Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Titel: Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
Vom Netzwerk:
Tränenausbruchs angesichts des grausamen Geschicks, das ihren »armen, kleinen Liebling« von ihr getrennt hatte.
    Lord Tenningtons großmütige, gutherzige Natur verließ ihnen keinen Augenblick. Er war noch immer der aufmerksame Gastgeber und ständig um das Wohlergehen und die Behaglichkeit seiner Gäste bemüht. Den Leuten seiner Jacht gegenüber blieb er der gerechte, doch strenge Kommandant – in allen lebensnotwendigen Fragen und in jeder Notlage, die eine kühle, durchdachte Führung erforderte, wurde seine letztendliche Autorität hier im Dschungel ebensowenig in Frage gestellt, wie es an Bord der Lady Alice der Fall gewesen war.
    Hätte diese disziplinierte und vergleichsweise ungefährdete Gruppe von Schiffbrüchigen das in Fetzen gehüllte, von tausend Ängsten heimgesuchte Trio einige Meilen südlich von ihnen gesehen, so hätten sie schwerlich in ihnen die ehemals untadeligen Mitglieder jener kleinen Gesellschaft wiedererkannt, die an Bord der Lady Alice gescherzt und gelacht hatten.
    Clayton und Monsieur Thuran konnte nahezu als unbekleidet gelten, so zerfetzt war ihre Kleidung von den Dornbüschen und der wilden Vegetation des unwegsamen Dschungels, durch den sie sich auf ihrer immer schwierigeren Nahrungssuche ständig einen Weg bahnen mußten.
    Jane Porter waren diese mühseligen Streifzüge natürlich erspart geblieben, dennoch war ihre äußere Erscheinung alles andere als zufriedenstellend.
    Clayton hatte aus Mangel an geeignetere Beschäftigung das Fell jedes Tieres, das sie getötet hatten, sorgfältig aufgehoben, auf Baumstämme gespannt und gründlich abgeschabt. So war es ihm gelungen, alle in gutem Zustand zu erhalten, und da das, was er trug, seine Blöße kaum länger verhüllen würde, hatte er begonnen, aus den Fellen behelfsmäßige Kleidungsstücke zu nähen, wobei er einen scharfen Dorn als Nadel benutzte und feste Grashalme sowie Sehnen von Tieren als Fäden.
    Das Ergebnis war eine Art ärmellose Weste, die ihm fast bis zu den Knien reichte. Da sie aus zahllosen kleineren Pelzen verschiedener Tiere hergestellt war, sah sie ziemlich seltsam und absonderlich aus. Diese Tatsache im Verein mit dem üblen Geruch, den sie ausströmte, machte sie zu allem anderen als einer wünschenswerten Ergänzung der Garderobe. Doch der Zeitpunkt kam, da er aus Gründen des Anstands genötigt war, sie anzulegen, indes konnte selbst ihre armselige Lage Jane Porter nicht abhalten, bei seinem Anblick in herzhaftes Gelächter auszubrechen.
    Thuran sah sich wenig später genötigt, ein ähnlich primitives Kleidungsstück herzustellen, so daß sie mit ihren bloßen Beinen und von dichtem Bartwuchs überwucherten Gesichtern durchaus als Wiederverkörperung der prähistorischen Vorfahren des Menschengeschlechts gelten konnten.
    Nahezu zwei Monate ihres Insellebens waren verstrichen, als das erste große Unheil über sie hereinbrach. Es wurde durch ein Abenteuer angekündigt, das die Leiden von zweien von ihnen beinahe jählings beendet hätte – auf die grimmige und entsetzliche Weise des Dschungels und für immer und ewig.
    Thuran lag mit einem Anfall von Dschungelfieber darnieder. Er hatte sich in den Schutz der Zweige ihres Zufluchtsbaumes zurückgezogen. Clayton war auf der Suche nach Eßbarem einige hundert Yards in den Dschungel eingedrungen. Als er zurückkehrte, ging Jane Porter ihm entgegen. Dem Mann schlich ein listiger, alter Löwe nach. Das Fell fiel ihm schon aus. Drei Tage lang hatten sich seine alten Muskeln und Sehnen als unzureichend erwiesen, den leeren Bauch mit Fleisch zu versorgen. Seit Monaten hatte er immer weniger und immer seltener zu fressen gehabt, deshalb hatte er sich auf der Suche nach leichter zu erlangender Nahrung immer weiter von seinen angestammten Jagdgründen entfernt. Endlich hatte er das schwächste und schutzloseste Wesen der Natur gefunden – gleich würde er sich eine üppige Mahlzeit einverleiben.
    Clayton hatte keine Ahnung, daß der Tod hinter ihm lauerte.
    Er trat ins Freie und ging Jane entgegen. Schon war er bei ihr und etwa hundert Fuß vom Pflanzengewirr des Dschungels entfernt, als die junge Frau über seine Schulter blickte und den gelbbraunen Kopf und die gelben Augen sah, die das Gras teilten. Dann trat das riesige Tier, die Nase dicht über dem Boden, völlig aus dem Dickicht heraus.
    Jane war so starr vor Schreck, daß sie keinen Laut von sich geben konnte, aber der entsetzte Blick ihrer angstgeweiteten Augen war beredter als jegliche Worte. Clayton

Weitere Kostenlose Bücher