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Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie

Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie

Titel: Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Hrsg Munk
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Pasteurella tularensis , der Urheber der Tularämie, er wird durch Zecken von verschiedenen Säugetieren auf den Menschen übertragen. Oder die Pestbakterien Yersinia pestis , die durch den Floh von Nagetieren der Steppe auf den Menschen übertragen werden.
    Viele vom Menschen landwirtschaftlich genutzte Flächen gehen auf ursprüngliche Steppenlandschaften zurück.
5.4.7 Arktische Buschlandschaften (Tundra)
    Die Tundra ist das charakteristische Buschland der arktischen Zone, der Name Tundra leitet sich vom finnischen „tunturi“ ab und bedeutet „unbewaldeter Hügel“. Mit einer Gesamtausdehnung von 8 Millionen km 2 erstreckt sich die Tundra über die arktische Zone Eurasiens und Amerikas, fehlt aber weitgehend auf der Südhalbkugel, da die zugehörigen Klimazonen hier im Bereich der Ozeane liegen. Die Niederschläge sind mit etwa 200 mm zwar nicht hoch, wegen der geringen Temperaturen herrschen aber trotzdem eher feuchte Bedingungen. Die Sommer sind kurz und kühl und der Boden bleibt in der Tiefe ständig gefroren, es gibt zahlreiche Schmelzwassertümpel. Die Strahlungsverteilung ist durch Polartag und Polarnacht recht unterschiedlich, an Sommertagen ist eszwar sehr lange hell, die Sonne hat aber einen sehr schrägen Einfallswinkel, sodass nur bestimmte Hanglagen licht- und wärmebegünstigt sind.
    Bei der Vegetation herrschen Moose, Flechten und Heidepflanzen vor. Wegen der Kälte sind Entwicklungs- und Wachstumsgeschwindigkeiten von Tieren und Pflanzen deutlich verringert, eine nur 60 cm dicke Fichte kann daher über 400 Jahresringe aufweisen. Rentierflechten wachsen im Jahr nur 1–5 mm, von Rentieren beweidete Flächen brauchen daher mindestens 10 Jahre zur Regeneration. Typische Tiere sind Ren Rangifer , Lemming Lemmus , Schneehase Lepus timidus , Polarfuchs Alopex lagopus , Schneeeule Nyctea scandiaca , Schneehühner Lagopus und Stechmücken. Massenvermehrungen und Wanderungen sind häufig (Abb. 98, Abb. 3. 6 ).
5.4.8 Hitze- und Trockenwüsten
    Schon von der Namensgebung her sind Wüsten ein Inbegriff der Lebensfeindlichkeit. Die meisten Wüstengebiete findet man in subtropischen Klimazonen. Zu den nördlichen Wüsten gehören unter anderen die Wüste Gobi in China, die Wüsten im Südwesten Nordamerikas, die Sahara in Nordafrika und die arabischen und iranischen Wüsten im Nahen Osten. Im Bereich des südlichen Wüstengürtels liegen Patagonien in Argentinien, die Wüste Kalahari im südlichen Afrika sowie die Große Victoriawüste und die Große Sandwüste in Australien. Wüstengebiete können sich ausweiten, wenn die Vegetation in Trockengebieten entfernt oder überweidet wird ( Siehe hier ).
    In den subtropischen Hitze- und Trockenwüsten sind ganzjährig hohe Temperaturenmit Wassermangel verknüpft. Halbwüsten besitzen eine jährliche, kurze, humide Periode, es gibt in maximal zwei Monaten Regen, dieser kann je nach geographischer Region zweimal jährlich oder nur im Winter oder Sommer niedergehen. In Vollwüsten gibt es dagegen nur episodische Niederschläge. Die Nächte sind im Gegensatz zu den Tagen kalt, die Temperaturunterschiede können bis zu 50 °C betragen. Das Sonnenlicht wirkt ungehindert auf den Boden ein, durch wind- und hitzebedingte Verdunstung kann die Oberfläche versalzen. Wüstenböden sind humusarm und trocken. Man unterscheidet die extrem lebensfeindlichen Ton- und Lösswüsten von den Sandwüsten und Steinwüsten mit etwas günstigeren Feuchtigkeitsbedingungen (Abb. 5. 12 ). Die extremen abiotischen Bedingungen hemmen die Primärproduktion durch Wüstenpflanzen , daher ist auch die Ernährung von Konsumenten und Destruenten eingeschränkt. Xerophytische Gräser , Zwiebelgeophyten und Sukkulenten bestimmen die Vegetation vor allem der Halbwüsten. Das Wüstenleben konzentriert sich in Kleinlebensräumen, z. B. unter einzelnen Steinen, in Büschen, an Kadavern oder in Wohnhöhlen. Die hochgradige Isolation der Wüsten hat viele endemische Arten entstehen lassen. 90 % der Tiere zählen zu den phyto- und zootrophen Arten, auch im Boden gibt es nur sehr wenige Saprotrophe. Wüstentiere sind in ihrer Nahrungswahl oft flexibel, feste Nahrungsnetze lassen sich daher kaum angeben. Der Wasserbedarf wird meist über die Nahrung gedeckt. In den subtropischen und tropischen Wüsten fehlt eine ausgesprochene thermische Jahresrhythmik. Ausgeprägter ist der Tag-Nacht-Rhythmus, der zu einem Faunenwechsel der jeweils aktiven Arten führt. Es gibt viele Migranten und Nomaden.

    Abb. 5. 12 Alle

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