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Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Titel: Tarzan 03 - Tarzans Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Gestalt bemerkte, die hinter ihnen in die dunkle Hütte kroch, und sie entdeckten sie auch nicht, als sie lautlos wieder hinausschlüpfte.
    Es war der kleine Buulaoo, der Sohn des Häuptlings und einer seiner jüngeren Frauen – ein rachsüchtiger, verderbter, kleiner Schurke, der Tambudza haßte und sich keine Gelegenheit entgehenließ, ihr nachzuspionieren und den geringsten ihrer Verstöße gegen die hiesigen Bräuche seinem Vater zu melden.
    »Dann wollen wir uns auf den Weg machen«, sagte Tarzan schnell.
    Das konnte Buulaoo nicht mehr hören, denn er wieselte bereits die Dorfstraße entlang dorthin, wo sein widerlicher Erzeuger selbstgebrautes Bier kübelte und die Darbietungen der wild umherhüpfenden Tänzer beobachtete, die wahre Freudensprünge vollführten und hysterisch umherwirbelten.
    So geschah es, daß zur gleichen Zeit, als Tarzan und Tambudza sich leise aus dem Dorf stahlen und in die pechschwarze Finsternis des Dschungels tauchten, zwei geschmeidige junge Läufer sich in gleicher Richtung auf den Weg machten, nur einem anderen Pfad folgten.
    Als Tarzan und Tambudza sich weit genug vom Dorf entfernt hatten, daß sie miteinander reden konnten, ohne flüstern zu müssen, fragte er die alte Frau, ob sie nicht auch eine Weiße und ein kleines Kind gesehen hätte.
    »Ja, Herr«, antwortete Tambudza. »Sie hatten eine Frau und ein kleines Kind bei sich – ein kleines weißes Dingelchen. Es ist hier in unserem Dorf an Fieber gestorben, und sie haben es begraben!«

Ein schwarzer Schurke
     
    Als Jane Clayton das Bewußtsein wiedererlangte, stand Anderssen bei ihr, das kleine Kind im Arm. Bei Anblick des Kleinen trat ein Ausdruck des Schmerzens und Schreckens in ihre Augen.
    »Was is los?« fragte er. »War’n Sie krank?«
    »Wo ist mein Kind?« fragte sie, seine Fragen überhörend.
    Anderssen hielt ihr das pausbäckige Wesen hin, aber sie schüttelte den Kopf.
    »Das ist nicht meines«, sagte sie. »Sie haben gewußt, daß es nicht meines ist. Sie sind genau so ein Teufel wie der Russe.«
    Anderssens blaue Augen weiteten sich in grenzenlosem Staunen.
    »Nich Ihr’s?« rief er. »Sie ham mir gesacht, das Kind an Bord der Kincaid is Ihr’s.«
    »Nicht das«, erwiderte Jane niedergeschlagen. »Das andere. Wo ist das andere? Es müssen zwei gewesen sein. Von dem hier hatte ich keine Ahnung.«
    »Da war kein annres. Ich dachte, das hier ’s Ihr’s. Tut mir sehr leid.«
    Anderssen war äußerst erregt und trat von einem Bein aufs andere. Jane konnte deutlich sehen, daß er die Wahrheit sagte. Er hatte wirklich keine Ahnung von der echten Identität des Kleinen.
    Da fing dieser an zu schreien und auf den Armen des Schweden auf und nieder zu hüpfen, gleichzeitig beugte er sich nach vorn und streckte die Arme nach der jungen Frau aus.
    Sie konnte der Bitte nicht widerstehen, sprang mit einem unterdrückten Schrei auf die Füße und drückte das Kind an ihre Brust.
    Einige Minuten weinte sie lautlos, das Gesicht in der schmutzigen Kleidung des Kindes vergraben. Der erste Schock der Enttäuschung, weil das kleine Ding nicht ihr geliebter Jack war, wich einer großen Hoffnung, daß ihr richtiges Baby durch irgendein Wunder in allerletzter Minute Rokoffs Händen entrissen worden war, bevor die Kincaid England verlassen hatte.
    Und nun dieser stumme Appell des heimatlosen Winzlings, allein und ungeliebt inmitten der Schrecken dieses wilden Dschungels! In erster Linie war es dieser Gedanke, der bewirkte, daß sich ihr Mutterherz dem Kind öffnete, während sie noch unter der Enttäuschung litt, über seine Identität getäuscht worden zu sein.
    »Haben Sie keine Vorstellung, wessen Kind das ist?« fragte sie Anderssen.
    Der Mann schüttelte den Kopf.
    »Keine Ahnung«, sagte er. »Wenn’s nich Ihr Kind is’, weiß ich auch nich’, wem’s gehört. Rokoff sagte, ‘s wäre Ihr’s. Un’ ich glauwe, er glaubte ’s auch.
    Was soll’n wir jetzt mit ihm mach’n? Ich kann schließlich nich’ zur Kincaid zurückgeh’n. Der erschießt mich glatt. Awer Sie könnt’n. Ich bring’ Se zum Meer, un’ dann kann ein’r von den Schwarz’n da Sie zum Schiff… was is’?«
    »Nein, nein!« rief Jane. »Nicht um alles in der Welt. Lieber würde ich sterben, als dem Mann wieder in die Hände zu fallen. Nein, wir wollen weiterziehen und das arme kleine Ding mitnehmen. Wenn Gott will, werden wir doch auf die eine oder andere Weise gerettet werden.«
    So setzten sie ihre Flucht durch die Wildnis fort, wobei sie ein

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