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Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Titel: Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jury , S.E. Fine
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Scanners über die käsigen Gesichter seiner Familie. »Unsere Zeit kommt noch!«, ruft er. »Ich versprech’s dir, unsere Zeit kommt noch.«
    Dann wendet er sich wieder uns zu und bedeutet Timothy, meiner Mutter ihre Tasche und Christinas Rucksack auszuhändigen. »Die drei hier bekommen ihr Eigentum zurück und können sicher von hier fortgehen – im Austausch gegen das.« Er wedelt mit dem Scanner in meine Richtung.
    In seinen Augen liegt Herausforderung. Er erwartet, dass ich schreie, ihm widerspreche; das sehe ich an seinem blutunterlaufenen Blick. Er wird mich nicht umbringen, weil er weiß, dass das Konsequenzen für seine Familie hätte. Trotzdem hält er mich für ein dummes Kind und hofft, dass ich etwas Unüberlegtes tue, damit er mir einen Dämpfer verpassen kann. Ich beiße die Zähne zusammen und halte Christina fest. Ich wende den Blick nicht einmal von ihm ab, als seine Lippen sich zu einem kalten, berechnenden Lächeln verziehen.
    »Du hast doch nicht so viel von deinem Vater«, sagt er.
    Das werden wir noch sehen.
    Meine Mutter tritt einen Schritt zurück. »Tate, es ist Zeit für unseren Abgang.«
    Der Weg zum Parkplatz fühlt sich wie ein Seiltanz auf einer Hochspannungsleitung an. Nicht weniger als zwanzig Bishops umzingeln uns, und es kotzt mich ohne Ende an, dass wahrscheinlich die Hälfte von ihnen zu Beginn des Abends noch gehofft hat, unter Christinas Rock zu gelangen, und sie jetzt am liebsten gleich hier lynchen will. Sie stolpert tapfer weiter, doch ich schätze mal, es hat ihr alles abverlangt, die letzten paar Minuten zu überleben. Ich weiß, es ist voll höhlenmenschmäßig, aber nachdem sie zweimal über ihre eigenen Füße gestolpert ist, hebe ich sie auf meine Arme und trage sie. Normalerweise würde sie so etwas niemals zulassen; sie würde mit erhobenem Kopf und aus eigener Kraft weggehen, aber jetzt legt sie die Arme um meinen Hals und hält sich fest. David, der still neben uns herläuft, beleuchtet mit seiner Taschenlampe den Weg.
    Timothy reicht meiner Mutter ihre Tasche und die Autoschlüssel. »Graue Limousine, Ende der Reihe«, sagt er.
    Meine Mutter gibt mir die Schlüssel. Die Waffe hält sie in der anderen Hand. »Steig ins Auto, Tate.«
    Ich mache die Tür auf und Christina taucht praktisch hinein. Sie schnallt sich an, zieht dann die Knie vor die Brust und legt die Stirn darauf, als könnte sie die Welt jetzt nicht ansehen. Meine Mom kommt eine Sekunde später dazu. Sie gibt mir die Waffe. »Halt die mal für mich fest.«
    Ich komme nicht dagegen an, dass ich diesen Moment surreal finde. Ich dachte immer, meine Mom wäre der friedfertige, akademische Typ, nicht jemand, der mit Waffen rumläuft. Dass mein Vater niemals ohne Waffe irgendwohin gegangen ist, war mir schon immer klar. Doch jetzt stellt sich heraus, dass meine Mutter genauso krass drauf ist wie er.
    Sie lenkt den Wagen aus der Parklücke und fährt langsam den Schotterweg entlang. Ich halte durch die Heckscheibe nach Scheinwerfern Ausschau, kann aber keine Verfolger entdecken. Wir sind noch keine zwei Kilometer gefahren, als ich mich nach vorne beuge und meiner Mutter auf die Schulter tippe. »Fahr rechts ran.«
    »Tate …«
    »Du weißt, dass ich zurückgehen und den Scanner holen muss.«
    »Nein …«
    » Mom. «
    Sie fährt an den Straßenrand und sackt über dem Lenkrad zusammen. »Ich weiß. Rufus sollte ihn nicht haben.«
    Christinas Finger krallen sich in die Schulter von meinem Hemd. »Was werden sie tun, wenn sie dich erwischen?«
    Ich streiche ihr mit den Fingern über die Wange. »Darüber will ich lieber nicht nachdenken. Aber sie kriegen mich nicht.«
    Tatsächlich habe ich keine Ahnung, ob das stimmt oder nicht. Ich will es ihr nur leichter machen.
    »Kann ich Dads Telefon haben?«
    Mom zieht es aus ihrer Tasche und starrt es an. »Das GPS müsste funktionieren, aber es sieht so aus, als hätte Rufus irgendeine Art von Störvorrichtung, weil es kein Satellitensignal erkennt.«
    Sie lässt es wieder in ihre Tasche fallen. »Du wirst dich im Dunkeln verlaufen.«
    »Dann improvisiere ich eben. Gibst du mir bitte mal die Schlüssel?«
    Sie reicht sie mir und ich reiße damit den Stoff von den Lautsprecherboxen ab. Ich durchbreche das kleine Plastikgitter über dem Woofer und ziehe es heraus. Es sieht aus wie eine fliegende Untertasse. Ich reiße es vom Kabelstrang ab und steige dann aus dem Auto, während ich die Gedärme von dem Teil vom Magneten im Inneren fernhalte. Dann suche ich am

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