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Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Titel: Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ludwig
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Sie wankt zum Sessel und lässt sich hineinplumpsen.
    Morgen nach dem Frühstück wird sie das Hotel verlassen und wieder das Tal und die Berge sehen können. Die würzige Luft mit dem Rosmarinaroma einatmen, zur Ruhe kommen. Und wenn Rebekka doch recht hat? Ihr fällt ein, dass dann nichts mehr so wäre, wie es war. Eine diffuse Trauer überflutet sie, und ein Gefühl der Hilflosigkeit breitet sich in ihr aus. Unruhig erhebt sie sich, tritt zum Fenster, blickt zum blauen Himmel, an den sich kleine, weißgraue Wolken geklebt haben. Wenn sie sich auftürmen, gibt es ein Gewitter. Aber vielleicht werden sie auch vom Wind zerfetzt und verschwinden. Am Meer ist alles anders als im Inland, geht Gwen durch den Kopf. Als sie sich in der Scheibe betrachtet, sieht sie, dass ihre Schultern hängen. Sie haben ihre Spannkraft eingebüßt. Unter ihren blauen Augen liegen Schatten.

Kapitel 24
     
    Julia zieht sich nach einem sehnsüchtigen Blick auf das Meer schnell ihre Wandersachen über. Lieber würde sie nur einen kleinen, ruhigen Spaziergang am Meer entlang unternehmen, aber sie wollte ja unbedingt in der Gruppe sein und wandern. Jetzt heißt es, jeden Morgen pünktlich um halb acht Uhr am Frühstückstisch sitzen und um viertel nach acht in den kleinen Bus klettern. Sie mault ein wenig vor sich hin.
    Ihre Laune wird aufgepeppt, als Max, der Golden Retriever, ihr mit seiner nassen Schnauze die Hand leckt und sie mit einem Schwanzwedeln begrüßt. Sie streichelt über sein sandfarbenes Fell, schickt ein Lachen in die Runde und ein fröhliches: „Morgen, allerseits.“ Max schenkt ihr einen besonders treuen Hundeblick, und Julia vergisst auf der Stelle auch den Rest ihres Morgengemuffels.
    „Wie sieht es aus, alle munter?“ fragt Gunter und zieht Max am Halsband zu sich, weil dieser sich jetzt anschickt, Helgas Teller genauer zu inspizieren. „Max liebt den Geruch von gebratenen Eiern. Selbst ich bekomme Appetit. Ich hoffe, ihr habt noch eine Lücke für heute Mittag gelassen. Wir sind auf einer Finca zum Essen angesagt. Aber keine Angst. Davor scheuche ich euch den Berg hoch und wieder runter und noch mal hoch und wieder runter ...“
    „Hey, Gunter, jetzt willste uns wohl ärgern, wat? Wegen der Eier. Deine Frau hat dich wohl auf Diät gesetzt“, zieht Torsten Gunter auf.
    „Scheint so“, lacht Gunter.
    Torsten beeilt sich, die Stimmung nicht abflauen zu lassen und fragt: „Kennt ihr den? Mutter Teresa kommt in den Himmel, am ersten Tag begleitet sie Petrus in die Kantine. Es gibt Kartoffelsalat mit Würstchen, und sie sind die beiden einzigen Gäste. Okay, denkt Mutter Teresa, ich esse zwar kein Fleisch, aber wenn es Gottes Wille ist ... Als sich am nächsten und auch am übernächsten Tag das Ganze wiederholt und es auch am vierten Tag nicht anders aussieht, wagt Mutter Teresa schüchtern zu fragen: „Sag mal, Petrus, immer nur Kartoffelsalat und Würstchen? Petrus nickt sorgenvoll: ‚Es tut mir leid, Mutter Teresa. Aber der Küchenchef weigert sich, für nur zwei Personen etwas anderes zu kochen. Hoffen, wir, dass irgendwann noch jemand dazustößt.‘“
    Alle grinsen, und eine der mitreisenden Frauen beeilt sich, ebenfalls einen Witz zum Besten zu geben. Wer sich die immer ausdenkt, schießt Julia durch den Kopf. Nach einer Weile unterbricht Gunter den Erzählstrom: „Ich sage nur La Trapa. Eine Traumlandschaft erwartet uns. Zwar ist das Wandergebiet vor Jahren von einem Waldbrand verwüstet worden, der insbesondere die Hochfläche betroffen hat, inzwischen ist aber wieder Maccia über die schwarzen Stellen gewachsen. Und ihr wollt es ja steil: Ihr bekommt, was ihr wollt. Von Sant Elm geht es ab. Und es gibt schöne Ausblicke auf die Insel Sa Dragonera.“
    „Auf Sa Dragonera war ich schon, da kann man mit dem Boot hinfahren. Viele Eidechsen“, kommentiert Heinz besserwisserisch.
    „Na, dann sind wir ja beruhigt, Heinz.“
    Als sie kurz darauf den Ausgangspunkt für die Wanderung erreichen, ist Julia ein wenig schlecht vom Busfahren. Die vielen Straßenkurven, die nach Sant Elm führen, lassen ihre Beine wackeln und ihren Magen zicken. Gunter zeigt mit dem Finger auf die steil aufragenden Felsen: „Da geht es rauf.“
    Julia seufzt, ihr ist ganz und gar nicht nach einem gefährlichen Aufstieg zumute. Hat sie nicht absichtlich mittelschwere bis leichte Wanderungen gebucht?
    Als könnte Gunter ihre Gedanken lesen, flüstert er ihr zu: „Sieht nur so schlimm aus, keine Angst. Wir nehmen nicht die direkte

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