Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tatort Doppelbett

Tatort Doppelbett

Titel: Tatort Doppelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
immer so verdammt plausibel, daß jeder, der sich nicht auskennt, sie Ihnen ohne weiteres abkaufen würde... Ich weiß, Sie würden Ihre Sekretärin nicht in die Sache hineinziehen, wenn sie nicht stubenrein wäre. Das, was Sie mir über Elaine Paisley erzählt haben, ist also die reine Wahrheit?«
    »Ja.«
    »Harden Monroe, wie?«
    Ich schwieg.
    »Und jetzt zu den Fingerabdrücken. Sie haben sie gekennzeichnet,
    das ist soweit okay. Hier haben wir Fisher, und hier haben wir C. A.... Wer ist C. A.?«
    »Unser Klient.«
    »Sag ihm, wer unser Klient ist«, drängte Bertha. »Es ist ein Mordfall, und wir stecken mitten drin. Schließlich ist uns das Hemd näher als...«
    Sellers hob die Hand. »Moment mal, Bertha.«
    Bertha verstummte und starrte ihn wütend an.
    »Sie haben Glück. Er braucht uns nichts zu sagen, wir wissen es bereits.«
    »Na klar«, sagte ich. »Weil Sie Bertha ausgequetscht haben. Mir brauchen Sie doch nichts vorzumachen. Ich kenne mich aus.«
    Die Tür öffnete sich, und ein Beamter eskortierte den angstschlotternden, käsebleichen Carleton Allen herein.
    Sellers grinste mich an. »Na los, Däumling, sprechen Sie doch weiter.«
    Ich lehnte mich zurück und schwieg.
    Carleton Allen blickte Sellers an und dann Bertha und mich. »Sie haben mich verraten, Sie...«
    »Halten Sie lieber den Mund, bevor Sie sich selbst verraten«, sagte ich.
    Sellers grinste wieder. »Oh, dann kennen Sie also die zwei Leute hier, wie?«
    Allen überlegte sich seine Antwort eine Weile. »Ja, ich kenne sie. Was hat das alles zu bedeuten? Sie können mich doch nicht so einfach ohne jeden Grund vorführen lassen.«
    »Können wir das nicht, eh?« fragte Sellers.
    »Nein, Sie haben nicht das Recht dazu.«
    »Aber Sie sind doch hier, oder?«
    Allen erwiderte nichts.
    »Jetzt werde ich Ihnen sagen, warum Sie hier sind, und dann können Sie das große Wort führen.« Sellers holte einen Briefumschlag aus seiner Rocktasche, und aus dem Umschlag zog er den
    Zettel, den ich Allen geschrieben hatte. »Wie Sie sehen, wurde das Papier zusammengeknüllt und weggeworfen. Wir haben es gefunden und glattgestrichen. Und wir wissen auch, daß Sie es waren, der es in den Sandeimer neben dem Lift warf, als Sie eine Etage über den Büros von Cool & Lam ausstiegen.
    Aus den Unterlagen des Einkommensteuerberaters, den Sie aufsuchen sollten, geht hervor, daß er an jenem Vormittag nur einen einzigen neuen Klienten hatte. Sie haben offenbar nicht viel Erfahrung in solchen Ablenkungsmanövern, weil Sie dem Burschen Ihren richtigen Namen und Ihre Adresse nannten, ihm einige ziemlich alberne Fragen über die Einkommensteuergesetzgebung stellten und ihm anstandslos ein Honorar von zwanzig Dollar zahlten. So, und jetzt sind Sie an der Reihe mit einer Erklärung.«
    Allen fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und warf einen verzweifelten Blick in die Runde. Ich gab ihm durch ein Zeichen zu verstehen, daß er den Mund halten sollte, aber er beachtete oder kapierte es nicht.
    »Nun?« fragte Sellers.
    »All right«, sagte Allen, »in meiner Position kann ich es mir nicht leisten, in einen Skandal verwickelt zu werden. Ich war nämlich in der Samstagnacht mit einem Mädchen im Bide-a-wee-bit- Motel. Es war aber ein Reinfall, ich betrank mich und kippte um. Später erfuhr ich, daß die Polizei sämtliche Eintragungen im Register nachprüfte, und weil ich meinen Namen unbedingt aus der Sache heraushalten wollte, beauftragte ich Donald Lam in der Montagnacht, meine Rolle zu übernehmen. Das tat er auch.
    Am Dienstagmorgen rief ich in der Detektei an und gratulierte ihnen zur erfolgreichen Abwicklung des Auftrags. Als ich mich dann auf den Weg machte, um das Geschäftliche zu erledigen, streifte Lam im Vestibül an mir vorbei und drückte mir diesen Zettel in die Hand. Ich las ihn im Fahrstuhl, suchte den Einkommensteuerberater auf, bat ihn um einige Auskünfte und ging anschließend nach Hause.«
    »Sie waren in der Samstagnacht in dem Motel?«
    »Ja.«
    »Mit einem Mädchen?«
    »Ja.«
    »Name?«
    »Sharon Barker, Bardame im Cock and Thistle.«
    »Sind Sie verheiratet?«
    »Ja.«
    »Und treiben sich mit anderen Frauen herum?«
    »Nein. Ich — also, ich weiß selbst nicht genau, wie's dazu kam. Ich hatte vorher schon ein paarmal mit ihr geplaudert, aber an dem Abend war sie ganz offensichtlich auf ein Abenteuer aus, und ich fühlte mich einsam und geschmeichelt und — und so ergab es sich eben.«
    »Und was geschah, nachdem Sie im Motel gelandet

Weitere Kostenlose Bücher