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Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Titel: Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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beherbergt hatte – es war im Meer versunken.
    Von da an setzte der Niedergang meines Volkes ein. Mutlos und unglücklich, wurden sie alsbald eine leichte Beute für die schwarzen Horden des Nordens und die schwarzen Horden des Südens. Die Städte leerten sich eine nach der anderen und verfielen. Der letzte Überlebende mußte schließlich in dieser mächtigen Bergfestung Zuflucht suchen. Allmählich schwanden unsere Macht, unsere Zivilisation, unser Verstand und unsere Anzahl, und heute sind wir nicht viel mehr als ein kleiner Stamm von wilden Affen.
    In der Tat leben die Affen mit uns, und das schon seit vielen Menschenaltern. Wir nennen sie die ersten Menschen, denn wir sprechen ihre Sprache fast ebenso häufig wie unsere eigene. Nur bei den Ritualen des Tempels versuchen wir, unsere Muttersprache zu bewahren. Mit der Zeit wird auch sie vergessen werden, dann sprechen wir nur noch die Affensprache. Letztendlich werden wir auch diejenigen nicht länger aus unserem Volk verbannen, die sich mit Affen paaren, und so werden wir mit der Zeit wieder zu jenen Tieren werden, aus denen vor vielen Menschenaltern vielleicht unsere Vorfahren hervorgingen.«
    »Aber warum bist du menschlicher als die anderen?« fragte der Mensch.
    »Aus irgendeinem Grund sind die Frauen nicht so schnell in den Zustand der Wildheit zurückgefallen wie die Männer. Vielleicht liegt es daran, daß nur die niederen Arten von Männern zur Zeit des großen Unheils hierblieben, während die Tempel gefüllt waren mit den edelsten Töchtern der Rasse. Meine Rasse ist reiner als die anderen, weil meine weiblichen Vorfahren unzählige Jahrhunderte lang Hohepriesterinnen waren – das heilige Amt geht von der Mutter auf die Tochter über. Wir wählen unsere Gatten aus den Edelsten im Land. Der vollkommenste Mann, geistig und körperlich gesehen, wird zum Gatten der Hohepriesterin erkoren.«
    »Nach alledem, was ich von den Herren da oben sah, dürfte es einige Probleme geben, den Rechten unter ihnen zu finden«, sagte Tarzan grinsend.
    Die Frau sah ihn einen Moment prüfend an.
    »Lästere nicht«, sagte sie. »Es sind sehr heilige Männer – es sind Priester.«
    »Dann gibt es wohl andere, die besser aussehen?« fragte er.
    »Die anderen sind alle häßlicher als die Priester«, erwiderte sie.
    Ihn schauderte, wenn er an ihr Schicksal dachte, denn selbst im Dämmerlicht des Gewölbes war er von ihrer Schönheit beeindruckt.
    »Aber was geschieht nun mit mir?« fragte er plötzlich. »Wirst du mich in die Freiheit führen?«
    »Der Flammengott hat dich zu seinem Eigentum erkoren«, antwortete sie feierlich. »Nicht einmal ich besitze die Macht, dich zu retten – sollten sie dich wiederfinden. Aber ich bin nicht gewillt, dies zuzulassen. Du hast dein Leben gewagt, um meines zu retten. Dasselbe für dich zu tun ist wohl das mindeste. Es wird nicht leicht sein und kann Tage dauern, letztendlich denke ich aber doch, daß ich dich vor die Mauern führen kann. Komm, sie werden gleich nach mir suchen, und falls sie uns zusammen finden, sind wir beide verloren – sie würden mich in der Annahme töten, daß ich meinen Gott hintergangen habe.«
    »Dann dürfen wir das Wagnis nicht eingehen«, sagte er schnell. »Ich gehe in den Tempel zurück, und wenn ich mir den Weg in die Freiheit erkämpfen kann, wird dich kein Verdacht treffen.«
    Aber das wollte sie nicht zulassen, und schließlich überredete sie ihn, ihr zu folgen, indem sie ihm entgegenhielt, daß sie sich schon zu lange im Gewölbe aufgehalten hätten, als daß sie sich nicht verdächtig gemacht hätte, selbst wenn sie in den Tempel zurückkehrten.
    »Ich verstecke dich und gehe allein zurück«, sagte sie. »Dann werde ich sagen, ich sei lange ohne Bewußtsein gewesen, nachdem du Tha getötet hattest, und nun wüßte ich nicht, wohin du geflüchtet seist.«
    So führte sie ihn durch gewundene, düstere Gänge, bis sie schließlich eine kleine Kammer erreichten, in die durch ein Gitter in der Steindecke etwas Licht drang.
    »Dies ist die Kammer der Toten«, sagte sie. »Niemand wird auf den Gedanken kommen, hier nach dir zu suchen – sie würden es nicht wagen. Nach Einbruch der Dunkelheit komme ich wieder. Inzwischen habe ich vielleicht eine Möglichkeit gefunden, dir zur Flucht zu verhelfen.«
    Sie ging, und Tarzan von den Affen blieb in der Kammer der Toten unter der schon lange toten Stadt Opar allein.
     
     

Die Schiffbrüchigen
     
    Clayton träumte, er trinke Wasser im Übermaß, klares

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