Tareks Versprechen
hatte ebenfalls davon gehört, dass sein Freund mehreren Frauen das gleiche Angebot gemacht haben sollte.
Hannifa nickte und wollte noch wissen, wie die Sache dann für Scheich Hassan ausgegangen war. „Hat ihn diese andere Frau dann genommen? Das Angebot war ja verlockend, wenn man nicht wusste, dass es nicht der Wahrheit entsprach.“
„Ich habe damals lange überlegt, ob ich Nana davon erzählen sollte, dass Hassan ein falsches Spiel spielte. Aber ich brachte es nicht über mich. Erstens schämte ich mich, fast auf ihn hereingefallen zu sein und Zweitens tat mir Nana leid. Sie hatte bei diesem Treffen nur dieses eine Angebot bekommen und das konnte ich ihr doch nicht wieder nehmen.“
Ob das gut oder schlecht für Nana war konnte keiner sagen. Aber Zaara wäre es lieber gewesen, wenn Diss Mutter mit Nana gesprochen hätte. Vielleicht wäre ihr dann einiges in ihrem Leben erspart geblieben. Denn Nana war die erste Frau ihres Vaters, Scheich Hassans.
10
All die überraschenden Neuigkeiten, die Zaara an diesem Tag von den Frauen gehört hatte, traten in den Hintergrund, als man ihr eröffnete, dass am nächsten Tag ein Badetag für die Frauen anstand, an dem sie teilnehmen sollte. Es war schon deprimierend genug, all die hübschen Gesichter der Haremsdamen zu sehen. Auch noch mit ihren perfekten Körpern konfrontiert zu werden, war da nicht besonders erstrebenswert. Doch wie sich schnell herausstellte, sollte das ihre geringste Sorge sein. Denn Tareks Reaktion auf diese Information fiel sehr viel besorgniserregender aus, als ihre eigene.
„Verdammte Scheiße!“, fluchte er, als Zaara ihm mitteilte, was sie am nächsten Tag machen würde.
Das fand Zaara auch und nickte. „Heute waren alle ganz freundlich“, gab Zaara zu. „Aber wenn sie sehen, dass ich körperlich nichts aufweisen kann, was einen Mann fesselt, werden die Frauen dem Scheich sagen, dass du kaum den Wunsch verspüren kannst, mit mir ein Kind zu zeugen.“
Tarek sah Zaara entgeistert an. Wenn sie nicht davon überzeugt war, dass sich ein Mann, ihr Mann, für ihre Reize interessierte, würde sie das auch nicht den Haremsdamen vermitteln können. Aber sie musste überzeugend wirken und wenn sie das nicht konnte, dann gab es Mittel und Wege, das zu ändern. Und zwar solche die deutlicher für sich sprachen, als Worte.
„Zieh dich aus!“
Der Befehl kam völlig überraschend und schockierte die junge Frau. Hatte er seine Meinung geändert? Wollte er nicht weiter etwas vortäuschen, was nicht den Tatsachen entsprach? Sah er es als einfache an, zu tun, was von ihm erwartet wurde, um allen weiteren Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen?
Wenn es so war, konnte Zaara nichts dagegen tun. Sie gehörte ihm, unterstand seinen Wünschen und Entscheidungen. Er hatte ihr befohlen sich auszuziehen und das klang nicht so, als ob er sich besonders auf seine Aufgabe freute. Und Zaara konnte sich nicht vorstellen, wie er nach diesem kalten Befehl mit ihr umgehen wollte.
War es das, was die Frauen des Scheichs mir Befriedigung gemeint hatten, die für sie unangenehm sein würde? Die Befriedigung von Tareks Wut?
Ausziehen! Sie sollte es tun, aber ihre Hände wollten den Befehl einfach nicht ausführen. Sie blickte auf Tarek, der ihr den Rücken zugekehrt hatte. In ängstlicher Erwartung, was er tun würde, wenn sie ihm nicht gehorchte.
Sie wollte ihn nicht erzürnen, aber es gelang ihr einfach nicht, die Befehle in ihrem Gehirn auf ihre Hände zu übertragen. Und dann wandte sich Tarek zu ihr um und sah sie stirnrunzelnd an.
Zaara stand noch genauso da, wie sie seine Gemächer betreten hatte. Ihr Kopf vom Schleier bedeckt, der sich auch über Mund und Nase legte. So wurde das nichts. Wie sollte er Spuren einer leidenschaftlichen Begegnung auf ihr hinterlassen, wenn sie von Kopf bis Fuß verhüllt war?
Allah, warum musste er zu solchen Mitteln greifen? Er konnte es dem Mädchen ansehen, dass sie von seinem Befehl nicht gerade angetan war. Aber was er vorhatte, war zumindest ein überzeugender Akt mit einem überzeugenden Nachweis für das, was sie zusammen tun sollten.
„Es geht nicht anders, Zaara“, versuchte Tarek sein Tun zu begründen. Er wollte sie nicht erschrecken und das was er machen wollte war nichts, was er ihr versprochen hatte nicht zu tun. Er würde nur ein kleines Mal auf ihrer Haut hinterlassen, das bezeugte, dass er seine Leidenschaft an ihrem zierlichen Körper gestillt hatte.
„Es reicht, wenn du den Schleier abnimmst und
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