Taschenatlas Hühner und Zwerghühner: 182 Rassen für Garten, Haus, Hof und Ausstellung (German Edition)
und breiten Schultern. Die hoch getragene Brust ist etwas vorgewölbt. Die Henne ist in der Körperhaltung etwas mehr waagerecht. Der „edle“ Gesamtausdruck entsteht nicht zuletzt durch den recht hohen Stand. Fest aufsitzender Stehkamm, bei der Henne im hinteren Teil umliegend, Kehllappen in feinem Gewebe, mittelgroße, weiße Ohrscheiben, regulär dunkelbraune Augen (rote gestattet).
Farbenschlag: Ausschließlich blau gesäumt; taubenblaue Grundfarbe mit schwarzen Federsäumen.
Besonderheiten: Spanische „Sonnenkinder“ aus deutscher und englischer Züchterwerkstatt. Aufspaltung in der Farbe. Für den Schaukäfig ist die richtige Farbe nicht leicht zu erzielen. Jahresleistung der Henne im Durchschnitt 100 Eier.
Zwerg-Araucana
Herkunft: In den USA sollen angeblich um 1975 Zwerg-Araucana erzüchtet worden sein, die 1984 in den dortigen Standard aufgenommen wurden.
Rassegeschichte: In Deutschland erzielte W. Pröbsting/St. Augustin Ende des vorigen Jahrhunderts die Kleinausgabe der Araucana-Rasse.
Form und Kopf: Der Rumpf in aufgerichteter Haltung ist allseits gut gerundet. Dazu tragen die breiten Schultern und der mäßig lange Rücken bei. Der Hinterkörper ohne Schwanzgefieder ist allerdings beim Hahn durch volles und dichtes Sattelgefieder recht breit. Die Vorderseite zeigt die breite, leicht vorgewölbte Brust. Die Bauchregion ist, besonders bei der legenden Henne, gut entwickelt. Der Stand ist übermittelhoch durch die kräftigen Schenkel und die feinknochigen Läufe. Die Flügel dürfen den Körper nicht überragen. Unregelmäßiger Erbsenkamm, rote Ohrlappen. Drei Formen der Kopfbefiederung: a) Federquasten (Tuffs, Bommeln) am seitlichen Kopf, b) ausgeprägter Backenbart ohne Quasten, c) mit Federquaste und Bart. Rote bis orangefarbene Augen.
Farbenschläge: 1., 1.8, 1.4, 1.12, 5.1, 5.3, 5.4, 5.5, 6.1.
Besonderheiten: Sehr reizvoll sind die kleinen, türkisfarbenen Eier. Die Rasse zählt zu den Seltenheiten. Bei rassegerechter Haltung ist die Konstitution und Kondition optimal.
Zwerg-Asil
Herkunft: Ersterwähnung in der englischen Zeitschrift „Fanciers Gazette“ 1890. W. F. Entwisle beschrieb die Rasse 1894.
Rassegeschichte: Zur Verzwergung der stattlichen, großen Asil dienten zunächst Zwerg-Malaien. Um 1970 Wiedererzüchtung in Belgien (W. Coppens) und in Deutschland durch W. Kämmerling. Weiße Indische Zwerg-Kämp fer, englische Zwerg-Asil und Ko Shamo bildeten das Zuchtpoten zial.
Form und Kopf: Breiter, gedrungener Rumpf mit starker Muskelbildung. Rücken breit, flach und abfallend. Stark hervortretende Schultern (abstehender Flügelbug). Knapp ist die Sattelregion, geschlossen der gesenkt getragene Schwanz, beim Hahn nur mit schmalen, leicht gebogenen Sicheln und kurzen Schwanzdeckfedern besetzt. Sehr breite Brust und kurze, muskulöse Schenkel unterstützen den Asil-Eindruck. Die Läufe kurz und kräftig in den Knochen, dabei breit stehend und mit Sporen versehen. Auf dem kurzen, breiten Schädel sitzen der wenig entwickelte Erbsenkamm, die unbefiederte Kehlwamme und die kleinen, roten Ohrlappen. Das Gefieder ist überall sehr knapp und flaumarm. Die Augenfarbe ist perlfarbig bzw. bei Jungtieren gelb bis orangegelb.
Farbenschläge: 5.5, 22.2, gelbbunt.
Besonderheiten: Zwerg-Asil sind zwar relativ neu auf deutschen Schauen, haben aber in letzter Zeit eine gute Verbreitung erreicht. Geeignet für begrenzte Raummöglichkeiten.
Zwerg-Augsburger
Herkunft: Versuche, in Deutschland ein Miniaturhuhn mit Becherkamm zu züchten, reichen zurück bis in die Zeit um 1930.
Rassegeschichte: Die Anfänge sind nicht dokumentiert. Um 1958 Wiedererzüchtung durch O. Knöpfler. Große Augsburger, Deutsche Zwerghühner und Zwerg-Italiener waren daran beteiligt. Erste Vorstellungen 1963 und 1965 in Stuttgart und Frankfurt. Offizielle Anerkennung 1975.
Form und Kopf: Der Rumpf erscheint durch die aufgerichtete Haltung und die gestreckte Rückenlinie nach hinten abfallend. Der Rahmen darf trotz Zwergengröße nicht zu gering erscheinen. Breit sind demgemäß Schultern und Rücken. Unterlinie: volle und breite Brust und gut entwickelter Bauch. Die kräftigen Schenkel und die mittellangen Läufe gehören zum Stand. Der Hahnenschwanz soll recht lang und breit sein. Die stark gebogenen Haupt- und Nebensicheln werden hoch getragen. Der Hennenschwanz ist flacher und wird leicht gefächert. Hauptrassemerkmal: Aufrecht stehender Kamm, der nach den ersten Kammzacken sich zu einer becherförmigen „Krone“
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