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Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Titel: Tarzan 04 - Tarzans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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als halte ihn eine mächtige eiserne Zange gepackt. Er konnte auch nicht schreien. Die schrecklichen Hände schlossen sich immer fester um seine Kehle. Seine Augen traten heraus, das Gesicht wurde aschfahl. Dann entspannte er sich noch einmal – diesmal zu jener ewigen Ruhe, aus der es kein Erwachen gibt. Korak lehnte den Toten gegen den Türrahmen. Dort saß er in der Dunkelheit, als lebte er noch. Nun wandte sich der Affenmensch um und glitt in die pechschwarze Dunkelheit der Hütte.
    »Meriem!« flüsterte er.
    »Korak! Mein Korak!« kam die Antwort, gedämpft aus Furcht, die Entführer zu alarmieren, und halb erstickt durch ein Schluchzen überwältigender Willkommensfreude.
    Der Jüngling kniete sich hin und zerschnitt die Fesseln an den Handgelenken und Fußknöcheln des Mädchens. Einen Augenblick später hob er sie auf die Füße, ergriff ihre Hand und führte sie zum Ausgang. Draußen hielt der grimmige Posten des Todes seine unheimliche Wache. Ein räudiger Dorfköter schnüffelte an seinen Füßen und winselte leise. Als die beiden Gestalten aus der Hütte auftauchten, stieß das Tier ein häßliches Knurren aus. Einen Augenblick später hatte es die Witterung des fremden weißen Mannes aufgenommen und fing nun an, laut und aufgeregt zu bellen. Im Nu wurden die Krieger am nächsten Feuer aufmerksam. Sie drehten die Köpfe in Richtung des Tumults. Es war unmöglich, daß sie die weiße Haut der Flüchtlinge nicht erkennen konnten.
    Korak glitt schnell in den Schatten an der Seite der Hütte und zog Meriem mit sich, aber es war zu spät. Die Schwarzen hatten genug gesehen, so daß ihr Mißtrauen geweckt wurde und ein Dutzend angerannt kamen, um nachzuforschen. Der belfernde Köter befand sich noch zu Koraks Füßen und zog die Krieger unbeirrbar herbei. Der Jüngling stieß das Biest mehrmals mit dem langen Speer, aber es war offensichtlich an Schläge gewöhnt, wich aus und bot ein höchst ungewisses Ziel.
    Andere Schwarze waren durch das Laufen und Schreien ihrer Dorfgenossen aufgeschreckt worden, und nun strömte die gesamte Dorfbevölkerung auf die Straße, um bei der Suche mitzuhelfen. Zuerst entdeckten sie den toten Körper der Wache, und einen Augenblick später betrat einer der Tapfersten die Hütte und sah, daß die Gefangene fehlte. Diese erschreckenden Enthüllungen erfüllten die Schwarzen mit einem Gemisch aus Entsetzen und Wut; da sie jedoch keinen Gegner vor Augen hatten, gewann letztere die Oberhand, und so stürmten die Anführer, von den hinter ihnen Stehenden vorwärtsgestoßen, schnell um die Hütte in Richtung des kläffenden räudigen Köters. Hier sahen sie einen einzelnen weißen Krieger, der mit ihrer Gefangenen entrinnen wollte, erkannten ihn als den Urheber zahlloser Überfälle und Demütigungen, und da sie glaubten, ihn in die Enge getrieben zu haben und selbst im Vorteil zu sein, fielen sie wie wild über ihn her.
    Als Korak sah, daß man sie entdeckt hatte, hob er Meriem auf die Schulter und lief zu dem Baum, der ihnen die Flucht aus dem Dorf ermöglichen sollte. Er wurde jedoch durch das Gewicht des Mädchens behindert, deren Beine sie selbst kaum tragen konnten, ganz davon zu schweigen, daß sie zu einer schnellen Flucht hätten verhelfen können. Die straffgezogenen Fesseln um ihre Fußknöchel hatten den Blutkreislauf lange Zeit behindert und die Gliedmaßen nahezu gelähmt.
    Wäre dies nicht der Fall gewesen, so wäre die Flucht der beiden ein leichtes Unternehmen gewesen, da Meriem kaum weniger gewandt war als Korak und sich in den Bäumen ebenso zu Hause fühlte wie er. Doch mit dem Mädchen auf der Schulter konnte er nicht gleichermaßen vorteilhaft laufen und kämpfen, und das Ergebnis war, daß eine ganze Rotte Dorfköter, angelockt durch das Gebell ihres Artgenossen und angefeuert durch die gellenden Schreie und das Gebrüll ihrer Herrn, den Fliehenden alsbald eingeholt hatte, noch ehe er die Hälfte der Strecke zum Baum zurückgelegt hatte, nach seinen Beinen schnappte und es schließlich fertigbrachte, ihn umzustoßen. Während er unter den hyänengleichen Bestien zu Boden sank und sich bemühte, wieder auf die Beine zu kommen, waren die Schwarzen bei ihm.
    Einige packten die um sich schlagende und beißende Meriem und brachten sie zur Ruhe – ein Schlag auf den Kopf genügte. Für den Affenmenschen hielten sie drastischere Methoden für angemessen. Obgleich er von den Hunden und Kriegern niedergedrückt wurde, brachte er es dennoch fertig, auf die Füße zu

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