Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Titel: Tarzan 04 - Tarzans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
Vom Netzwerk:
»Er beherrscht das ganze Gebiet ringsum meilenweit. Da wird er uns bestimmt schnell schnappen.«
    »Wird er nicht, jedenfalls wenn ich die Dinge in die Hand nehme«, sagte Hanson. »Ich treibe seit zehn Jahren hier Handel und gehe auf die Jagd, da weiß ich über das Land ebenso gut Bescheid wie er. Falls Sie sich das Mädchen holen wollen, werde ich Ihnen helfen, und ich kann Ihnen garantieren, daß uns niemand schnappt, bevor wir an der Küste sind. Ich würde Ihnen folgendes raten: Schreiben Sie ihr einen Brief. Ich werde dafür sorgen, daß sie ihn über meinen Häuptling in die Hände kriegt. Bitten Sie sie, daß sie sich noch mal treffen, um Abschied zu nehmen – das wird sie ihnen nicht abschlagen. In der Zwischenzeit können wir das Lager allmählich immer weiter nördlich verlegen, und Sie können Anstalten treffen, damit sie sich in einer bestimmten Nacht bereithält. Sagen Sie ihr, ich werde sie abholen, während Sie im Lager auf uns warten. Das ist bestimmt besser, denn ich kenne das Land gut und finde mich schneller zurecht als Sie. Sie können sich indessen um die Safari kümmern und langsam weiter nach Norden ziehen. Das Mädchen und ich werden Sie dann einholen.«
    »Aber angenommen, sie kommt nicht?« fragte Baynes.
    »Dann setzen Sie ein anderes Datum für einen letzten Abschied fest, und an Ihrer Stelle bin ich dann da und bringe sie mit. Sie wird kommen müssen, und wenn alles vorbei ist, wird sie sich deshalb keine Gedanken mehr machen – besonders, nachdem sie während des Marsches zur Küste zwei Monate mit Ihnen zusammen war.«
    Baynes war im ersten Moment geschockt und wollte zornig aufbegehren, aber er sagte nichts, denn fast im gleichen Moment kam ihm die Erkenntnis, daß dies praktisch dieselbe Sache war, die er selbst geplant hatte. Aus dem Mund des groben Händlers hatte es nur besonders brutal und kriminell geklungen. Dessenungeachtet erkannte der junge Engländer, daß der Erfolg mit Hansons Hilfe und dessen Kenntnis der afrikanischen Verkehrsverbindungen weitaus sicherer war, als wenn er die Sache im Alleingang betreiben würde. So nickte er stumm zum Zeichen des Einverständnisses.
    Die restliche Strecke zu Hansons nördlichem Lager legten sie schweigend zurück, denn beide waren mit eigenen Gedanken beschäftigt, die dem Partner gegenüber alles andere als rücksichtsvoll oder loyal waren. Als sie durch den Wald ritten, drangen die Geräusche ihres sorglosen Ritts einem anderen Bewohner des Dschungels an die Ohren. Der Killer hatte beschlossen, zu der Stelle zurückzukehren, wo er das weiße Mädchen mit dieser nur durch lange Übung zu erwerbenden Gewandtheit hatte in die Bäume flüchten sehen. Die Erinnerung an sie hatte etwas Zwingendes, das ihn unwiderstehlich zu ihr zog. Er wollte sie bei Tageslicht sehen, ihre Gesichtszüge studieren, die Augen- und Haarfarbe ergründen. Sie schien seiner verlorenen Meriem außerordentlich zu ähneln, dennoch sagte er sich, daß dies aller Wahrscheinlichkeit Einbildung war. Das flüchtige Bild, das er im Mondschein von ihr erhalten hatte, als sie sich vom Rücken des dahinpreschenden Pferdes in die Zweige des Baumes über ihr schwang, hatte ihm ein Mädchen von etwa derselben Größe wie seine Meriem gezeigt, doch mit rundlicheren Konturen und einer entwickelteren Weiblichkeit.
    Nun bewegte er sich gemächlich wieder in Richtung der Stelle, wo er das Mädchen gesehen hatte, als die Geräusche sich nähernder Reiter an sein Ohr drangen. Er pirschte sich durch die Zweige vorsichtig näher heran, bis er sie sehen konnte. In dem jüngeren erkannte er sofort den Mann, der auf der vom Mondlicht überfluteten Lichtung seine Arme um das Mädchen gelegt hatte, kurz bevor Numa angriff. Den anderen erkannte er nicht, indes kamen ihm dessen Haltung und Gestalt in solchem Maße bekannt vor, daß er ganz unruhig wurde.
    Er sagte sich, daß er nur mit dem jungen Engländer in Berührung bleiben mußte, um das Mädchen zu finden, deshalb ließ er sich ein wenig zurückfallen und folgte dem Paar zu Hansons Lager. Hier kritzelte der ehrenwerte Morison ein paar Zeilen, die Hanson einem seiner Boys anvertraute, der sich damit sofort in südlicher Richtung auf den Weg machte.
    Korak blieb in der Nähe des Lagers und behielt den Engländer ständig im Auge. Er hatte die vage Hoffnung gehegt, das Mädchen am Zielort der zwei Reiter vorzufinden, und war nun enttäuscht, keine Spur von ihr in der Nähe des Lagers zu entdecken.
    Baynes fand keine Ruhe und

Weitere Kostenlose Bücher