Tascosa (German Edition)
ein Weg der Brian vor Amanda
schuldlos scheinen ließe. Sein Kopf raste, seine eisblauen Augen füllten sich
mit kalter, berechnender Wut als sein Blick auf die Winchester fiel, die über
dem Schreibtisch hing.
Brad-ford. Brad-ford. Brad-ford.
Brian sprang zur Wand, ergriff die Waffe und
lud sie einmal. Er wirbelte auf der Stiefelspitze herum, feuerte ab und brachte
den Hirschkopf zur Explosion, der an der gegenüberliegenden Wand hing. Fell und
Stopfwatte flogen durch die Luft wie Konfetti.
* * *
Als das Abendessen vorüber war und Gute Nacht
gesagt wurde, entschuldigten Nate und Amanda sich und gingen in ihr Zimmer.
Entgegen der Sitte dazumal, die Tür offen zu lassen, wenn unverheiratete Leute
zusammen waren, machte Nate sie trotzköpfig zu.
"Sie scheinen sehr nett zu sein",
bemerkte sie.
"Alles in allem sind sie eine nette
Truppe. Aber sie haben mich davon abgehalten." Er blies die Lampe
aus und ging zu ihr. "Ich brauch dich in meinen Armen, Weib. Jetzt in
dieser Minute."
"Nate!" wehrte sie sich erhitzt.
"Du scheinst nicht viel von mir zu halten."
"Was?" Ihr Ärger überraschte ihn.
"Du machst die Tür zu und bläst die Lampe
aus. Du bist dabei, mir einen schlechten Ruf zu verschaffen."
Nate stöhnte. Er wusste, dass sie Recht hatte,
öffnete widerstrebend die Tür und machte die Lampe wieder an. "Ich glaub,
ich sag besser Gut Nacht."
"Honey, sei mir nicht bös." Sie
langte zu ihm rüber.
"Was soll ich bloß machen? Ich will dich
grade jetzt so sehr; ich kann nicht hier sitzen und nur reden."
"Hol doch Bill und Randy auf einen Besuch
rüber." Sie zwinkerte ihm zu, aber er verstand nix.
"Drei Männer kommen rein, zwei gehen
raus", erklärte sie. "Im Dunkeln, wer wird da zählen?"
"Oh, du bist schlimm. Schlimm und
schlau." Er grinste. "Wart, ich hol sie."
Nate ging rüber in die Baracke und winkte
Randy. Randy stöhnte und sah auf seine erste gute Pokerhand für diesen Abend.
"Ich bin raus", sagte er und ging zu Nate. "Ja?"
"Kann ich dich und Bill für ein paar
Minuten ausleihen?"
"Um was zu tun?"
"Amanda besuchen."
"Ich will sie gern sehn, aber es ist
spät. Warum musst du uns jetzt ausleihen?"
"Weil, wenn ihr zwei geht, könnte ich
zurückbleiben." Nate hoffte, dass Randy begreifen würde was er meinte.
"Du meinst dableiben, aber niemand weiß
dass du dableibst?"
"Genau."
"Klar. Ich hol schnell Bill." Nach
ein paar Minuten gingen die drei Männer übers Gelände und klopften bei Amanda.
Sie begrüßte sie lächelnd. "Kommt
rein."
Sie machten es sich in dem kleinen Zimmer
bequem, zwei saßen auf Stühlen und Nate neben Amanda auf der Bettkante. Sie
unterhielten sich etwa zwanzig Minuten.
Als ihnen keine Geschichten mehr einfielen,
stand Randy auf und streckte sich. "Es ist Zeit für uns schlafen zu gehen,
meinst du nicht?" Er sah zu Bill rüber.
"Ja. Sonnenaufgang kommt früh." Er
folgte Randy zur Tür, Nate direkt hinter ihnen.
"Nacht Jungs. Habt was gut bei mir",
sagte Nate und schloss die Tür. Er blies die Lampe aus und legte sich ins Bett.
"Komm her." Mit der einen Hand zog er sie sanft an der Schulter und
mit der anderen streichelte er das Bett. "Lass dich drücken."
Amanda streckte sich neben ihn, legte einen gebeugten
Arm über seine Brust und stützte ihr Kinn auf die Faust, damit sie ihn ansehen
konnte. "Cowboy, ich hab dich so vermisst", flüsterte sie.
Mit sanfter Hand strich Nate ihr die Haare aus
dem Gesicht und fuhr am Kinn entlang. "Nenn mich Darling und Honey",
murmelte er. "Sag mir, ob du mich liebst."
"Du bist mein Darling. Und noch mehr, du
bist mein Mann. Ob ich dich liebe? Oh Mann, niemand auf dieser Welt ist jemals
mehr geliebt worden. Weißt du nicht, wie sehr ich dich brauche? Auch wenn du
weg bist, muss ich wissen, dass deine Liebe für mich da ist, nur für mich. Das
bringt mich durch die schlimmsten Tage und die einsamsten Nächte."
Sie streichelte sein Gesicht, seine Lippen.
"Als du mir gezeigt hast, wie ich dich lieben soll, wusste ich noch nicht,
wie sehr ich dich brauchen würde. Ich hatte all die Geschichten von
"ehelichen Pflichten" gehört." Sie musste lachen. "Ich weiß
nicht, worüber sie sich beschweren. Ich liebe es in deinen Armen zu liegen,
ganz in dich eingerollt zu sein, mit dir Liebe zu machen. Vielleicht wissen
andere Männer einfach nicht, wie sie's machen müssen. Aber du — Ach, Nate, dich
zu lieben ist die einfachste Sache der Welt für mich, weil du es genau richtig
machst."
Er schloss die Augen und ließ ihre Worte
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