Taschenatlas Hühner und Zwerghühner: 182 Rassen für Garten, Haus, Hof und Ausstellung (German Edition)
die Rosafarbe.
Lakenfelder
Herkunft: Zwei Entstehungsregionen werden überliefert: Im holländischen Lakervelt, südlich von Utrecht einerseits und andererseits in der Nähe des Dümmer Sees in Westfalen soll diese Rasse aus Totlegern, Campinern und aus den belgischen Zottegems entstanden sein.
Rassegeschichte: In Westfalen gab es schon 1835 Hühner mit weißer Grundfarbe und schwarzen Hälsen und Schwän zen. Mit den neuen Leistungsrassen konnten die Lakenfelder zunächst nicht konkurrieren. Die Gründung des deutschen Sondervereins 1967 brachte aber die Rasse gut voran.
Form und Kopf: Geräumig und gestreckt ist der Rumpf. Die Haltung waagerecht, Brust und Bauch voll gut entwickelt. Rücken und Schultern breit. Auch genü gende Breite im Schwanzansatz, der beim Hahn aus breiten Steuer- und Sichelfedern besteht. Die Henne hält den Rumpf fast waagerecht; sie zeigt besonders volle Brust- und Bauchpartie. Der Stand wirkt nicht hoch, die Schenkel sind wenig sichtbar. Mittelhoher Stehkamm bei Hahn und Henne, der hier leicht geneigt sein darf. Kleine, ovale weiße Ohrscheiben und nur mittellange Kehllappen. Augenfarbe braunrot.
Farbenschlag: Ausschließlich weißes Rumpfgefieder und Kopf, Halsbehang und Schwanz tiefsamtschwarz.
Besonderheiten: Interessantes, kontrastreiches Farb- und Zeichnungsbild. Gehört zu den förderungswürdigen Rassen, da die Bestände bedroht sind.
Leghorn
Herkunft: Gesichert ist die italienische Stadt Livorno (engl. Leghorn) als Heimat. Von dort um 1830 in die USA.
Rassegeschichte: Schon 1853 wird die ungewöhnlich hohe Legeleistung beschrieben. Um 1870 Einfuhr nach England. Durch Verpaarung mit Minorkas wurden höhere Schlachtgewichte erzielt. In Deutschland kannte man die „eleganten Weißen“ zwar schon vor dem Ersten Weltkrieg, ihre Verbreitung gelang aber erst nach 1918. Eigentliche Aufwärtsentwicklung kam erst nach 1945 durch die Gründung des Sondervereins und der Orientierung am amerikanischen „Standard of Perfection“.
Form und Kopf: Die Gestalt wird durch fließende Linien gebildet. Dazu gehört die über dem Sattel ansteigende Rückenlinie bis in den breit gefächerten, hoch getragenen Schwanz des Hahnes. Harmonisch ausgerundete Unterlinie mit voller Brust- und Bauchpartie. Reiche Befiederung des Hahnenschwanzes. Betonte, kräftige Schultern. Mittellange Schenkel und feinknochige Läufe. Deutliche Unterscheidung zum Italiener-Kamm: relativ kleiner Stehkamm, Fahne leicht aufwärts gerichtet. Nicht zu lange Kehllappen, mittelgroße, emailleweiße bis cremefarbige Ohrscheiben. Rote Augenfarbe.
Farbenschlag: Ausschließlich reinweiß.
Besonderheiten: Legeleistung im ersten Jahr durchschnittlich 200 Eier pro Henne. Im Verhältnis zum Futterverbrauch ist auch das Eigewicht (60 g) beachtlich.
Lütticher Kämpfer
Herkunft: Heimatland ist Belgien. Ende des 19. Jahrhunderts aus Kampfhühnern der Flamen und Wallonen erzüchtet. In der Provinz Lüttich entstanden aus Brügger Kämpfern und Malaien höher stehende Kämpfer mit stärkeren Knochen.
Rassegeschichte: Ab 1923 wurden die Lütticher zusammen mit den Brüggern in einer gemein samen Schauklasse geführt. Ab 1975 werden die beiden Rassen getrennt aufgeführt.
Form und Kopf: Lütticher sind im Unterschied zu den Brüggern im Rumpf mehr gestreckt und schlanker in den Halslinien. Der Rücken länger mit schräg abfallender Linie. Kaum ausgeprägte Bauchregion. Lan ge, hervortretende Schenkel, starkknochige Läufe, möglichst mit Doppelsporen. Der Hahnenschwanz ist ziemlich lang, gut besichelt und wird etwas offen getragen. Leichter Winkel zum Rücken. Die Henne ist in der Körperhaltung flacher. Auch bei ihr deutliche Sporen erwünscht. Dreireihiger Erbsenkamm, möglichst schmal. Einfachkämme sind zugelassen, sogar bei der Henne leicht umliegend. Wenig entwickelte Kehllappen, kleine Ohrlappen, deren Farbe wie die des Gesichts maulbeerfarbig bis schwarzrot sein soll. Dunkle Augen.
Farbenschläge: 1.4, 1.6, 1.8, 1.24, 2.4, 2.9, 3.1, 3.2, 5.1, 5,3, 5.4, 5.5.
Besonderheiten: Kraftstrotzende Erscheinung, interessante Vielfalt der Farben und Zeichnungen.
Lütticher Zwerg-Kämpfer
Herkunft: In Belgien gab es ab 1960 die ungetrennte Rasse „Belgische Zwergkämpfer“. Die Aufspaltung in den Brügger und Lütticher Typ erfolgte wenig später, sodass schon ab 1990 die Lütticher Variante in Belgien und dann auch in Berlin die deutlich von den Brüggern unterscheidbaren Lütticher Zwerg-Kämpfer gezüchtet
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