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Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Titel: Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jury , S.E. Fine
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Guck mal, das war mein letzter Zug.«
    Ich ziehe den Scanner aus meinem Rucksack und verspüre einen Anflug von Zufriedenheit, als sich Wills Gesicht zu einem breiten Lächeln verzieht. Das Gefühl verfliegt jedoch schnell, als ich Christinas Miene sehe.
    »Ich kann nicht glauben, dass du das mit zur Schule gebracht hast«, sagt sie und rückt von mir ab. »Da regt sich dein Dad doch bestimmt total drüber auf?«
    Ich verdrehe die Augen. »Mir doch egal, was er denkt.«
    »Was ist das für ein Teil?«, fragt Will.
    »Eine Art Scanner«, antwortet Christina. »Das Ding zeigt die verschiedenen Geschlechter an … glaubt zumindest Tate.«
    Im selben Moment, als Christina es ausspricht, verstehe ich, wie lächerlich sich das anhört. Mein Vater entwickelt nie etwas so Simples. Niemals.
    Will lässt seine Pommes fallen. »Ein Jungs-Mädels-Ding? Oh, gib mal her.«
    Seine Hand schießt über den Tisch, und seine Finger packen den Griff, wobei er den Knopf betätigt, der den Scanner anschaltet. Als er ihn mir wegschnappt, leuchtet er vor Christinas finsterem Gesicht rot auf.
    »Hey«, sagt Will. »Rot für Mädchen, was?«
    Sie verschränkt die Arme vor der Brust. »Dir entgeht aber auch gar nichts, oder?«
    Will macht eine kleine Verbeugung vor ihr und wedelt mit dem Gerät in meine Richtung, worauf es blaues Licht aussendet. »Ah, verstehe. Blau für Jungs.«
    Er fährt damit über seinen eigenen Kopf.
    Und er leuchtet rot.
    »Oh-oh«, ruft er, indem er vom Tisch aufsteht. »Entweder hab ich meine Möpse verlegt, oder du irrst dich, was diesen Scanner angeht, T-Boy.«
    Was ich ja bereits wusste. »Ich hab immer gedacht, du wärst ein kleines Mädchen«, sage ich und erhebe mich ebenfalls von meinem Stuhl, weil ich mir den Scanner zurückholen will. Soweit ich weiß, ist das Teil eine Waffe. Es war bescheuert von mir, es mit in die Schule zu bringen.
    Wills Augen leuchten bei meiner Kampfansage auf und er haut ab. Dank seines jahrelangen Fußballtrainings gelingt es ihm, sich schnell durch die Menschentrauben zu schlängeln, die jetzt die Cafeteria verstopfen. Ich bin dicht hinter ihm, laufe ebenfalls Schlangenlinien und wünschte, ich hätte vor der Schule noch ein paar Schmerztabletten genommen.
    Will umkreist die Wartenden an der Essensausgabe und bewegt den Scanner über die Körper der Cheerleadertruppe, wobei er bei allen außer zweien kirschrot aufleuchtet. Am Ende der Schlange, bei den Tabletts, bückt sich Miranda Hopkins, um ihr Handy aufzuheben, das sie gerade fallen gelassen hat. Innerhalb einer Sekunde ist Will hinter ihr und fährt mit dem Scanner ihre Beine hinauf – und dann über ihren Rock. Der hellblaue Stoff kann das rote Licht, das der Scanner über ihrem Arsch ausstrahlt, nicht verbergen. Sie kreischt und fängt beim Anblick seines urkomisch ehrerbietenden Blicks an zu lachen, als sie sich beide aufrichten.
    Er wirft den Scanner in die Luft. Mir schlägt das Herz bis zum Hals. Doch er fängt das Gerät sicher auf und hält es wieder fest in der Hand. Ich jogge ein paar Tische näher heran, doch dann drängt Mirandas Freund, ein Schlägertyp namens Kyle Greer, der zufällig der Kapitän des Wrestlingteams ist, Will mit einem mörderischen Gesichtsausdruck zur Seite. Will strauchelt und schlägt in übertrieben dramatischer Weise mit den Armen um sich – genau vor Kyles Gesicht. Auch bei ihm zeigt der Scanner Rot an.
    Während Will von dem Pärchen wegsprintet, wirft er mir einen Klugscheißerblick zu. Die Junge-Mädchen-Theorie ist total für die Tonne – Kyle Greer hat mehr Testosteron als der Rest der Schule zusammen.
    Will rennt weiter an der Schlange entlang und hält sich den Scanner dabei über den Kopf. Bei der grauhaarigen Kantinendame am Tacosalat leuchtet das Gerät wieder blau auf. Die Frau wirft Will einen unheilvollen Blick zu, der besagt, dass sie die Sekunden zählt, bis sie sich endlich in Florida zur Ruhe setzen kann und nie mehr einen Teenager anschauen muss.
    Mein inzwischen ehemaliger bester Freund verbreitet noch ein paar Minuten lang Chaos, bis ich ihn endlich an der Salatbar stelle.
    »Zeit für eine neue Theorie, T-Boy«, sagt er.
    »Mach keinen Scheiß. Rück das jetzt raus, bevor wir noch beide von der Schule fliegen.« Ich werfe ihm einen Blick zu, der besagt, dass ich absolut bereit bin, ihm wehzutun, wenn es sein muss. Er verdreht die Augen und gibt mir den Scanner. Fast alle aus der zweiten Pausenschicht starren mich an, als ich zurück zu meinem Tisch stolziere, aber

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