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Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Titel: Tarzan 03 - Tarzans Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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weiterer Speer die braune Haut berührte, sprang ein gelbbrauner Schatten mit haßerfüllten grünen Augen und wildem Gebrüll aus der Tür der Hütte, in der Tarzan gefangengehalten worden war, und Sheeta, der Panther, stand knurrend neben seinem Herrn.
    Die Schwarzen und die Weißen standen einen Augenblick wie erstarrt vor Schrecken, und ihre Blicke hafteten auf der die großen Zähne bleckenden Dschungelkatze.
    Nur Tarzan von den Affen sah, was da noch aus dem dunklen Inneren der Hütte auftauchte.

Ritterlichkeit oder Schurkerei
     
    Jane Clayton hatte durch das Bullauge ihrer Kabine auf der Kincaid beobachtet, wie ihr Gatte zu der in üppigem Grün versinkenden Küste der Dschungelinsel gerudert wurde. Danach hatte das Schiff seine Reise fortgesetzt.
    Einige Tage lang sah sie niemanden außer Sven Andersson, den wortkargen und abstoßenden Koch der Kincaid. Sie hatte ihn nach dem Namen der Insel gefragt, auf der ihr Gatte ausgesetzt worden war.
    »Ich denk mir, ‘s wird mächtich bald ‘n mächtich harter Wind weh’n«, hatte er geantwortet, und mehr konnte sie aus ihm nicht herausbekommen.
    Sie schlußfolgerte daraus, daß er keine weiteren Worte Englisch sprach, und so hörte sie auf, ihn um Informationen anzugehen, jedoch unterließ sie nie, ihn freundlich zu grüßen und ihm für den üblen Fraß zu danken, den er ihr brachte.
    Drei Tagesreisen von der Stelle entfernt, wo Tarzan an Land gesetzt worden war, warf die Kincaid in einer großen Flußmündung Anker. Zugleich kam Rokoff in Jane Claytons Kabine.
    »Wir sind da, meine Liebe«, verkündete er mit widerlichem Hohn. »Ich bin hier, um Ihnen Sicherheit, Freiheit und Bequemlichkeit zu bieten. Mein Herz ist doch weich geworden angesichts Ihrer Qualen, und ich möchte alles wiedergutmachen, soweit ich kann.
    Ihr Mann war ein Tier – das wissen Sie am besten, da Sie ihn ja nackt in seinem heimatlichen Dschungel gefunden haben, wo er mit wilden Tieren umherstreifte, die seine Gefährten waren. Ich hingegen bin ein Gentleman und nicht nur adligen Geblüts, sondern ich wurde auch angemessen erzogen, wie es sich für einen Mann von Stand gehört.
    Nun biete ich Ihnen die Liebe eines vornehmen Mannes und den Umgang mit jemandem, der kultiviert und gebildet ist, Eigenschaften, die Sie in ihrer Beziehung mit dem armen Affen gewiß schmerzlich vermißt haben, liebe Jane. In kindlichem Unverstand sind Sie in diese Ehe hineingestolpert. Ich liebe Sie, Jane, und Sie brauchen mir nur Ihr Jawort zu geben, und Sie werden jeglicher Sorgen ledig sein – selbst Ihr Kind wird Ihnen heil und unversehrt zurückgegeben werden.«
    Draußen vor der Tür stand Sven Anderssen mit dem Mittagessen, das er Lady Greystoke bringen wollte. Der kleine Kopf auf dem dünnen, sehnigen Hals war leicht zur Seite geneigt, die Augen waren halb geschlossen, selbst die Ohren schienen nach vorn gestülpt zu sein – kurzum, eine so vollkommene Verkörperung des Lauschers war selten zu sehen. Sogar sein langer, gelber, struppiger Schnurrbart schien schlau herabzuhängen.
    Als Rokoff seine Rede beendet hatte und auf die ersehnte Antwort wartete, verwandelte sich der Ausdruck von Überraschung in Jane Claytons Gesicht in einen äußersten Abscheus. Sie schauderte förmlich vor seiner Nase.
    »Es hätte mich nicht gewundert, wenn Sie mich mit Gewalt gezwungen hätten, Ihren üblen Wünschen zu willfahren, Monsieur Rokoff«, sagte sie. »Aber daß Sie so dumm sein würden anzunehmen, ich, Gattin von John Clayton, würde mich freiwillig mit Ihnen verbinden, hätte ich nie gedacht. Ich weiß, daß Sie ein Schurke sind, Monsieur Rokoff. Soeben ist mir deutlich geworden, was für ein Dummkopf Sie zudem noch sind.«
    Rokoffs Augen verengten sich, und die Röte der Erniedrigung verdrängte die Blässe seines Gesichts. Er trat drohend auf die Frau zu.
    »Wenn ich Sie mir gefügig gemacht habe und Ihre plebejische Yankeesturheit Sie alles gekostet hat, was Ihnen lieb und teuer ist, selbst das Leben Ihres Kindes, dann werden wir sehen, wer letzten Endes der Dummkopf ist«, zischte er. »Bei den Gebeinen von St. Peter – ich werde alles durchführen, was ich mir für den Balg vorgenommen habe, und ihm vor Ihren Augen das Herz ausschneiden. Sie werden noch lernen, was es heißt, Nikolas Rokoff zu beleidigen.«
    Jane Clayton wandte sich müde ab.
    »Warum sich so weitläufig über die Tiefen auslassen, in die Ihre rachsüchtige Natur sinken kann?« sagte sie. »Ich lasse mich weder durch Drohungen noch durch

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