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Tascosa (German Edition)

Tascosa (German Edition)

Titel: Tascosa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magnolia Belle
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Sie diesen Auftrag
ausführen?"
    Er lächelte und nahm das Blatt. Aber als er
anfing zu lesen, verschwand sein Lächeln. "Entschuldigen Sie, aber warum
brauchen Sie all die Lebensmittel?"
    "Ich bin Amanda Clark, und ich habe
gerade das Speiselokal gekauft."
    Garza machte bei diesen Neuigkeiten große
Augen. "Ich liefere nur gegen Barzahlung."
    "Das ist kein Problem. Außerdem, wie
teuer kommt ein Kochherd mit Frachtkosten und allem?"
    "Hängt davon ab, was für einen Herd Sie
wollen."
    "Einen großen. Den größten, den Sie
finden können."
    "Lassen Sie mich das prüfen. Dann melde
ich mich bei Ihnen. Was das betrifft", er wedelte mit der Liste,
"davon kann ich das meiste bis heut Nachmittag liefern lassen. Einiges
wird erst am Mittwoch kommen."
    "Das ist gut. Fürs erste muss ich aber
jetzt Putzmittel mitnehmen." Sie übergab ihm dreißig Dollar. "Wär das
genug als Kontoeröffnung?"
    "Ja, Ma'am, Das ist mehr als genug."
    Als sie ihre Putzmittel hatte, lief sie die
Straße runter bis zu dem Schild Henry Kimball, Hufschmied .
    "Hallo!" rief sie und ging in das
zur Straße hin offene Gebäude.
    "Ja?" Er kam hinter einem Wagen
hervor, der Schweiß perlte ihm von der Stirn und glitzerte auf seinen
tonnenstarken Bizeps.
    "Guten Morgen. Ich bin Amanda Clark. Ich
hab grade das Speiselokal gekauft." Sie nickte ihm zu. "Der Herd hat
an der Seite einen schlimmen Riss. Ich werde einen neuen kaufen. Aber bis
dahin, könnten Sie eine Platte oder sonst was über den Riss machen?"
    "Lassen Sie mich sehen." Er wischte
seine Hände an einem alten Lappen ab.
    Sie ging mit ihm ins Lokal und weiter in die
Küche.
    Als sie drin waren, untersuchte er die Lage.
"Ja, das kann ich flicken."
    "Na gut. Wie viel? Und wann können Sie es
machen? Ich möchte am Samstag eröffnen."
    "Bis Samstag? Na klar. Das wird Sie zwei
Dollar kosten."
    "Klingt gut."
    Sie hatte nur noch zwanzig Dollar übrig. Damit
wäre sie bei achtzehn. Sie musste vorsichtig sein und auf ein erfolgreiches
Geschäft hoffen.
    Als Herr Kimball gegangen war, hängte Amanda
ein großes Schild an die Tür "Geschlossen — Wiedereröffnung am Samstag
zum Abendessen" , und sie verbrachte den ganzen Tag mit Schrubben. Als
erstes packte sie die Speisekammer an. Sie schleppte halb volle Säcke mit
Kaffeebohnen, Zucker, Maismehl und getrockneten Bohnen heraus. Überall waren
Mäusespuren zu sehen. Deswegen begann sie mürrisch einen neue Einkaufsliste.
Darauf standen große Blechdosen mit Deckel an oberster Stelle.
    Irgendwann hatte sie den Bereich sauber und
machte sich als nächstes an den Küchentisch. Als sie diesen abgeschrubbt und
desinfiziert hatte, nahm sie sich schließlich das Geschirr vor. Sie prüfte
sorgfältig jeden Teller, jede Schale, jeden Becher.
    Eifrig begann sie dann im Speisesaal die Möbel
zu sichten. Sie zählte ganze dreißig Stühle. Mit geschäftsmäßigem Scharfsinn,
setzte sie ihre Inventur in der Küche fort und erfasste das Geschirr. Sie hatte
zweiunddreißig Teller — eigentlich achtundzwanzig wenn sie die wirklich
schlechten aussortierte — vierundzwanzig tiefe Teller und sechsundvierzig
Becher. Sie konzentrierte sich dann auf das Besteck. Gerade hatte sie
fünfundzwanzig Messer abgezählt, als der Ladenbesitzer hinten an der Tür
klopfte und ihre Bestellung brachte.
    "Kommen Sie rein", lächelte sie ihn
an und hielt die Tür auf. "Hier entlang."
    Garza ging hinein und verzog das Gesicht. Als
er in die Speisekammer kam, nickte er zustimmend wegen der Sauberkeit.
"Ich hoffe Sie nehmen es mir nicht übel. Aber ich muss Ihnen sagen, dass
ich diesen Ort hasse. Also gehasst habe, aber jetzt wo Sie hier sind, sieht die
Speisekammer gut aus." Er lud ihre Bestellung ab und musste mehrmals zum
Wagen und zurück laufen.
    "Wünsch Ihnen hierbei viel Glück",
sagte er, als er fertig war.
    "Danke. Das gibt noch ne Menge Arbeit.
Ich hoffe nur, dass es mir nicht über den Kopf wächst."
    "Schlechter als der vorige Besitzer
können Sie nicht sein", machte Garza ihr Mut. "Ich komme Ende der
Woche mit dem Rest Ihrer Bestellung wieder." Als er schon fast an der Tür
war, blieb er stehen und drehte sich um. "Ach ja, und der Kochherd wird
sie etwa hundertfünfzig kosten."
    "Danke."
    Er ging raus, und sie zählte derweil das
restliche Besteck. Wobei sie sich fragte, wo sie hundertfünzig Dollar hernehmen
sollte.
     
    * * *
     
    Garza hatte an dem Tag viel zu tun. Nachdem
Amanda am Morgen dagewesen war, kamen andere Kunden und erfuhren was es Neues
gab. Die junge Frau, die

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