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Tarnen, tricksen, täuschen

Tarnen, tricksen, täuschen

Titel: Tarnen, tricksen, täuschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Krug
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verrechnet hat, hast du vielleicht einen Feind, aber auch einige Bewunderer mehr. Wenn aber deine Kompetenz insgesamt anerkannt ist, wird man sich in deiner Sitzung zusammenreißen und ebenfalls vorbereitet erscheinen.
    Das ist übrigens eine Unsitte in vielen Firmen. Da soll in der Sitzung eine Entscheidung getroffen werden, und der Verantwortliche dafür ist nicht vorbereitet. Hat nicht mal die Agenda gelesen. Kennt die Fakten nicht, kann die Aussagen nicht validieren und so weiter.
    Diesem Kollegen musst du dann klarmachen, dass er überflüssigerweise da ist. Also inkompetent. Das geht meist damit los, dass er auch das letzte Protokoll nicht gelesen hat, häufig die Sitzung verlässt, um zu telefonieren usw. Er ist an diesem Thema/​Projekt oder an deinem Projekterfolg nicht interessiert. Dieser Kollege wird dein Projekt stets gefährden.
    Also überleg dir, ob du ihn nicht schon im Vorfeld durch einen Kollegen vertreten lassen kannst, der wirklich kompetent ist. Dazu eignet sich wieder der Outlook/​Notes-Kalender ganz prima, aus dem hervorgeht, wann er keine Zeit hat. Kommt es immer wieder vor, dass dieser Kollege nicht liefert oder nichts weiß, schreib das ins Protokoll. Natürlich nicht: Kollege A hat keine Ahnung. Das macht keine wirklich gute Stimmung.
    Das geht viel einfacher. Lass den ersten Termin, an dem er liefern soll, stehen. Schreib den zweiten drunter usw. Bald sind es 4 oder 5   Termine, an denen er nicht geliefert hat. Dann kannst du es eskalieren lassen. Ganz oben. Der Kollege ist böse (das ist er sowieso schon, weil er merkt, dass du ihn unter Druck setzt), aber dein Projekt geht voran.
    Denk aber immer daran, ob du den Kampf gewinnen kannst. Wenn dein Kollege unangreifbar ist, weil vielleicht der Sohn des Chefs, dann lass es und schau, wie du anders vorankommst. Führe keinen Krieg, den du nicht gewinnen kannst.
    Außer du hast schon einen anderen Job. Dann macht es Spaß! Nochmals: Lies dazu Machiavelli, «Der Fürst».
    Kämpfer, an die Front
    Rein politische Sitzungen wie z.   B. bei einem Reorganisationsprojekt sind noch schwieriger. Diese Sitzungen dienen ja meist dazu, Akzeptanz für die Umorganisation zu erreichen. Dazu musst du viele Leute einladen und denen klarmachen, dass dein Projekt nun alle Abteilungen umkrempelt. Viel Spaß.
    Also hier gilt nur ein Gebot: Den besten Verkäufer an das Pult! Da hilft dir deine Fachkompetenz gar nichts. Sei ehrlich zu dir. Bist du der technische Guru, der alles Technische beherrscht und sich dort wohl fühlt? Dann bist du wahrscheinlich ein schlechter Verkäufer und eher nicht als begnadeter Redner bekannt. Denn deshalb hast du dich ja für die Technik entschieden. Weil es dich interessiert und du Spaß daran hast.
    Wenn du also nur annähernd zu dieser Kategorie gehörst, lass die Finger weg von den politischen Sitzungen. Das wird natürlich nicht immer gehen. Dann such dir einen Kollegen oder vielleicht einen Berater, der dann vorne steht und deinen Leuten bzw. dem Kunden klarmacht, dass dieses Auto keinen Motor hat und deshalb für die Wüste am besten geeignet ist, da es dort ja nur wenig Tankstellen gibt und man damit nicht tanken muss, man damit also problemlos durch die Sahara kommt.
    Wenn du da vorne stehst und rumstammelst, mit vielen Ähs und Öhs, dann sind diese Sitzungen eine Qual für dich und vor allem für die Zuhörer. Und wenn du dann Leute im Meeting hast, die deinem Thema feind sind, dann gute Nacht.
    Sei also einfach ehrlich zu dir. Wenn du als begnadeter Nichtredner hier die Anwesenden überzeugen sollst, so kannst du nur, aufgrund deiner netten Art, auf Mitleid hoffen. Die Botschaft wird wohl nicht ankommen. Da hilft dir auch deine Kompetenz nicht. Die Anwesenden wollen sich nicht verändern. Der Mensch ist so gelagert, das hat sich Millionen von Jahren bewährt. Veränderungen gingen früher über Generationen, nicht in Jahren.
    Also musst du überzeugen. Einerseits weil das Projekt jetzt alles einfacher macht und andererseits weil der Vorstand das so will und so beschlossen hat. Basta. Alle müssen das ganz prima finden, weil die Götter dies so wollen und weil es für deine Kollegen/​Kunden so das Beste ist. Und so musst du die Sitzung vorbereiten.
    Wer ist dagegen, welche Einwände können kommen? Also bereite die Sitzung mental vor. Wenn ein Kollege den Verkauf deines Projekts übernimmt, musst du selbstverständlich anwesend sein. Überleg auch, ob dein Chef die Einführung macht oder sogar ein Vorstand. Das ist

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