ist sie deswegen ohnmächtig geworden?“
    „Es könnte möglich sein. Obwohl ihre Ohnmacht auch vom Schock kommen könnte.“
    „Und was sollen wir jetzt mit ihr machen?“
    „Ich weiß es nicht“, fuhr sich Tarek resignierend mit einer Hand über die Augen. „Wenn sie nur ein bisschen von dem Zeug abbekommen hat, müsste ihr Körper dagegen ankämpfen können.“
    Das war Tareks Hoffnung und zwar die Einzige, die er hatte. Im Augenblick konnte er nicht das Geringste unternehmen. Wenn Zaara zu viel von dem Schlangengift in ihrem Körper hatte, würde sie sterben und Hilfe war weder hier noch sonst wo möglich. Es hatte darum gar keinen Sinn, den Weg zurück in Hassans Lager anzutreten. Der Ritt dorthin dauerte fast einen ganzen Tag und Zaara war ganz offensichtlich nicht in der Verfassung dazu. Aber hier, mitten in der Wüste, konnten sie auch nicht bleiben. Wer wusste, wie lange es dauern würde bis sie sich erholte, wenn sie sich erholte. Zaara brauchte Ruhe, Schatten und vor allem ausreichend Wasser.
    „Wir müssen sie zu einer Oase bringen“, erklärte Tarek und hob das Mädchen in seine Arme. Er spürte ihre Knochen durch

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