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Tatort Doppelbett

Tatort Doppelbett

Titel: Tatort Doppelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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waren?«
    »Alles ging schief. Wir kriegten Streit, und Sharon ließ mich sitzen.«
    »Was taten Sie?«
    »Ich betrank mich, schlief ein, erwachte mit einem scheußlichen Kater und fuhr nach Hause.«
    »Wann?«
    »Kurz vor Tagesanbruch. Als ich zu Haus ankam, wurde es gerade hell.«
    »Kamen Sie im Auto?«
    »Ja.«
    »Und dann?«
    »Nichts weiter, bis ich hörte, daß die Polizei sämtliche Anmeldungen in dem Motel überprüfte, und da bekam ich es mit der Angst zu tun. Ich rief Sharon an und fragte sie, ob sie mir helfen wollte. Sie fragte mich, was ich vorhätte, und ich sagte ihr, ich wolle einen Privatdetektiv damit beauftragen, meine Stelle einzunehmen und die Fragen der Polizei zu beantworten.«
    »War sie einverstanden?«
    »Nur unter einer Bedingung; wenn Donald Lam den Ersatzmann spielte. Sie hatte ihn gesehen und mochte ihn. Damit brachte sie mich ganz schön in die Klemme. Ich mußte Lam einfach haben. Ohne ihn hätte sie nicht mitgemacht.«
    Sellers wandte sich mir zu. »Wenn Sie offen mit der Sprache herausgerückt wären, hätten wir Sie und Ihren Klienten gedeckt. Jetzt sitzen Sie in der Tinte, Däumling. Falls Bertha die Partnerschaft auflösen und den Betrieb allein weiterführen möchte, werden wir ihr nichts in den Weg legen. Sie jedenfalls sind als Privatdetektiv gestorben. Mit Ihrer Lizenz ist es ein für allemal Essig.« Er griff nach den Fingerabdrücken, die ich gesammelt hatte. »Also, wie ist das nun mit den Dingern hier?«
    »In der Kollektion sind die Abdrücke von Sharon Barker und von Ronley Fisher und vermutlich auch von Carlotta Shelton.«
    »Es könnte natürlich eine Schiebung sein«, sagte Sellers nachdenklich, »aber falls Ronley Fisher wirklich in dem Bungalow gewesen sein sollte, wäre das ein großer Schritt vorwärts.«
    »Er war nicht im Bungalow«, erklärte Allen. »Niemand war dort außer Sharon und mir.«
    »Tja...« Sellers drehte sich zu dem Beamten um und zeigte mit dem Kopf auf Allen. »Nehmen Sie dem Burschen die Fingerabdrücke ab und bringen Sie sie mir. Ich will feststellen, ob wenigstens ein Teil der Geschichte stimmt.«
    »Ich protestiere«, sagte Allen. »Das ist...«
    Sellers deutete schweigend mit dem Daumen auf die Tür.
    Der Beamte faßte Allen am Arm. »Gehen wir. Sie wissen gar nicht, wie gut Sie's haben. Oder möchten Sie vielleicht Ihr Foto in den Zeitungen sehen?«
    »Großer Gott, nein!«
    »Na, dann benehmen Sie sich auch danach.«
    Allen ließ sich brav wie ein Lamm aus dem Zimmer führen.
    »Hören Sie, Frank«, sagte Bertha zu Sellers, »wenn Donald in dieser Sache die Wahrheit gesagt hat, dürfen Sie uns nicht um unsere Lizenz bringen.«
    »Und ob ich das darf. Mordfälle werden von der Polizei aufgeklärt und nicht von Privatschnüfflern. Als Donald im Bungalow auf Ronley Fishers Fingerabdrücke stieß, hätte er wie ein geölter Blitz hersausen und mir Bescheid sagen müssen.«
    »Ich hab' mehrmals in der Agentur angerufen und dort hinterlassen, daß ich unbedingt mit Ihnen sprechen wollte.«
    »Das stimmt«, bestätigte Bertha.
    »Und warum haben Sie nicht im Präsidium angerufen?«
    »Weil ich Ihnen eine Chance geben wollte. Ich weiß doch, wie's im Morddezernat zugeht. Hier gibt's doch mindestens ein halbes Dutzend Leute, die Ihnen den Rang ablaufen möchten, besonders bei einem so wichtigen Fall.«
    Sellers kniff die Augen zusammen und betrachtete mich versonnen. »Welch rührende Besorgnis«, sagte er sarkastisch. »Na schön, befassen wir uns wieder mit den Abdrücken. Sie haben sie abgenommen. Niemand außer Ihnen kann beweisen, daß sie wirklich aus der Motelkabine stammen. Hätten Sie sie gelassen, wo sie waren, so daß ein Polizeifotograf Aufnahmen von ihnen hätte machen können, dann hätten wir einen echten Beweis in der Hand. So schaut nichts dabei heraus als dicke Luft für Sie und ein Fiasko für uns.«
    »Ich hatte doch keine Ahnung, daß es sich um Fishers Fingerabdrücke handelte. Ursprünglich war's nur eine reine Vorsichtsmaßnahme. Ich wollte beweisen, daß die Abdrücke in der Kabine nichts mit dem Fall Ronley Fisher zu tun hatten.«
    Sellers griff nach dem Telefonhörer. »Beschafft mir die Fingerabdrücke von Ronley Fisher. Ich brauche sie sofort.« Er legte auf. »Wann entdeckten Sie, daß es seine Abdrücke waren?«
    »Als ich sie mit dem Satz verglich, den ich mir im Büro des Coroners besorgt hatte. Es war eine verdammt unangenehme Überraschung, das können Sie mir glauben.«
    Ein Beamter kam herein mit einem Satz

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