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Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Titel: Tarzan 03 - Tarzans Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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die Sonne auf einen fast verzweifelten Affenmenschen nieder.
    Zum ersten Mal im Leben hatte er sich im Dschungel verirrt. Daß er diese Erfahrung ausgerechnet jetzt machen mußte, erschien ihm ganz besonders grausam. Irgendwo in diesem wilden Land befanden sich seine Frau und sein Sohn in den Klauen des Erzschurken Rokoff.
    Welchen grauenvollen Schicksalsprüfungen waren sie in diesen sieben Tagen wohl ausgesetzt, während die Natur all seine Bemühungen zunichtemachte, ihren Aufenthaltsort zu ergründen? Er kannte den Russen, in dessen Gewalt sie sich befanden, nur zu gut, um nicht überzeugt zu sein, daß dieser Mann, rasend vor Wut, weil Jane ihm schon einmal entkommen war, und eingedenk der Tatsache, daß Tarzan ihm dicht auf den Fersen war, seinen Rachegelüsten freien Lauf lassen und ohne weiteren Zeitverlust all die Pläne verwirklichen würde, die sein krankhaftes Hirn sich ausgedacht hatte.
    Jetzt schien die Sonne wieder, aber Tarzan war ratlos, welche Richtung er einschlagen solle. Er wußte, daß Rokoff vom Fluß abgebogen war, um Anderssen zu verfolgen, aber ob er weiter ins Inland marschieren oder zum Ugambi zurückkehren würde, war die Frage.
    Ihm war jedoch aufgefallen, daß der Fluß an der Stelle, wo Rokoff ihn verlassen hatte, schmaler wurde und schneller floß, so daß er seiner Ansicht nach selbst für Kanus nur noch eine kurze Strecke stromauf schiffbar war. War Rokoff jedoch nicht zum Fluß zurückgekehrt, welche Richtung hatte er dann eingeschlagen?
    Anhand des Weges, den Anderssen mit Jane und dem Kind bei seiner Flucht eingeschlagen hatte, war Tarzan zu der Überzeugung gelangt, daß der Koch den ungeheuerlichen Versuch unternommen hatte, den Kontinent in Richtung Sansibar zu durchqueren. Aber ob Rokoff sich zu einem derart gefährlichen Unternehmen durchringen würde, war mehr als fraglich.
    Möglicherweise würde die Angst ihn dazu treiben, da er inzwischen gesehen hatte, wie die gräßliche Meute auftrat, die ihm auf den Fersen war, und da Tarzan ihm mit der Absicht folgte, in der Form Rache zu üben, die er verdiente.
    Schließlich entschied der Affenmensch, seinen Marsch nach Nordosten etwa in Richtung Deutsch-Ostafrika fortzusetzen, bis er auf Eingeborene stieß, von denen er etwas über Rokoffs Aufenthaltsort erfahren konnte.
    Am zweiten Tag nach Ende des Regens gelangte er in ein Eingeborenendorf, dessen Bewohner bei seinem Auftauchen augenblicklich in den Busch flohen. Tarzan ließ sich durch dieses Verhalten nicht aus der Fassung bringen, sondern verfolgte sie und hatte binnen kurzem einen jungen Krieger eingeholt. Der Bursche war dermaßen verängstigt, daß er sich überhaupt nicht verteidigte, vielmehr seine Waffen fallen ließ, auf die Knie sank, schrie und seinen Verfolger mit angstgeweiteten Augen ansah. Nur unter großer Mühe konnte der Affenmensch ihn soweit beruhigen, daß er zu einem zusammenhängenden Bericht über den Grund seiner maßlosen Furcht fähig war, die Tarzan in keiner Weise herausgefordert hatte.
    Nach langem guten Zureden erfuhr er, daß ein Trupp Weißer vor einigen Tagen durch ihr Dorf gezogen war. Die Männer hatten ihnen von einem schrecklichen weißen Teufel erzählt, der sie verfolgte, und sie vor ihm und der gräßlichen Meute gewarnt, die ihn begleitete.
    Anhand der Beschreibung, die die Weißen und ihre schwarzen Diener von Tarzan gegeben hatten, hatten sie ihn wiedererkannt.
    Nun erwarteten sie, daß eine Horde als Affen und Panther verkleideter Dämonen jeden Moment auftauchen würde.
    Tarzan erkannte darin Rokoffs schlaue Vorgehensweise. Dem Russen war daran gelegen, Tarzans Marsch möglichst zu erschweren, indem er die Eingeborenen in ihrer abergläubischen Furcht gegen ihn aufhetzte.
    Der Mann berichtete weiter, der Weiße, der jene Expedition anführte, habe ihnen eine märchenhafte Belohnung versprochen, wenn sie den weißen Teufel töteten. Dazu waren sie auch bereit gewesen, hätte sich eine Gelegenheit ergeben, doch bei seinem Anblick habe sich ihr Blut in Wasser verwandelt, wie die Träger des weißen Mannes es auch vorhergesagt hatten.
    Als der Affenmensch keinen Versuch unternahm, ihm etwas anzutun, faßte der Mann schließlich wieder Mut und begleitete ihn auf dessen Vorschlag ins Dorf zurück. Unterwegs rief er seinen Leuten zu, sie sollten ebenfalls zurückkehren, denn »der weiße Teufel hat versprochen, euch kein Haar zu krümmen, wenn ihr spornstreichs zurückkommt und seine Fragen beantwortet.«
    Nach und nach kehrten die Leute

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