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Tascosa (German Edition)

Tascosa (German Edition)

Titel: Tascosa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magnolia Belle
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riesigen
gemauerten Kamin, der die eine Wandmitte ausmachte, war der Sims überreich mit
Wildblumen geschmückt. Vornehme Ledermöbel standen verstreut in dem einladenden
Raum, auf dem Boden lagen wunderschöne indianische Läufer. Von den
Kerzenleuchtern bis zu den Sesseln, alles zeugte von Reichtum und Wohlstand.
    Zu ihrer Rechten führte eine geschwungene
Treppe in weitem Bogen in den zweiten Stock. Das polierte Geländer schimmerte
im sanften Licht der Lampen. Geradeaus ging es durch französische Türen ins
Esszimmer. Sogar vom Wohnzimmer aus konnte Amanda erkennen, mit welcher Eleganz
der große Tisch gedeckt war. Der Damensalon war links vom Wohnzimmer, und
Amanda konnte durch die offene Tür sehen, dass dort die Möbel mit Seide und
Brokat anstatt mit Leder bezogen waren.
    Amanda nahm ihre Umgebung mit aufgeregter
Vorfreude in sich auf, während Brian sie einer Gruppe nach der anderen
vorstellte.
    "Sie sind also die, die das Esslokal
gekauft hat", sagte Estelle Richards, eine der Ehefrauen, und musterte sie
von Kopf bis Fuß.
    "Ja. Die bin ich." Amanda lächelte.
"Sie haben davon gehört?"
    "Jeder hat davon gehört." Die ältere
Frau lächelte nicht. "Ich hoffe, Sie wissen was Sie tun, meine Liebe. Das
kann ein rauer Ort sein. Ich frag mich, ob Sie klug sind." In ihrer Stimme
klang Kritik mit.
    Der Ton in den Worten der Frau weckte Amanda's
Ärger, sie fühlte sich von der Frau verurteilt, ihre Fähigkeiten infrage
gestellt und ihr Können angezweifelt. Bevor Amanda was sagen konnte, rief
jemand im Raum nach Brian. Er entschuldigte sich und ließ Amanda mit der Frau
des Ranchers zurück.
    Im selben Moment klopfte es an der Tür und ein
Diener ließ Nate herein. Amanda sah, wie er sich schnell im Raum umsah. Und an
seinem Gesichtsausdruck erkannte sie, dass er sich fehl am Platze fühlte. Er
trug keinen Anzug, wie die anderen Männer hier, und sie vermutete, dass er das
beste Hemd anhatte, das er sich ausborgen konnte. Als seine Augen Amanda
gefunden hatten, wie sie am Kamin stand, konnte sie allerdings sehen, dass er
sich entspannte.
    Ihr war nicht klar, wie anziehend er sie in
diesem Moment fand. Zuzuschauen, wie sie sich im Hotel die Kleider anhielt, das
war eine Sache gewesen. Sie aber jetzt zu sehen, wie sie eins davon trug, das
war ganz was anderes. Sie sah wie eine Prinzessin aus, von der er mal im
Märchen gehört hatte. Es fiel ihm kein anderer Vergleich ein.
    "Entschuldigen Sie mich", sagte
Amanda zu Estelle, "ich sehe grad einen alten Freund."
    "Einen alten Freund?"
    Ohne weitere Erklärung ging Amanda quer durch
den Raum zu Nate und war froh, dass sie von der neugierigen Frau weg kam.
"Ich bin so froh, dass du da bist", flüsterte sie und beugte sich zu
ihm. "Du musst mich retten." Mit einem leichten Kopfnicken deutete
sie auf die Frau, der sie grad entkommen war.
    Er nahm ihre Hand und flüsterte zurück,
"Du bist absolut umwerfend." Er hatte das Wort "umwerfend"
noch nie zuvor benutzt. Es überraschte ihn.
    "Bradford, schön dass du gekommen
bist." Brian kam rüber und unterbrach sie mit Absicht. Die beiden Männer
schüttelten sich die Hand. "Bier?"
    "Oh, noch nicht", lehnte Nate ab.
"Vielleicht später."
    "Na gut. Fühl dich wie zuhause."
Damit packte Brian Amanda am Ellbogen und steuerte sie auf eine andere Gruppen
von Freunden zu.
     
    * * *
     
    Bei dem opulenten Abendessen saß Amanda links
an Brian's Seite. Nate war so weit weg von ihr platziert worden wie möglich. Ab
und zu wanderten dennoch ihre Blicke den langen Tisch hinunter zum anderen, und
sie fragten sich, wie der andere wohl aushielt. Sie wünschten sich, nahe genug
beieinander zu sitzen, um sich zu unterhalten.
    Brian saß am Kopfende. Er sah großartig aus,
stark und voller Lebenskraft. Er achtete auf jedes Wort, das Amanda von sich
gab und überschüttete sie mit Komplimenten. Er war jetzt seit drei Jahren
verwitwet, und es gefiel ihm, dass ihn bei Tisch wieder eine schöne Frau
beehrte.
    Obwohl sie noch so jung war, verhielt sie sich
selbstbewusst, beantwortete alle Fragen mit Intelligenz und Verstand. Sie
drückte sich gut aus und hatte gerade genug Allgemeinwissen, um interessant
aber nicht so aufdringlich wie die anderen Frauen zu sein. Für Brian schien
Amanda perfekt zu sein.
    In Anbetracht ihrer seltenen Schönheit merkte
Brian, dass er sich in ihren Augen verlieren könnte, im Duft ihres Parfums und
im Klang ihrer Stimme. So hatte er sich bis jetzt nur einmal im Leben gefühlt,
und diese Frau hatte er dann

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