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Tareks Versprechen

Tareks Versprechen

Titel: Tareks Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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Frau bezeichnete. Nur so konnte er die Täuschung durchziehen und seinen Vater davon abhalten, genauer auf diese Ehe zu blicken.
    Außerdem brauchte er auch noch einen Plan, der deutlich zeigte, dass diese Verbindung so war, wie sie sein sollte. Es gab da eindeutige Anzeichen, die eine Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau belegten. Diese, für Außenstehende sichtbaren Zeichen, musste er für seine Zwecke nutzen.
    Aber erst einmal kümmerte er sich darum, dass Zaara etwas zu trinken bekam. Als er auf sie zukam konnte er feststellen, dass sie schon viel besser aussah, als noch vor wenigen Stunden. Er legte ihr eine Hand auf die Stirn und suchte in ihren Augen nach einem Anzeichen von Schmerz, doch sie wandte den Kopf zur Seite. Tarek nahm ihr Kinn in eine Hand und zwang sie dazu, ihn anzusehen. Er hatte die Stirn gerunzelt, schon wieder, und Zaara schlug lieber die Augen nieder.
    „Sag mir, was los ist“, war Tarek durch ihr Verhalten leicht beunruhigt. „Wo hast du Schmerzen?“
    „Ich habe keine Schmerzen“, gab Zaara leise zu.
    „Und warum siehst du mich dann nicht an?“
    „Es tut mir leid. Ich verspreche, keinen Ärger mehr zu machen. Du brauchst mir nicht zu helfen, ich kann alleine trinken, wenn ich mich aufsetzen darf.“
    „Warum denkst du, du hättest Ärger gemacht?“, überging Tarek einen Teil von Zaaras Antwort. Was sie auf diese Frage hin sagte, überraschte ihn nicht wirklich.
    „Du siehst finster aus und dein Bruder hat dich geweckt. Es macht mir nichts aus, wenn du dich wieder hinlegen willst. Ich werde nicht noch einmal stören“, versicherte Zaara und hoffte, dass Tarek aufhörte sie so durchdringend anzustarren.
    Tarek sah, dass er hier einiges klarstellen musste, bevor diese Überzeugung, sie verursache Ärger, sich in ihr festsetzte und jemand das mitbekam.
    „Hör gut zu, Mädchen. Du wirst zu niemand sagen, dass du Ärger verursachst, nicht einmal zu mir. Du bist kein lästiges Insekt. Du musst dir immer sagen, du bereitest mir Freude, nur so kannst du diesen Eindruck auch vor anderen aufrechterhalten.“
    „Aber du siehst nicht aus, als ob ich dir Freude bereite. Du siehst mich düster an.“
    Damit hatte sie nun eindeutig Recht. „Es ist wichtig, dass alle denken, dass du mir Freude bereitest. Also wirst du das auch erzählen. Und wenn jemand das nicht glaubt, dann sagst du, dass mein finsterer Blick nur daher kommt, weil ich mir ständig Sorgen um dich mache.“
    Zaaras Augen wurden ganz groß. „Das muss ich erzählen?“
    Tarek nickte. „Diese kleine Lüge wird unser Leben einfacher machen. Wenn keiner unsere Verbindung in Frage stellt, wird es wesentlich einfacher für uns sein, ein glückliches Paar zu mimen.“
    „Zu mimen?“
    „Ja, wir spielen ein Paar, dass mit seiner neuen Situation zufrieden ist. Ich habe schon versucht, dir das zu erklären. Mein Vater wird uns genau beobachten und er wird uns erst in Ruhe lassen, wenn er denkt, alles läuft so, wie er es will.“
    Zaara versuchte zu verstehen. Nur mit dem einen oder anderen Wort hatte sie ihre Schwierigkeiten. „Was soll so laufen, wie er es sich vorstellt?“
    „Die Produktion seiner Enkel!“
    Tarek hatte sich schon wieder im Ton vergriffen und das wurde ihm schon bewusst, kaum dass er die Worte ausgesprochen hatte. Zaaras Gesicht stand in Flammen, so geschockt war sie von dieser Äußerung. Doch bevor sie dazu etwas sagen konnte, stützte Tarek lieber ihren Rücken und gab ihr zu trinken. Dabei versuchte er sich an einer etwas genaueren Erklärung, die die ganze Sache ein wenig umschrieb.
    „Du musst dich deshalb nicht beunruhigen. Ich werde ganz gewiss nicht damit beginnen… für Nachwuchs zu sorgen. Aber für meinen Vater muss es so aussehen, als ob wir zumindest daran arbeiten.“
    Man konnte die Tatsachen nicht viel harmloser erklären. Tarek jedenfalls hatte keine Ahnung, was er sonst hätte sagen sollen.
    „Ich verstehe“, flüsterte Zaara nachdem Tarek den Wasserschlauch wieder von ihren Lippen genommen hatte.
    Er war erleichtert. Das Mädchen hatte ganz eindeutig verstanden, um was es hier ging. Leider irrte er sich darin ganz gewaltig.
    „Wie lange wird es denn dauern, bis du mich als unfruchtbar zurückweisen kannst?“
    Auch wenn Zaara das Thema unangenehm war, wollte sie dennoch wissen, wie viel Zeit sie dort verbringen musste, wo Tarek lebte. Sie wollte gerüstet sein, sich erst gar nicht heimisch fühlen. Und je kürzer dieser Aufenthalt in einer für sie anderen Welt war, umso

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